Industriemetalle: Überversorgter Aluminiummarkt, aber starker Abbau der Vorräte
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Metallpreise erholten sich gestern merklich. Kupfer stieg um zwei Prozent auf gut 9.400 US-Dollar je Tonne, Nickel sprang sogar um acht Prozent auf 28.230 US-Dollar je Tonne nach oben. Auch Aluminium und Zink legten zu. Unterstützung erhielten die Preise durch die anstehende Lockerung der Corona-Beschränkungen in Shanghai und einen schwächeren US-Dollar, wie Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Das World Bureau of Metal Statistics (WBMS) habe am Mittwoch seine monatlichen Daten zu Angebot und Nachfrage an den Metallmärkten veröffentlicht. Nach Lesart des WBMS seien im ersten Quartal der globale Kupfer-, Nickel- und Bleimarkt unterversorgt gewesen. Die Angebotsdefizite seien dabei recht groß ausgefallen. Im Falle von Kupfer habe sich der Markt im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum spürbar angespannt (Defizit von 189.000 Tonnen), da das WBMS eine deutlich höhere Nachfrage unterstelle (bei nur leicht ausgeweitetem Angebot), heißt es weiter.
„Das Defizit am Nickelmarkt, das im Vergleich zum Vorjahr in etwa doppelt so hoch ausfällt (46.000 Tonnen), geht ebenfalls auf eine stark gestiegene Nachfrage zurück. Am globalen Aluminium-, Zink- und Zinnmarkt hat das Angebot im ersten Quartal die Nachfrage hingegen übertroffen. Während der Überschuss bei Zink moderat ausfällt, beziffert das WBMS den Überschuss bei Aluminium auf rund 475.000 Tonnen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum war der Aluminiummarkt demnach noch unterversorgt. Das WBMS führt den jüngsten Überschuss auf eine schwache Nachfrage zurück, vor allem in China“, so Briesemann.
Die Lagerdaten der SHFE und der LME sprächen allerdings ein anderes Bild, was die Nachfrage betreffe: Demnach seien die Aluminiumvorräte in den SHFE-Lagerhäusern im ersten Quartal marginal gefallen. Die LME-Vorräte seien in diesem Zeitraum sogar um über 30 Prozent bzw. fast 300.000 Tonnen abgebaut worden. Mittlerweile lägen sie mit nur noch gut 500.000 Tonnen sogar auf dem tiefsten Stand seit November 2005. Und da große Mengen Aluminium zur Auslieferung angefordert seien, seien die frei verfügbaren Bestände mit nur noch knapp 200.000 Tonnen so niedrig wie nie zuvor, heißt es weiter.
„Dies deutet unseres Erachtens darauf hin, dass sich der Aluminiummarkt in der Zwischenzeit deutlich angespannt hat, was wiederum dem Preis Unterstützung geben sollte“, so Briesemann.
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