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12:11 Uhr, 04.11.2020

Kaffee: ICO blickt mit Sorge auf die Nachfrage

Die Sorge vor einer weiteren Nachfrageschwäche, die mit den neuerlichen Lockdowns in vielen Ländern einhergehen dürfte, lässt die Internationale Kaffeeorganisation (ICO) skeptisch auf die weitere Entwicklung in 2020/21 schauen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Internationale Kaffeeorganisation ICO hat ihre Prognose für ein Defizit am Kaffeemarkt in der bereits beendeten Saison 2019/20 um 300.000 auf 1,24 Millionen Sack reduziert. Es ist der fünfte Überschuss in Folge, wenn auch der kleinste, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl im aktuellen „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Er ergebe sich aus einer um 2,5 Prozent niedrigeren Produktion – nicht zuletzt wegen des damaligen Niedrigertragsjahres in Brasilien sei die Arabica-Produktion sogar um fünf Prozent gefallen – und einer um rund ein Prozent rückläufigen Nachfrage. Für diese sei, vor allem bei Arabica-Kaffee, die Corona-Pandemie mit ihren Beschränkungen des Außer-Haus-Verzehrs und dem Druck auf die Einkommen verantwortlich. Im Vorjahr habe der Verbrauch noch um fast fünf Prozent zugelegt, heißt es weiter.

„So ist es denn auch die Sorge vor einer weiteren Nachfrageschwäche, die mit den neuerlichen Lockdowns in vielen Ländern einhergehen dürfte, die die ICO skeptisch auf die weitere Entwicklung in 2020/21 schauen lässt. Denn zugleich ist das Angebot nun höher. Die Ernte Brasiliens im Hochertragsjahr 2020/21 ist bereits eingebracht. Die Diskussion über ihre Höhe ist aber noch immer nicht verstummt. Die Prognosebehörde Conab hatte sie im September mit 61,63 Millionen Sack in der zweiten Nachkommastelle unter dem Rekord von vor zwei Jahren angegeben. Aber noch immer kursieren Schätzungen von bis 72 Millionen Sack, wie die des Beratungshauses Safras&Mercado“, so Helbing-Kuhl.

Gemeinsam mit hohen Exportzahlen im September, die trotz der niedrigeren Arabica-Ausfuhren insgesamt ein leichtes Plus gegenüber Vorjahr angezeigt hätten, habe dies die Kaffeepreise unter Druck gesetzt. Zuvor hätten sie sich bis Anfang September auf – Robusta sogar über – Vor-Corona-Niveau erholt. Aktuell koste ein Pfund Arabica 103 US-Cent. Der in Nicaragua und Honduras wütende Hurrikan Eta habe zuletzt für etwas Auftrieb gesorgt. Bei Robusta habe bereits ab Mitte Oktober die Sorge um Taifun-Schäden in Vietnam den Preis gestützt – er liege aktuell bei 1.327 US-Dollar je Tonne, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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