Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 28.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von Zweieinhalbwochenhoch zurück

Die starken Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) haben dem US-Dollar Auftrieb gegeben, da sie Spekulationen anheizten, dass die Federal Reserve Bank (Fed) genügend Spielraum hätte, um die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation noch weiter anzuheben.

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  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,09863 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,28301 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar hat im europäischen Handel am Freitagvormittag seine kräftigen Gewinne vom Donnerstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) zunächst auf ein Zweieinhalbwochenhoch ausgeweitet, fällt aber im weiteren Handelsverlauf zurück und notiert mittlerweile auf Tagessicht leicht im Minus.

Unterstützung brachten dem Greenback zuletzt die überraschend starken Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP). Am Donnerstag wurde gemeldet, dass die US-Wirtschaft im zweiten Quartal annualisiert um 2,4 Prozent im Quartalsvergleich gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Zuwachs um 1,8 Prozent gerechnet, nach plus 2,0 Prozent im Vorquartal.

Die Daten gaben dem US-Dollar Auftrieb, da sie Spekulationen anheizten, dass die Federal Reserve Bank (Fed) genügend Spielraum hätte, um die Leitzinsen zur Bekämpfung der Inflation noch weiter anzuheben. Am Mittwochabend hatte die Fed ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 5,25 bis 5,50 Prozent angehoben und die Tür für eine weitere Zinsanhebung offen gelassen. Eine weitere Zinserhöhung im September sei möglich, aber nicht sicher. Man werde datenabhängig und von Meeting zu Meeting entscheiden, sagte Fed-Chef Jerome Powell.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag im Kampf gegen die hohe Inflation ihren Leitzins ebenfalls um 25 Basispunkte auf nun 4,25 Prozent angehoben, aber auch die Möglichkeit einer Zinspause ins Spiel gebracht. Die Anhebung war die neunte in Folge. Laut EZB-Chefin Christine Lagarde könnten die Zinsen im September je nach Datenlage erhöht oder auf dem derzeitigen Niveau belassen werden.

EUR/USD hat seine kräftigen Verluste vom Donnerstag ausgeweitet. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 1,0943– ein Zweieinhalbwochentief. Im weiteren Handelsverlauf macht das Währungspaar jedoch wieder Boden gut und notiert auf Tagessicht mit aktuell 1,0983 leicht im Plus. Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass das deutsche BIP im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal unverändert war. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Anstieg um 0,1 Prozent gerechnet, nach minus 0,1 Prozent im Vorquartal. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,2 Prozent wie zuletzt. Der erhoffte Aufschwung nach der technischen Rezession im dritten und vierten Quartal 2022) blieb damit aus.

Der Verbraucherpreise in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland, sind im Juli um 5,8 Prozent im Jahresvergleich gestiegen, nach plus 6,2 Prozent im Juni. Die Daten geben ein Hinweis auf die Entwicklung der gesamtdeutschen Inflationsrate, deren Veröffentlichung um 14:00 Uhr MESZ ansteht. Anlaysten kalkulieren im Konsens mit einem Rückgang von 6,4 Prozent auf 6,2 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während sich GBP/USD von seinem frischen Zweieinhalbwochentief bei 1,2761 bis bislang 1,2827 im Hoch erholt, ist USD/JPY von seinem Tageshoch bei 141,08 bis 128,04 im Tief zurückgefallen und notiert mit aktuell 139,45 auf Tagessicht nahezu unverändert. Die Bank of Japan (BoJ) hat ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei minus 0,1 Prozent belassen. Auch die Obergrenze für die Rendite der zehnjährigen japanischen Staatsanleihen wurde bei 0,5 Prozent belassen.

Allerdings beschloss die japanische Notenbank am Freitag auch, ihre Geldpolitik künftig flexibler zu handhaben. Die Bank of Japan will "die Steuerung der Zinskurve mit größerer Flexibilität durchführen und dabei die Ober- und Untergrenzen des Bereichs als Referenzen und nicht als starre Grenzen in ihren Marktaktivitäten betrachten", heißt es im Begleitstatement. Die Verbraucherpreise im Großraum Tokio sind im Juli in der Kernrate um 3,0 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 2,9 Prozent gerechnet, nach plus 3,2 Prozent im Juni. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf am Freitag der o.g. gesamtdeutschen Inflationsrate im Juli. Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. die Konsumausgaben im Juni und der dazugehörige Inflationsindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, sowie das endgültige Konsumklima der Uni Michigan im Juli gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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