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11:01 Uhr, 13.06.2022

Industriemetalle: Schlechte Stimmung

An den Märkten hat sich infolge von Konjunktur- und Nachfragesorgen wieder eine höhere Risikoaversion breit gemacht. Auch die überraschend hohen Inflationsdaten aus den USA und der daraufhin weiter feste US-Dollar lasten auf den Metallpreisen.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Die Stimmung an den Metallmärkten hat sich zuletzt wieder spürbar eingetrübt. Der LME-Industriemetallindex hat seit Mitte letzter Woche knapp vier Prozent verloren, wie Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Auch zu Beginn der neuen Handelswoche zeigten sich die Metallpreise von ihrer schwachen Seite: Sie gäben allesamt nach – sowohl an der LME in London als auch an der SHFE in Shanghai. Kupfer falle unter 9.400 US-Dollar je Tonne zurück, Aluminium rutsche auf ein Sechsmonatstief von 2.640 US-Dollar je Tonne ab und Eisenerz gebe um 4,5 Prozent auf rund 133 US-Dollar je Tonne nach, heißt es weiter.

„An den Märkten scheint sich wieder eine höhere Risikoaversion breit gemacht zu haben, die sich auch in schwachen Aktienmärkten widerspiegelt. Offenbar haben Konjunktur- und damit auch Nachfragesorgen die Oberhand zurückgewonnen, da in China in einigen großen Städten neue Corona-Restriktionen eingeführt werden, um einen neuen Ausbruch des Virus einzudämmen. Die diese Woche zur Veröffentlichung anstehenden Mai-Konjunkturdaten aus China werden unseres Erachtens das Ruder nicht herumreißen, da sie noch von den bisherigen Corona-Restriktionen negativ beeinflusst sein dürften“, so Briesemann.

Auch die überraschend hohen Inflationsdaten aus den USA und der daraufhin weiter feste US-Dollar lasteten wohl auf den Metallpreisen. Wie die letzte Woche veröffentlichten Daten der chinesischen Zollbehörde gezeigt hätten, habe China im Mai mit knapp 677.000 Tonnen eine rekordhohe Menge Aluminium und Aluminiumprodukte exportiert. Die Ausfuhren seien mehr als 50 Prozent höher gewesen als im Vorjahr. In den ersten fünf Monaten des Jahres hätten die Aluminiumexporte damit 34 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreszeitraum gelegen, heißt es weiter.

„Die chinesischen Händler hatten sich unter anderem Arbitragemöglichkeiten zunutze gemacht, da die Weltmarktpreise – wohl auch bedingt durch den Ukraine-Krieg und die damit verbundenen Angebotssorgen – höher waren als die chinesischen Aluminiumpreise. Dies hat sich mittlerweile aber geändert, da die LME-Preise in den letzten Wochen stärker gefallen sind als die SHFE-Preise, so dass China in den kommenden Monaten unseres Erachtens weniger Aluminium exportieren dürfte“, so Briesemann.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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