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12:40 Uhr, 02.05.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar steigt auf Dreiwochenhoch

Im Fokus liegt das heute beginnende zweitägige Notenbanktreffen der Federal Reserve Bank (Fed). Erwartet wird allgemein, dass die Fed am Mittwochabend ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent anheben wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,09514 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,24617 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seinen Anstieg der vergangenen Handelstage auf ein Dreiwochenhoch fort und entfernt sich damit weiter von seinem am 14. April 2023 markierten Einjahrestief.

Im Fokus liegt das heute beginnende zweitägige Notenbanktreffen der Federal Reserve Bank (Fed). Erwartet wird allgemein, dass die Fed am Mittwochabend ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent anheben wird.

Unsicherheit besteht jedoch über den weiteren Zinspfad. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Währungshüter im Juni dann eine Pause einlegen, aktuell bei 70,7 Prozent. Demgegenüber stehen die letzten Kommentare von Fed-Vertretern, die überwiegend hawkisch ausgefallen waren und auf weitere Zinsanhebungen zur Eindämmung der nach wie vor hohen Inflation schließen lassen.

EUR/USD fällt im europäischen Handel am Dienstagvormittag weiter von seinem am 26. April 2023 bei 1,1095 erreichten Einjahreshoch zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,0947. Die Inflationsrate in der Eurozone ist im April wie von Analysten im Konsens erwartet auf 7,0 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im März hatten die Verbraucherpreise bei 6,9 Prozent ein 13-Monats-Tief erreicht.

Damit liegt die Teuerung weiterhin deutlich über dem Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent, und obwohl die Inflation in der Kernrate auf 5,6 Prozent zurückging, liegt diese weiterhin nahe des Allzeithochs von 5,7 Prozent im März. Dies lässt erwarten, dass die EZB zur Bekämpfung der Inflation weiterhin an der Zinsschraube drehen wird. Der nächste Zinsentscheid der EZB steht am Donnerstag an.

Der Einkaufsmanagerindex im Euroraum im April ist von zunächst gemeldeten 45,5 Punkten auf 45,8 Zähler nach oben revidiert worden, notiert damit aber weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit Mai 2020. Zudem ist dies der zehnte Monat in Folge im kontraktiven Bereich unter der 50er-Punkte-Marke. Im März hatte der Index bei 47,3 Zählern notiert. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD gibt weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 1,2584 markierten Zehnmonatshoch nach. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 1,2453 gehandelt. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien im April ist von zunächst gemeldeten 46,6 Punkten auf 47,8 Zähler nach oben revidiert worden, nachdem er im März bei 47,9 Punkten notiert hatte. Der Index signalisiert damit den neunten Monat in Folge eine wirtschaftliche Kontraktion.

USD/JPY ist nach den kräftigen Gewinnen der vergangenen Handelstage am Dienstag mit 137,77 im Hoch an der Überwindung des 2023er-Hochs vom 8. März bei 137,91 bislang gescheitert. Die japanische Geldbasis ist im April um 1,9 Prozent im Jahresvergleich gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,1 Prozent gerechnet, nach minus 1,0 Prozent im März.

AUD/USD legt im europäischen Handel am Dienstagvormittag kräftig bis bislang 0,6717 im Hoch zu. Die Reserve Bank of Australia (RBA) hat ihren Leitzins überraschend um 25 Basispunkte auf 3,85 Prozent angehoben, nachdem sie ihn im April unverändert bei 3,60 Prozent belassen hatte. Die aktuelle Zinsanhebung ist die elfte innerhalb eines Jahres und bringt das Zinsniveau auf das höchste seit April 2012. Analysten hatten im Konsens mit einem unveränderten Leitzins gerechnet.

Die Inflation in Australien sei mit aktuell sieben Prozent nach wie vor zu hoch und eine weitere Straffung könnte erforderlich sein, um sicherzustellen, dass die Teuerungsrate innerhalb eines angemessenen Zeitraums zu ihrem Ziel zurückkehre, heißt es im Begleitstatement. Erwartet wird für 2023 eine Inflationsrate von 4,5 Prozent. Bis Mitte 2025 soll diese laut RBA-Prognosen auf 3,0 Prozent sinken. Der Arbeitsmarkt sei sehr angespannt, und die Arbeitslosenquote so niedrig wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Der weitere Zinspfad werde davon abhängen, wie sich Wirtschaft und Inflation entwickeln, so die Währungshüter. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag u.a. die Auftragseingänge in der Industrie und die JOLTS-Daten (offene Stellen) im März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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