FX-Mittagsbericht: US-Dollar setzt Rallye auf frisches Fünfmonatshoch fort
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Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine jüngste Rallye auf ein frisches Fünfmonatshoch fort.
Die am Donnerstag gemeldeten US-Erzeugerpreise im März sind schwächer als erwartet ausgefallen. Die Teuerung lag bei 0,2 Prozent im Monats- und 2,1 Prozent im Jahresvergleich. Ökonomen hatten im Konsens mit Teuerungsraten von 0,3 Prozent bzw. 2,2 Prozent gerechnet, nach plus 0,6 Prozent bzw. 1,6 Prozent im Februar.
Dennoch konnten die Daten die Sorge über die hartnäckige Inflation in den USA nicht zerstreuen, nachdem am Mittwoch gemeldet worden war, dass die US-Verbraucherpreisinflation im März überraschend deutlich auf 3,5 Prozent im Jahresvergleich gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens mit einer Inflationsrate von 3,4 Prozent gerechnet, nach 3,2 Prozent im Februar. Zudem hatte das am Mittwochabend veröffentlichte Sitzungsprotokoll des letzten Notenbanktreffens der Federal Reserve Bank (Fed) vom 20. März 2024 gezeigt, dass die Fed-Mitglieder bereits damals von dem nur schleppenden Rückgang der Inflation enttäuscht waren.
„Der Verbraucherpreisindex hat den Aussichten auf eine baldige Zinssenkung genug geschadet", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Thierry Albert Wizman, Global FX and Rates Strategist bei Macquarie in New York.
Die US-Zinssenkungserwartungen haben sich seit Mittwoch kräftig eingetrübt. Während der erwartete Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung seitens der Fed auf September nach hinten gerutscht ist, ist auch das erwarte Ausmaß der Lockerungen auf nur noch zwei Zinsschritte in diesem Jahr um jeweils 25 Basispunkte geschrumpft. Wochenlang war mit einer ersten Zinssenkung bereits im Juni kalkuliert worden und noch im März hatte die Fed drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt.
Die gestrigen Kommentare von Fed-Vertretern stützen diese Sicht. Der Präsident der New Yorker Fed, John Williams, erklärte, es bestehe keine Notwendigkeit, die Geldpolitik in nächster Zeit anzupassen. Der Präsident der Richmond Fed, Thomas Barkin, sagte, die jüngsten Zahlen stärkten nicht sein Vertrauen, dass der Preisdruck auf breiter Basis in der gesamten Wirtschaft nachlasse.
EUR/USD setzt seine Talfahrt der vergangenen Tage am Freitagvormittag auf ein Fünfmonatstief fort. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,0656. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihren Leitzins am Donnerstag wie erwartet unverändert bei 4,50 Prozent belassen, gleichzeitig die Märkte aber auf eine erste Zinssenkung im Juni vorbereitet, womit die EZB ihre Leitzinsen noch vor der Fed erstmals senken dürfte. Hintergrund ist die rückläufige Inflation im Euroraum, die in Richtung des zweiprozentigen Inflationsziels der EZB sinkt, während die Wirtschaft schwächelt.
Am Freitagmorgen ist gemeldet worden, dass die Verbraucherpreisteuerung in Deutschland im März laut endgültiger Veröffentlichung, wie bereits gemeldet, auf 2,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken ist. Im Februar hatte die Inflationsrate bei 2,5 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD weitet zum Wochenschluss seine jüngsten Verluste bislang auf ein Viermonatstief bei 1,2489 aus. Die am Freitagmorgen aus Großbritannien gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im Februar wie von Analysten im Konsens erwartet um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, nach aufwärts revidierten plus 0,3 Prozent im Januar.
Die Industrieproduktion stieg im Februar auf Monatssicht um 1,1 Prozent – der stärkste Anstieg seit Juni 2023. Erwartet worden war hier ein unveränderter Wert, nach einem Rückgang um 0,3 Prozent im Vormonat. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe erhöhte sich im Februar um 1,2 Prozent im Monatsvergleich und damit ebenfalls so stark wie seit Juni 2023 nicht mehr. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet, nach minus 0,2 Prozent im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY hat mit bislang 153,39 in der Spitze ein frisches 34-Jahres-Hoch erklommen. Die Industrieproduktion in Japan ist im Februar laut endgültiger Veröffentlichung um 0,6 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet, nach minus 6,7 Prozent im Vormonat. Auf Jahressicht ergibt sich ein Rückgang um 3,9 Prozent, nach zuvor minus 1,5 Prozent.
Aus den USA werden zum Wochenschluss u.a. das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im April und die Importpreise im März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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