FX-Mittagsbericht: US-Dollar gibt Gewinne teilweise wieder ab
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Der US-Dollar gibt im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) einen Teil seiner gestrigen Gewinne nach Erreichen eines frischen Neuneinhalbmonatstiefs wieder ab.
Nachdem die Federal Reserve Bank (Fed) am Mittwochabend ihren Leitzins wie von Volkswirten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf eine Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent angehoben und weitere Zinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation angekündigt hat, drehten am Donnerstagnachmittag auch die Währungshüter der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Bank of England (BoE) an der Zinsschraube. Beide Notenbanken hoben ihren Leitzins um jeweils 50 Basispunkte auf nun 3,00 Prozent (EZB) bzw. 4,00 Prozent (BoE) an.
Die EZB kündigte zudem einem weitere Zinsanhebung um 50 Basispunkte im März an. EZB-Chefin Christine Lagarde sagte jedoch auch, dass alle zukünftigen Entscheidungen datenabhängig seien. Die Inflation sei zwar weiter „viel zu hoch", die Risiken für die weitere Inflationsentwicklung aber mittlerweile ausgeglichener, so Lagarde. Auch die BoE blickt vorsichtiger in die Zukunft. Weitere Zinsanhebungen seien angezeigt, wenn mehr anhaltender Inflationsdruck festgestellt werde, hieß es.
Am Markt wurden die Äußerungen beider Notenbanken als Hinweis auf ein zukünftig langsameres Zinsanhebungstempo oder gar eine Zinspause verstanden, was sowohl den Euro als auch das britische Pfund unter Druck brachte. Der US-Dollar profitierte davon.
Die Kursbewegungen unterstützten am Donnerstagnachmittag auch die gemeldeten US-Daten. Während die Fed am Mittwochabend konstatiert hat, dass die Inflation nachlässt, befürchten Investoren, dass die Widerstandsfähigkeit des Arbeitsmarktes den Preisdruck noch länger aufrecht erhalten könnte. Die Zahl der Anträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in der vergangenen Woche unerwartet gesunken, während andere Daten einen Anstieg der US-Autoverkäufe im Januar zeigten.
Verstärkte Aufmerksamkeit gilt daher dem am Freitagnachmittag zur Veröffentlichung kommenden US-Arbeitsmarktbericht für Januar. Ein starker Bericht dürfte die Zweifel am Markt an einem schnellen Rückgang der hohen Inflation in den USA weiter nähren.
EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag von seinem kräftigen Kursrücksetzer nach Erreichen eines knappen Zehnmonatshochs bei 1,1034. Vom Tief bei 1,0880 legt das Währungspaar bislang bis 1,0938 im Hoch zu.
Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Dienstleistungssektor in der Eurozone ist im Januar auf 50,8 Punkte nach oben revidiert worden, nachdem zunächst ein Anstieg auf 50,7 Zähler gemeldet worden war. Der aktuelle Wert ist der erste oberhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten seit Juli 2022. Im Dezember hatte der Index bei 49,8 Punkten notiert. Die Erzeugerpreisinflation im Euroraum hat sich im Dezember auf 24,6 Prozent im Jahresvergleich abgeschwächt, allerdings nicht so stark wie im Konsens mit 22,5 Prozent erwartet. Im November hatte die Teuerungsrate bei 27,0 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD erholt sich ebenfalls von seinen jüngsten kräftigen Verlusten. Vom Zweieinhalbwochentief bei 1,2181 legt das Währungspaar bislang bis 1,2257 im Hoch zu. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den britischen Dienstleistungssektor ist im Januar laut endgültiger Veröffentlichung auf 48,7 Punkte nach oben revidiert worden, nachdem zunächst ein Rückgang auf 48,0 Zähler gemeldet worden war. Dennoch ist dies weiterhin der vierte Monat unterhalb der Wachstumsschwelle von 50 Punkten und der schwächste Wert seit Januar 2021. Im Dezember 2022 hatte der Index bei 49,9 Punkten notiert. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.
USD/JPY setzt zum Wochenschluss seine Talfahrt in Richtung des am 16. Januar 2023 bei 127,22 erreichten Siebeneinhalbmonatstiefs fort, hat mit bislang 128,42 im Tief sein am Donnerstag bei 128,07 markiertes Zweiwochentief jedoch noch nicht wieder erreicht.
Neben dem o.g. US-Arbeitsmarktbericht für Januar wird aus den USA am Freitagnachmittag auch der ISM-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Januar gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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