Fundamentale Nachricht
11:22 Uhr, 16.05.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar sinkt nach US-Inflationsdaten auf Fünfwochentief

Im Verbund mit den schwachen US-Einzelhandelsumsätzen schürte die rückläufige US-Inflation im April die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bereits im September eine erste Zinssenkung vornehmen könnte.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,08725 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

US-Dollar erholt sich im Verlauf des europäischen Handel am Donnerstagvormittag ein wenig von seinem nach Hoffnung auf eine US-Zinssenkung im September machenden US-Inflationsdaten über Nacht markierten, frischen Fünfwochentief.

Gemeldet wurde am Mittwochnachmittag, dass die US-Verbraucherpreise im April auf Monatssicht in der Gesamtrate um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,4 Prozent gerechnet wie im März. Auf Jahressicht ergibt sich wie erwartet eine Teuerung um 3,4 Prozent, nach zuvor 3,5 Prozent. In der Kernrate betrug die Preissteigerung wie erwartet auf Monatssicht 0,3 Prozent, nach 0,4 Prozent im März. Auf Jahressicht lag die Inflation in der Kernrate ebenfalls wie erwartet auf einem Dreijahrestief bei 3,6 Prozent, nach 3,8 Prozent im Vormonat.

Schwach fielen die gleichzeitig veröffentlichten US-Einzelhandelsumsätze aus. Sie waren im April auf Monatssicht unverändert (Konsens plus 0,4 Prozent, nach plus 0,6 Prozent). Im Jahresvergleich stiegen die Einnahmen des US-Einzelhandels im April um 3,0 Prozent, nach zuvor plus 3,8 Prozent.

Auch wenn die Inflationsdaten lediglich in der Gesamtrate im Monatsvergleich schwächer ausfielen als erwartet, signalisieren sie doch eine Disinflation und nährten die Hoffnung, dass sich die Inflation in den kommenden Monaten weiter abschwächen wird. Im Verbund mit den schwachen US-Einzelhandelsumsätzen im April schürten sie zudem die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bereits im September eine erste Zinssenkung vornehmen könnte.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem September-Treffen der Fed niedriger liegen werden als heute, von gestern 65,1 Prozent auf aktuell 72,4 Prozent gestiegen. Bis zum Jahresende erscheinen zwei Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte weiterhin am wahrscheinlichsten.

In der vergangenen Woche warnten Fed-Vertreter jedoch, dass man noch mehr Vertrauen in eine rückläufige Inflation brauche. Die Inflation liegt weiterhin deutlich über dem jährlichen Inflationsziel der Fed von zwei Prozent.

EUR/USD
Statischer Chart
Live-Chart
Chart in stock3 Terminal öffnen
  • ()
    FOREX

Während EUR/USD am Donnerstagvormittag von seinem Achtwochenhoch bei 1,0895 bislang bis 1,0866 zurückfällt, kann auch GBP/USD sein Fünfwochenhoch bei 1,2701 nicht halten und gibt bislang bis 1,2668 im Tief nach.

USD/JPY hat über Nacht seine gestrige Talfahrt nach den Hoffnung auf eine US-Zinssenkung im September machenden US-Inflationsdaten für April zunächst auf ein Anderthalbwochentief bei 153,60 fortgesetzt, bevor die aus Japan gemeldeten Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) den Yen belasteten und sich das Währungspaar bislang bis 154,80 im Hoch erholen konnte.

Gemeldet wurde, dass das japanische BIP im ersten Quartal um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich gesunken ist. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nach einer unveränderten Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2023.

Die japanische Industrieproduktion stieg im März laut endgültiger Veröffentlichung um 4,4 Prozent im Monatsvergleich (zunächst gemeldet plus 3,8 Prozent, nach minus 0,6 Prozent im Februar). Auf Jahressicht ergibt sich ein Rückgang um 6,2 Prozent, nach minus 3,9 Prozent im Vormonat. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

USD/NOK erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag von seinem gestrigen Fünfwochentief bei 10,625. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 10,695. Das norwegische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im ersten Quartal um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen, nachdem im vierten Quartal ein Wirtschaftswachstum um 1,6 Prozent gemeldet worden worden war.

Exklusive des Offshore-Sektors lag das BIP-Plus wie von Analysten im Konsens erwartet bei 0,2 Prozent, nach plus 0,3 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang der gesamten Wirtschaftsleistung um 0,8 Prozent, nach plus 0,4 Prozent im Schlussquartal 2023. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/NOK-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia Fed Index im Mai und die US-Industrieproduktion im April gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

Mehr Experten