Analysteneinschätzung
17:19 Uhr, 07.11.2017

Jetzt Kasse machen? Analysten raten zum Verkauf der Uniper-Aktie

Die NordLB hat das Kursziel für Uniper nach Zahlen und der Vorlage eines offiziellen Übernahmeangebots durch Fortum von 19 auf 22 Euro angehoben, aber das Anlageurteil auf „Verkaufen" belassen.

Erwähnte Instrumente

  • Uniper
    ISIN: DE000UNSE026Kopiert
    Kursstand: 23,890 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (GodmodeTrader.de) - Der Kraftwerksbetreiber Uniper hat in den ersten neun Monaten netto 683 Mio. Euro verdient. Im Vorjahreszeitraum war wegen Abschreibungen ein Verlust von 4,2 Mrd. Euro angefallen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) sank von 1,3 Mrd. auf 952 Mio. Euro. Hier hatte Uniper im Vorjahr unter anderem von einem positiven Effekt profitiert. Der Vorstand blickt nach dem dritten Quartal zuversichtlich auf das Gesamtjahr 2017. Der zuletzt nach oben angepasste Ausblick wurde entsprechend bestätigt.

Der Kraftwerksbetreiber habe seine solide Entwicklung im bisherigen Jahresverlauf bestätigt, schrieb Analyst Holger Fechner in einer Studie vom Dienstag. Dabei hätten die Ergebniskennziffern im bereinigten Bereich aufgrund der im Vorjahr verbuchten hohen Sondereffekte erwartungsgemäß unterhalb der Vergleichswerte gelegen. Allerdings seien diesmal die Markterwartungen verfehlt worden.

Gleichzeitig mit der Verkündung der Geschäftszahlen legte das finnische Unternehmen Fortum Oyi (Fortum) das im September 2017 angekündigte Übernahmeangebot vor. In der Annahmefrist vom 07. November 2017 bis zum 16. Januar 2018 können nun nach E.ON auch die übrigen Uniper-Aktionäre den Angebotspreis in Höhe von 22,00 Euro je Stückaktie annehmen. Der Uniper-Vorstand wertete das Angebot bereits als „feindlichen Vorstoß“, doch bleiben dem Unternehmen kaum Abwehrmöglichkeiten.

Möglicherweise könnte sich der Angebotspreis durch den Widerstand des Übernahmekandidaten, einen neuen Mitbieter oder aktivistische Aktionäre erhöhen, so Analyst Fechner. Doch angesichts der positiven operativen Entwicklung, der verbesserten Aussichten sowie der Übernahmespekulationen in den letzten Wochen habe sich der Kurs der Uniper-Aktie schon klar von seinem fundamentalen Wert entfernt, was deutlich höhere Angebote begrenze. Zudem habe mit E.ON der jetzige Hauptaktionär den Übernahmepreis faktisch bereits akzeptiert. Entsprechend rate er, das derzeit über dem Übernahmepreis liegende Kursniveau der Uniper-Aktie zum Verkauf zu nutzen, so NordLB-Analyst Fechner.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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