Gold: Zinsentscheide im Fokus
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
London (GodmodeTrader.de) - Gold setzt am Donnerstagvormittag seinen gestrigen Anstieg fort. Unterstützung bekam das Edelmetall dabei zur Wochenmitte von einem Rückgang der US-Anleihenrenditen. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1.804,00 US-Dollar je Feinunze. Der US-Dollar, mit dem Gold für gewöhnlich negativ korreliert ist, gibt auf breiter Basis nach.
Im Fokus liegt weiterhin die Geldpolitik der großen Notenbanken. Den Auftakt zum Reigen der geldpolitischen Entscheidungen der großen Notenbaken machte über Nacht die Bank of Japan (BoJ). Die Währungshüter beließen den Leitzins unverändert bei minus 0,10 Prozent und ihr Ziel für die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen bei etwa null Prozent.
Zudem senkte die BoJ ihre Wachstumsprognose für das laufende Fiskaljahr (bis Ende März 2022) von zuvor 3,8 Prozent auf nun 3,4 Prozent, um den Einschränkungen in den Lieferketten Rechnung zu tragen, die die Exporte und die Produktion belasten. Für das nächste Fiskaljahr (per Ende März 2023) rechnet die BoJ mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 2,9 Prozent (zuvor: plus 2,7 Prozent).
Eine nennenswerten Inflationsanstieg sieht die BoJ nicht kommen. Die Verbraucherpreise dürften in der Kernrate (exklusive frische Lebensmittel) im laufenden Fiskaljahr stagnieren und im nächsten Jahr um 0,9 Prozent steigen. Beide Werte liegen deutlich unterhalb des Inflationsziel der BoJ von zwei Prozent. Zuvor waren auf dieser Basis Inflationsraten von 0,6 bzw. 0,9 Prozent prognostiziert worden.
Im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag steht der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) an. „Mit konkreten Veränderungen der Geldpolitik ist wohl noch nicht zu rechnen, wohl aber bei der nächsten Sitzung im Dezember. Vielmehr dürften die Ratsmitglieder heute ihre Standpunkte im Hinblick auf das zu erwartende Auslaufen des Notfall-Programms PEPP darlegen. Angesichts der erhöhten Inflation und Inflationserwartungen dürfte das Kaufvolumen im nächsten Jahr insgesamt sinken, es gibt aber Hinweise darauf, dass die EZB einen friktionslosen Übergang anstrebt und zudem die Flexibilität des PEPP weiterhin nutzen möchte. Ein verändertes oder ergänztes APP ist daher ins Kalkül zu ziehen. Ob es heute schon eine Vorfestlegung dazu gibt, ist offen. Weniger fraglich dürfte sein, ob die Notenbanker und allen voran EZB-Präsidentin Lagarde jegliche Zinserhöhungserwartungen zu zerstreuen versuchen“, schreibt Helaba-Analyst Ralf Umlauf im aktuellen „Tagesausblick“.
In der kommenden Woche stehen die Zinsentscheide der Federal Reserve Bank (Fed) und der Bank of England (BoE) an. Erwartet wird am Markt, dass diese beiden den Startschuss zum Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik geben werden: Die Fed mit der Ankündigung, dass die Anleihenkäufe reduziert werden und die BoE mit einer ersten Zinsanhebung.
Gegen 10:05 Uhr MESZ notiert Gold mit einem Plus von 0,30 Prozent bei 1.802,10 US-Dollar je Feinunze.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.