Industriemetalle: Kupfer mit tiefstem Stand seit November 2020
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- KupferKursstand: 7.744,34 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Rückgang der Metallpreise hat sich diese Woche zunächst mit unverminderter Dynamik fortgesetzt – auch ohne neue Nachrichten. Vor allem der feste US-Dollar – der EUR/USD-Wechselkurs ist auf den tiefsten Stand seit Ende 2002 gefallen – lastete auf den Preisen, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der aktuellen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
„Ansonsten waren unseres Erachtens die bereits mehrfach erwähnten Rezessionssorgen verantwortlich für den Preisverfall. Eine globale Rezession wird offenbar zunehmend eingepreist. Dabei spielen Sorgen vor einer Gaskrise in Europa, einem Wirtschaftsabschwung in den USA sowie neuen Corona-Fällen und möglichen Lockdowns in China eine Rolle“, so Fritsch.
Kupfer sei zeitweise unter 7.400 US-Dollar je Tonne auf den tiefsten Stand seit November 2020 gefallen. So langsam dürfte die Diskussion aufkommen, ob sich die Kupferproduktion noch lohne. Die Produktionskosten seien zwar vor allem in den Minen in Südamerika sehr niedrig, zur Erschließung neuer Vorkommen bedürfe es aber einen Anreiz, heißt es weiter.
„Der sog. incentive price liegt unseres Erachtens zwischen 7.000 US-Dollar und 7.500 US-Dollar. Sollten wegen des Preisverfalls geplante Projekte verschoben oder auf Eis gelegt werden, hätte dies langfristige Auswirkungen auf das Kupferangebot. In einigen Jahren dürfte das Angebot mit der Nachfrage ohnehin nicht mehr Schritt halten“, so Fritsch.
Alle anderen Metalle seien ebenfalls auf mehrmonatige Tiefstände gefallen. Fast alle seien aus technischer Sicht gemessen am Relative-Stärke-Index mittlerweile überverkauft, manche sogar massiv. Dies sei in der Vergangenheit oftmals ein Indikator für eine bevorstehende Gegenbewegung gewesen, heißt es weiter.
„Diese war dann auch tatsächlich gestern zu beobachten. Die Metallpreise haben 'einen ordentlichen Schluck aus der Pulle genommen'. Für Kupfer zum Beispiel ging es um vier Prozent nach oben. Wir sind jedoch skeptisch, dass dies schon die Wende darstellt. Wir sehen zunächst eher weitere Abwärtsrisiken“, so Fritsch.
Die Erholung habe auf einer Meldung beruht, wonach die chinesische Regierung ein weiteres Konjunkturprogramm plane. Laut Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg erwäge das Finanzministerium, den lokalen Regierungen im zweiten Halbjahr die Ausgabe von zweckgebundenen Anleihen für Infrastrukturprojekte im Umfang von umgerechnet 220 Milliarden US-Dollar zu gestatten, heißt es weiter.
„Auch wenn es für gewöhnlich einige Quartale dauert, bis solche Projekte realisiert werden, dürften sie eine entsprechend hohe Nachfrage nach Metallen und Stahl mit sich ziehen“, so Fritsch.
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