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11:40 Uhr, 20.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt erneut zurück

Nachdem am Markt bereits seit geraumer Zeit die Einschätzung vorherrscht, dass die für die kommende Woche erwartet Zinsanheung der Federal Reserve Bank (Fed) die letzte im aktuellen Zinserhöhungszyklus sein könnte, sind zuletzt auch aus Großbritannien und der Eurozone zinspessimistische Signale gekommen.

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  • EUR/USD
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  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,29185 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Nach der gestrigen Erholung von seinem am Dienstag markierten, frischen 15-Monats-Tief fällt der US-Dollar im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) wieder zurück.

Nachdem die in der vergangenen Woche gemeldeten und schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten für Juni die Einschätzung am Markt verstärkt hatten, dass die für den 26. Juli 2023 erwartete Zinsanhebung der Federal Reserve Bank (Fed) um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,50 Prozent die letzte im aktuellen Zinserhöhungszyklus sein könnte, sind zuletzt auch aus Großbritannien und der Eurozone zinspessimistische Signale gekommen.

Die am Mittwoch aus Großbritannien gemeldete Teuerung der britischen Verbraucherpreise ist ebenfalls stärker zurückgegangen als erwartet. Mit 7,9 Prozent im Juni ist die Verbraucherpreisinflation zwar weiterhin hoch, ist jedoch seit Erreichen eines 41-Jahres-Hochs im vergangenen Oktober bei 11,1 Prozent jedoch bereits um einiges gesunken.

Obwohl die Daten nichts an der Erwartung ändern, dass auch die Bank of England (BoE) in der kommenden Woche erneut an der Zinsschraube drehen wird und auch danach noch nicht am Ende angekommen sein dürfte, zeigen die Daten, dass die bereits erfolgten Zinsanhebungen Wirkung zeigen und dass möglicherweise nicht mehr so viele Zinsschritte nötig sind, wie zuvor gedacht.

Ähnliches gilt für die Europäische Zentralbank (EZB). Der als Falke bekannte EZB-Vertreter Klaas Knot stellte die Möglichkeit in den Raum, dass die EZB nach der allgemein erwarteten nächsten Zinsanhebung in der kommenden Woche eine Pause in ihrem Zinsanhebungszyklus einlegen könnte. Weitere Zinsanhbeungen nach Juli seien möglich, aber nicht gewiss, so Knot.

Die nächsten Zinsentscheide der drei großen Notenbanken werden mit Spannung erwartet. Der Zinsentscheid der Fed steht am kommenden Mittwochabend, den 26. Juli 2023 auf der Agenda, der Zinsentscheid der EZB folgt am Donnerstag, den 27. Juli 2023. Der nächste Zinsentscheid der BoE steht am 3. August 2023 an. Aufmerksamkeit gilt insbesondere den Kommentaren zu den weiteren Zinsaussichten.

EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag von seinem gestrigen Kursrücksetzer bis 1,1173 im Tief. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 1,1229 im Hoch. Am Morgen ist gemeldet worden, dass die deutschen Erzeugerpreise im Juni um 0,3 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nach minus 1,4 Prozent im Mai. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Anstieg um 0,1 Prozent (Konsens unverändert, nach plus 1,0 Prozent im Mai). Im Jahresvergleich ist die Erzeugerpreisteuerung in Deutschland damit so gering wie seit Dezember 2020 nicht mehr.

Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im Mai saisonbereinigt auf 9,1 Milliarden Euro gestiegen, nachdem der Saldo im April auf dieser Basis bei 4,0 Milliarden Euro gelegen hatte. Verantwortlich sind vor allem die gestiegenen Überschüsse in der Handels- und Dienstleistungsbilanz. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während GBP/USD mit heute bislang 1,2904 im Tief weiterhin unter Druck ist, ist USD/JPY von seinem zur Wochenmitte erreichten Wochenhoch bei 139,99 bislang bis 139,11 zurückgefallen.

Japans Handelsbilanz wies im Juni unerwartet einen Überschuss von 43,1 Milliarden Yen auf, nach einem Defizit von 1.381,9 Milliarden Yen im gleichen Zeitraum des Vorjahres, und übertraf damit die Konsensschätzung von minus 46,7 Milliarden Yen. Der aktuelle Handelsbislanzüberschuss ist der erste seit Juli 2021. Die Exporte legten im Juni um 1,5 Prozent zu, während die Importe um 12,9 Prozent sanken – der stärkste Rückgang seit September 2020.

AUD/USD legt bislang bis 0,6840 im Hoch zu. Der über Nacht aus Australien gemeldete Arbeitsmarktbericht für Juni ist besser ausgefallen als von Volkswirten erwartet. Die Arbeitslosenquote lag im Monatsvergleich überraschend unverändert bei 3,5 Prozent. Erwartet worden war im Konsens ein Anstieg auf 3,6 Prozent.

Die Zahl der Erwerbstätigen stieg im Berichtszeitraum um 32.600. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um lediglich 15.400 gerechnet, nach plus 76.600 im Mai.

Das australische NAB-Geschäftsklima verbesserte sich mit einem Anstieg von minus vier Punkten im ersten Quartal hingegen nur leicht auf minus drei Zähler im zweiten Quartal. Erwartet worden war hier im Konsens ein Anstieg auf null Punkte. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia Fed Index im Juli sowie die Frühindikatoren und die Bestandsimmobilienverkäufe im Juni gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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