Analysteneinschätzung
16:30 Uhr, 20.03.2018

Henkel muss jetzt einen Zahn zulegen

Die Experten von Independent Research weisen in einer aktuellen Studie daraufhin, dass Henkel angesichts der beschriebenen Probleme in Nordamerika in den Folgequartalen deutlich an Dynamik gewinnen müsse, um vor allem das organische Umsatzziel für 2018 zu erreichen.

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Hannover (Godmode-Trader.de) - In einer Ad-hoc-Mitteilung hat der Konsumgüterkonzern Henkel von einem verhaltenen Start in das erste Quartal 2018 berichtet. Grund sind Lieferschwierigkeiten in Nordamerika, die die Konsumgütergeschäfte von Henkel auf dem dortigen Markt belasten. Ursache der Lieferschwierigkeiten sind Probleme bei der Umstellung der Transport- und Logistiksysteme in den nordamerikanischen Konsumgütergeschäften. Man arbeitet derzeit an der Behebung dieser Probleme und geht von einer Normalisierung im Verlauf des zweiten Quartals aus.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand rechnet das Henkel-Management damit, dass die Unternehmensbereiche Laundry & Home Care und Beauty Care als Folge der beschriebenen Probleme im ersten Quartal organische Umsatzrückgänge zu verzeichnen haben. Da der Bereich Adhesive Technologies, auf den knapp die Hälfte des Konzernumsatzes entfällt, von den Problemen nicht betroffen ist, erwartet das Management für den Konzern im ersten Quartal ein leicht positives organisches Umsatzwachstum.

Der Jahresausblick 2018 für den Konzern wird trotz des verhaltenen Auftakts bestätigt. Danach soll das organische Umsatzwachstum in der Bandbreite von 2 bis 4 Prozent liegen und die bereinigte Umsatzrendite (EBIT) auf mehr als 17,5 Prozent (2017: 17,3 %) gesteigert werden. Das bereinigte Ergebnis je Vorzugsaktie soll um 5 bis 8 Prozent gegenüber dem Wert von 2017 von 5,85 Euro zulegen.

Probleme bei der Umstellung der Transport- und Logistiksysteme in den nordamerikanischen Konsumgütergeschäften haben laut Henkel für einen verhaltenen Start in das erste Quartal gesorgt, wie NordLB-Analyst Thorsten Strauß in einer Studie von Montag schrieb. Betroffen seien die Unternehmensbereiche Laundry & Home Care und Beauty Care, während der umsatzstärkste Bereich Adhesive Technologies von den Schwierigkeiten unberührt bleibe. Der Vorstand zeige sich folglich zuversichtlich, dass die Jahresziele des Konzerns für 2018 unverändert erreichbar seien. Er habe dennoch sein Kursziel für die Henkel-Vorzugsaktie auf 110,00 Euro (bisher: 116,00) gesenkt, die Empfehlung „Halten“ werde beibehalten, so Strauß.

Die Experten von Independent Research weisen in einer aktuellen Studie daraufhin, dass Henkel angesichts der beschriebenen Probleme in Nordamerika in den Folgequartalen deutlich an Dynamik gewinnen müsse, um vor allem das organische Umsatzziel für 2018 zu erreichen.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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