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11:29 Uhr, 04.10.2022

Industriemetalle: Hoffnungen auf nachhaltige Preiserholung verfrüht

Vor allem Sorgen hinsichtlich einer anhaltenden Nachfrageschwäche Chinas dürften sich den Analysten der Commerzbank zufolge als Bremsklotz für die Metallpreise erweisen.

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  • Kupfer
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    Kursstand: 7.577,50 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Aluminium
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    Kursstand: 2.265,51 $/t (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

An den Metallmärkten sorgte die Nachricht, dass die Londoner Metallbörse LME ein Handelsverbot für russisches Metall in Betracht zieht, für Aufruhr. Neben den LME-Preisen für Aluminium und Kupfer, reagierte insbesondere der Nickelpreis, da Russland hier mit einem globalen Produktionsanteil von fast zehn Prozent und einem Exportanteil von 15 Prozent zu einem bedeutenden Lieferanten für die Weltmärkte zählt, wie die Analysten der Commerzbank in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreiben.

Bei Aluminium seien es jeweils rund fünf Prozent (laut Daten der OECD). Bei raffiniertem Kupfer stelle Russland laut US-Geologiebehörde USGS einen Anteil von 3,5 Prozent des weltweiten Angebots. Laut Mitteilung auf der LME-Webseite sei man aber erst in der Diskussionsphase, heißt es weiter.

„Bislang hatte sich die LME an die offizielle Sanktionspolitik gehalten, unter der der Metallhandel nicht betroffen ist. Inzwischen scheint es nun aber innerhalb der Börse zunehmend Befürworter eines Handelsverbots zu geben“, so die Commerzbank-Analysten.

Da westliche Konzerne zum Teil ohnehin bereits freiwillig Metallimporte aus Russland boykottierten, könnten die Auswirkungen eines LME-Verbots aber geringer ausfallen als befürchtet. Den neuerlichen Angebotssorgen stünden zudem weiterhin noch schwerer wiegende Nachfragesorgen gegenüber, heißt es weiter.

„Neben der allgemein erwarteten globalen Wachstumsverlangsamung im Zuge der steigenden Zinsen, könnten auch die hohen Energiepreise die Nachfrage aus der Industrie drosseln. Somit erscheinen Hoffnungen auf eine nachhaltige Preiserholung an den Metallmärkten verfrüht“, so die Commerzbank-Analysten.

Vor allem Sorgen hinsichtlich einer anhaltenden Nachfrageschwäche Chinas dürften sich als Bremsklotz für die Metallpreise erweisen. So sei der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August überraschend über die Expansionsmarke von 50 gestiegen, was im Wesentlichen einer stärkeren Produktion zuzuschreiben sei, heißt es weiter.

„Dies steht im Einklang mit der zuletzt rekordhohen Aluminiumproduktion. Der Index für den Dienstleistungssektor, der auch den Bausektor umfasst, fiel jedoch stärker als erwartet. Somit wird das Bild einer guten Versorgung bei schwacher Nachfrage vorerst bestätigt“, so die Commerzbank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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