Industriemetalle: Hoffnungen auf nachhaltige Preiserholung verfrüht
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An den Metallmärkten sorgte die Nachricht, dass die Londoner Metallbörse LME ein Handelsverbot für russisches Metall in Betracht zieht, für Aufruhr. Neben den LME-Preisen für Aluminium und Kupfer, reagierte insbesondere der Nickelpreis, da Russland hier mit einem globalen Produktionsanteil von fast zehn Prozent und einem Exportanteil von 15 Prozent zu einem bedeutenden Lieferanten für die Weltmärkte zählt, wie die Analysten der Commerzbank in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreiben.
Bei Aluminium seien es jeweils rund fünf Prozent (laut Daten der OECD). Bei raffiniertem Kupfer stelle Russland laut US-Geologiebehörde USGS einen Anteil von 3,5 Prozent des weltweiten Angebots. Laut Mitteilung auf der LME-Webseite sei man aber erst in der Diskussionsphase, heißt es weiter.
„Bislang hatte sich die LME an die offizielle Sanktionspolitik gehalten, unter der der Metallhandel nicht betroffen ist. Inzwischen scheint es nun aber innerhalb der Börse zunehmend Befürworter eines Handelsverbots zu geben“, so die Commerzbank-Analysten.
Da westliche Konzerne zum Teil ohnehin bereits freiwillig Metallimporte aus Russland boykottierten, könnten die Auswirkungen eines LME-Verbots aber geringer ausfallen als befürchtet. Den neuerlichen Angebotssorgen stünden zudem weiterhin noch schwerer wiegende Nachfragesorgen gegenüber, heißt es weiter.
„Neben der allgemein erwarteten globalen Wachstumsverlangsamung im Zuge der steigenden Zinsen, könnten auch die hohen Energiepreise die Nachfrage aus der Industrie drosseln. Somit erscheinen Hoffnungen auf eine nachhaltige Preiserholung an den Metallmärkten verfrüht“, so die Commerzbank-Analysten.
Vor allem Sorgen hinsichtlich einer anhaltenden Nachfrageschwäche Chinas dürften sich als Bremsklotz für die Metallpreise erweisen. So sei der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August überraschend über die Expansionsmarke von 50 gestiegen, was im Wesentlichen einer stärkeren Produktion zuzuschreiben sei, heißt es weiter.
„Dies steht im Einklang mit der zuletzt rekordhohen Aluminiumproduktion. Der Index für den Dienstleistungssektor, der auch den Bausektor umfasst, fiel jedoch stärker als erwartet. Somit wird das Bild einer guten Versorgung bei schwacher Nachfrage vorerst bestätigt“, so die Commerzbank-Analysten.
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