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10:49 Uhr, 22.07.2022

Gold erholt sich von Elfmonatstief

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich am Donnerstag in die Riege der großen Zentralbanken eingereiht, die angesichts der hohen Inflation die Zinsen anheben. Mit plus 50 Basispunkten fiel der Zinsschritt größer aus als von Analysten im Konsens mit plus 25 Basispunkten erwartet.

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    Kursstand: 1.717,88 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold konsolidiert zum Wochenschluss seine jüngsten Gewinne bis 1.720,20 US-Dollar je Feinunze im Hoch, die das Edelmetall am Donnerstag im Zuge der US-Dollar-Verluste auf breiter Basis gemacht hat. Zuvor hatte Gold gestern bei 1.680,40 US-Dollar pro Unze ein frisches Elfmonatstief erreicht. Im Hoch erreichten die Notierungen am Freitagvormittag bislang 1.719,86 US-Dollar je Feinunze.

„Gold befindet sich in einem Abwärtstrend und die einsetzenden Erholungen sind nur von kurzer Dauer, da Gold durch die Tatsache, dass die Inflationserwartungen sinken, unter Druck gerät", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Edward Meir, Analyst bei ED&F Man Capital Markets.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat sich am Donnerstag in die Riege der großen Zentralbanken eingereiht, die angesichts der hohen Inflation die Zinsen anheben. Mit plus 50 Basispunkten fiel der Zinsschritt größer aus als von Analysten im Konsens mit plus 25 Basispunkten erwartet.

„Die Pressekonferenz machte zudem deutlich, dass bereits bei der nächsten Sitzung mit einem weiteren 50-Basispunkte-Schritt zu rechnen ist... Zudem hat die EZB beschlossen, Ausweitungstendenzen bei EWU-Spreads entgegenzuwirken. Die Regierungskrise in Italien erweist sich damit wohl unmittelbar als Lackmustest für das neue 'Transmission Protect Instrument' (TPI)“, schreiben die Helaba-Analysten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im aktuellen „Tagesausblick“. Das TPI gibt der EZB die Möglichkeit, gezielt die Anleihen bestimmter Länder zu kaufen, deren Staatsanleiherenditen sie für zu hoch hält.

Bezüglich der US-Zinsaussichten hat sich wenig verändert. Erwartet wird weiterhin allgemein, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins am 27. Juli um weitere 75 Basispunkte auf eine Spanne von dann 2,25 bis 2,50 Prozent anheben wird.

„Wir warten darauf, zu erfahren, wie aggressiv die Fed-Guidance für die Zinsen sein wird. Wenn sie immer noch der Meinung sind, dass die Inflation ein Problem ist, oder wenn sie immer noch weitere Zinserhöhungen durchsetzen wollen, dann wird das für Gold sehr negativ sein", so Meir.

Jüngste US-Daten signalisieren eine konjunkturelle Abschwächung. Während die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe mit 251.000 auf ein Achtmonatshoch gestiegen sind, brach der Philadelphia Fed Index im Juli auf minus 12,3 Punkte ein – ein Zweijahrestief.

Gegen 10:40 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem kleinen Minus von 0,01 Prozent bei 1.717,50 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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