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10:12 Uhr, 28.10.2021

Gold: Zinsentscheide im Fokus

Im Fokus liegt weiterhin die Geldpolitik der großen Notenbanken. Den Auftakt zum Reigen der geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbaken machte über Nacht die Bank of Japan (BoJ). Im weiteren Handelsverlauf steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an.

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    Kursstand: 1.802,53000 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

London (GodmodeTrader.de) - Gold setzt am Donnerstagvormittag seinen gestrigen Anstieg fort. Unterstützung bekam das Edelmetall dabei zur Wochenmitte von einem Rückgang der US-Anleihenrenditen. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1.804,00 US-Dollar je Feinunze. Der US-Dollar, mit dem Gold für gewöhnlich negativ korreliert ist, gibt auf breiter Basis nach.

Im Fokus liegt weiterhin die Geldpolitik der großen Notenbanken. Den Auftakt zum Reigen der geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbaken machte über Nacht die Bank of Japan (BoJ). Die Währungshüter beließen den Leitzins unverändert bei minus 0,10 Prozent und ihr Ziel für die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa null Prozent.

Zudem senkte die BoJ ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr (bis Ende März 2022) von zuvor 3,8 Prozent auf nun 3,4 Prozent, um den Einschränkungen in den Lieferketten Rechnung zu tragen, die die Exporte und die Produktion belasten. Für das nächste Fiskaljahr (per Ende März 2023) rechnet die BoJ mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,9 Prozent (zuvor: plus 2,7 Prozent).

Eine nennenswerten Inflationsanstieg sieht die BoJ nicht kommen. Die Verbraucherpreise dürften in der Kernrate (exklusive frische Lebensmittel) im laufenden Fiskaljahr stagnieren und im nächsten Jahr um 0,9 Prozent steigen. Beide Werte liegen deutlich unterhalb des Inflationsziel der BoJ von zwei Prozent. Zuvor waren auf dieser Basis Inflationsraten von 0,6 bzw. 0,9 Prozent prognostiziert worden.

Im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. „Mit konkreten Veränderungen der Geldpolitik ist wohl noch nicht zu rechnen, wohl aber bei der nächsten Sitzung im Dezember. Vielmehr dürften die Ratsmitglieder heute ihre Standpunkte im Hinblick auf das zu erwartende Auslaufen des Notfall-Programms PEPP darlegen. Angesichts der erhöhten Inflation und Inflationserwartungen dürfte das Kaufvolumen im nächsten Jahr insgesamt sinken, es gibt aber Hinweise darauf, dass die EZB einen friktionslosen Übergang anstrebt und zudem die Flexibilität des PEPP weiterhin nutzen möchte. Ein verändertes oder ergänztes APP ist daher ins Kalkül zu ziehen. Ob es heute schon eine Vorfestlegung dazu gibt, ist offen. Weniger fraglich dürfte sein, ob die Notenbanker und allen voran EZB-Präsidentin Lagarde jegliche Zinserhöhungserwartungen zu zerstreuen versuchen“, schreibt Helaba-Analyst Ralf Umlauf im aktuellen „Tagesausblick“.

In der kommenden Woche stehen die Zinsentscheide der Federal Reserve Bank (Fed) und der Bank of England (BoE) an. Erwartet wird am Markt, dass diese beiden den Startschuss zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik geben werden: Die Fed mit der Ankündigung, dass die Anleihenkäufe reduziert werden und die BoE mit einer ersten Zinsanhebung.

Gegen 10:05 Uhr MESZ notiert Gold mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 1.802,10 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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