GOLD: Ein Impfstoff ist kein „Game-Changer“

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Rasant steigende Neuinfektionszahlen und neue Lockdown-Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 sorgten in den vergangenen Monaten wiederholt für Verunsicherung an den Märkten. Damit rückte Gold als klassisches Investment in Krisenzeiten wieder in den Fokus der Investoren. Da die Internationalen Notenbanken die Märkte zur Stützung mit Liquidität fluten und viele Staaten Konjunkturpakete auflegen, dürfte das gelbe Edelmetall weiter im Blick der Anleger bleiben. Denn Gold in seiner Funktion als Inflationsschutz hat sich bewährt.

Zuletzt konsolidierte das Edelmetall auf hohem Niveau, der Preis des Goldes ist auf 1.862 Dollar/Unze zurückgefallen. Eine solche Preisreaktion ist nachvollziehbar. Denn die US-Zinsen sind gestiegen, und die Goldhaltung hat sich verteuert: Wer Gold hält, dem entgehen Zinserträge. Folglich nimmt die Goldnachfrage ab und das schmälert tendenziell den Preis des gelben Metalls.

Gold durch zudem durch massive ETF-Verkäufe belastet. Legten diese im vergangenen Monat laut jüngsten Daten des World Gold Councils noch um 0,6 Prozent zu, wurden in den letzten zwei Wochen bei den von Bloomberg erfassten Gold-ETFs hohe Abflüsse verzeichnet. Die Verkäufe stehen offenbar im Zusammenhang mit ersten Meldungen über einen wirksamen Corona-Impfstoff. Seither hat es mehrere derartige Meldungen gegeben.

„Offensichtlich sind einige Marktteilnehmer der Annahme, die Regierungen und Zentralbanken würden im nächsten Jahr zu einer vernünftigen Fiskal- und Geldpolitik zurückkehren, weshalb sie Gold verkaufen“, sagt Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch. „Diese Erwartung dürfte sich als falsch erweisen. So hat EZB-Präsidentin Lagarde unlängst gesagt, dass ein Impfstoff kein „Game-Changer“ sei“.

Ein weiterer Faktor, der die Goldnachfrage und damit die Preise drückt, sind die rückläufigen Kreditausfallsorgen der Investoren.

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