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11:32 Uhr, 13.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar sinkt auf 15-Monats-Tief

Die zur Wochenmitte gemeldeten US-Verbraucherpreisdaten haben gezeigt, dass die Inflation in den USA weiter deutlich zurückgegangen ist und untermauern die Sicht am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen in Zukunft nicht mehr so deutlich weiter anheben muss.

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Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Donnerstagvormittag seine jüngsten Verluste auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) auf ein 15-Monats-Tief aus.

Die zur Wochenmitte gemeldeten US-Verbraucherpreisdaten haben gezeigt, dass die Inflation in den USA weiter deutlich zurückgegangen ist. Auf Jahressicht sank die Inflation in der Gesamtrate von 4,0 Prozent im Mai auf 3,0 Prozent im Juni und damit noch stärker als von Analysten im Konsens mit 3,1 Prozent erwartet. In der Kernrate ging die Teuerung im Berichtszeitraum von 5,3 Prozent auf 4,8 Prozent zurück (Konsens 5,0 Prozent).

Die Daten untermauern die Sicht am Markt, dass die bisherigen Zinsanhebungen der Federal Reserve Bank (Fed) um insgesamt fünf Prozentpunkte Wirkung zeigen und die Fed in Zukunft weniger aggressiv vorgehen kann.

Dennoch liegt die Inflation weiterhin oberhalb des Ziel der US-Notenbank von zwei Prozent. Dass die Fed ihren Leitzins daher bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 26. Juli 2023 noch einmal um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,50 Prozent anheben wird, gilt daher am Markt als ausgemachte Sache. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit dafür aktuell bei 92,4 Prozent.

Eine Reihe von Fed-Vertretern hatten zuletzt weitere Zinserhöhungen in den kommenden Monaten befürwortet und davor gewarnt, dass die Kerninflation nach wie vor hartnäckig hoch sei und die Gefahr bestehe, dass sie sich verfestige.

Im Zuge ihres letzten, unveränderten Zinsentscheids im Juni hatte die Fed zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte noch in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Denkbar ist jedoch, dass die enttäuschenden US-Arbeitsmarktdaten für Juni vom vergangenen Freitag und die gesunkene Inflation zu einer Änderung dieser Haltung führen.

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EUR/USD setzt seine jüngste Rally fort. In der Spitze erreichten die Notierungen bislang 1,1171 – der höchste Stand seit Ende März 2022. Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im Mai um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,3 Prozent gerechnet, nach plus 1,0 Prozent im April. Auf Jahressicht ergibt sich Rückgang um 2,2 Prozent. Erwartet worden war hier im Konsens ein Minus von 1,2 Prozent, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im April. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD setzt seine jüngste Kletterpartie ebenfalls fort. In der Spitze notierte das Währungspaar bislang bei 1,3062 – ein frisches Vierzehneinhalbmonatshoch. Die am Morgen aus Großbritannien gemeldeten Wirtschaftsdaten sind überwiegend besser ausgefallen als erwartet. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Mai um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 0,3 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im April.

Die britische Industrieproduktion sank im Mai um 0,6 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 0,4 Prozent, nach minus 0,2 Prozent im April. Der Dienstleistungsindex war im Mai im Dreimonatsschnitt unverändert (Konsens minus 0,2 Prozent, nach minus 0,1 Prozent). Die weiteren am Morgen gemeldeten, britischen Daten entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY hat angesichts der gesunkenen US-Staatsanleihenrenditen seine Verluste seit Erreichen eines Siebeneinhalbmonatshochs am 30. Juni 2023 bei 145,07 ausgeweitet. Im Tief wurde das Währungspaar am Donnerstagmorgen auf einem frischen Dreiwochentief bei 138,07 gehandelt. Im weiteren Handelsverlauf konnte sich USD/JPY jedoch stabilisieren und wir mit aktuell 138,49 auf Tagessicht leicht im Plus gehandelt.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Erzeugerpreise im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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