MÄRKTE USA/Zinshoffnungen stützen Börse - Bullish mit fulminantem IPO
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DOW JONES--Die Aufwärtstendenz an der Wall Street hat sich zur Wochenmitte fortgesetzt, wenn auch mit deutlich gebremstem Tempo. Die Verbraucherpreise vom Vortag bedeuteten kein Störfeuer für die Zinssenkungshoffnungen am Markt, denn der Inflationsdruck verstärkte sich in den USA im Juli trotz der Zölle nicht. Nur die Kerninflation hatte leicht zugelegt. US-Finanzminister Scott Bessent sprach sich daraufhin für eine Zinssenkung um 50 Basispunkte auf der nächsten US-Notenbanksitzung im September aus. Der Dow-Jones-Index legte um 1 Prozent zu auf 44.922 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,3 Prozent und und der Nasdaq-Composite um 0,1 Prozent. Beide Indizes erreichten neue Rekordstände. An der Nyse standen 2.203 (Dienstag: 2.249) Kursgewinner 575 (543) -verlierern gegenüber. Unverändert schlossen 43 (61) Titel.
Am Mittwoch standen keine Konjunkturdaten von Rang auf der Agenda. Am Donnerstag werden die Erzeugerpreise weitere Informationen über die Entwicklung der Inflation geben.
Die Strategen von Lazard warnten vor übertriebenen Erwartungen an Zinssenkungen durch die US-Notenbank. "In den Vereinigten Staaten dürfte die Kerninflation Anfang 2026 die Marke von 4 Prozent übersteigen", so Ron Temple, Chef-Marktstratege von Lazard. Auch wenn die US-Verbraucherpreise am Vortag noch weniger dramatisch ausgefallen seien als befürchtet, "entspricht dies meiner Erwartung eines schrittweisen Anstiegs der Preise, da die eingeführten Zölle zunehmend auf die Verbraucher übergehen".
Die US-Inflationsdaten sollten nach Meinung vieler Ökonomen nur zusammen mit anderen Informationen gelesen werden, nachdem im Jahresvergleich die Kerninflation im Juli von 2,9 auf 3,1 Prozent zugelegt habe, sagte Tiffany Wilding, Volkswirtin beim Vermögensverwalter Pimco. "Wir gehen weiterhin davon aus, dass sie bis Jahresende auf einen Höchststand von 3,4 Prozent steigt, weil zollbedingte Kosten zunehmend an die Verbraucher weitergegeben werden."
Dollar erneut mit Abgaben
Der Dollar stand mit den Zinssenkungshoffnungen abermals unter Druck. Der Dollar-Index verlor 0,4 Prozent. Dagegen kletterte der Euro zum Dollar zwischenzeitlich auf ein Zwei-Wochen-Hoch. Am Anleihemarkt stiegen die Notierungen nach der Bessent-Aussage, die Renditen sanken also - passend zum dominierenden Zinsszenario. Die Rendite zehnjähriger Titel fiel um 7 Basispunkte auf 4,23 Prozent.
Die Befürchtung eines Überangebots belastete weiterhin die Ölpreise. Der Verkaufsdruck verstärkte sich, nachdem wider Erwarten ein Anstieg der US-Rohölvorräte gemeldet worden war. Analysten hatten eine Abnahme prognostiziert. Der Goldpreis zeigte sich kaum verändert. Das Edelmetall profitierte einerseits von der Aussicht auf niedrigere Zinsen, die das zinslos gehaltene Gold für Anleger vergleichsweise attraktiver machen würden, und auch vom erneut schwächeren Dollar. Auf der anderen Seite belastete Beobachtern zufolge aber die noch immer recht hohe Kerninflation, die auf deutliche Preissteigerungen bei bestimmten Lebensmitteln und Elektrizität zurückzuführen war. Wahrscheinlich stehe für die US-Notenbank das Inflationsziel von 2 Prozent nicht länger im Fokus, vermutete John Caruso von FJO Futures.
Cisco mit Zahlen im Fokus
Die Blicke richteten sich vor allem auf die nachbörslich anstehenden Zahlen von Cisco. Die Erwartungen sind hoch, insbesondere nach einem bislang starken Jahr für die Aktien des Netzwerk-Unternehmens. Vor allem die Nachfrage nach Ausrüstung, die in der Infrastruktur für künstliche Intelligenz (KI) verwendet wird, dürfte im Fokus stehen. Die Aktie verlor 1,4 Prozent.
Moderna gewannen 4,8 Prozent. Die ablehnende Haltung der US-Regierung zu MRNA-Impfstoffen, die den Kurs stark belastet hatte, scheint etwas aufzuweichen. Nachdem US-Gesundheitsminister Robert Kennedy Junior kürzlich mitgeteilt hatte, dass sein Haus die Entwicklung dieser Impfstoffe nicht mehr finanzieren werde, bezeichnete nun Jay Bhattacharya, Direktor der National Institutes of Health, MRNA als vielversprechende Technologie, auch wenn er den Finanzierungsstopp befürwortete, diesen aber mit der Meinung der Öffentlichkeit begründete.
Amazon (+1,4%) hatte angekündigt, seinen Lebensmittellieferdienst auszubauen. Bis Ende des Jahres soll das Angebot in mehr als 2.300 US-Städten verfügbar sein.
CoreWeave reduzierten sich um fast 21 Prozent. Der Cloud-Anbieter für KI-Unternehmen verzeichnete einen höheren Quartalsverlust als erwartet, obwohl sich der Umsatz mehr als verdreifachte.
Zahlen und Ausblick des Steuerberatungsunternehmens H&R Block waren durchwachsen ausgefallen. Die Aktie fiel um 3,1 Prozent.
Die Aktien von Bullish gaben zur Wochenmitte ihr Börsendebüt (IPO) und machten ihrem Namen alle Ehre. Der Ausgabepreis lag bei 37 Dollar pro Aktie. Die Titel starteten bei 90 Dollar in den Handel und schlossen bei 69,97 Dollar - 89 Prozent über dem Ausgabepreis. Bei 150,7 Millionen ausstehenden Aktien ergab sich eine Marktkapitalisierung von etwa 10,5 Milliarden Dollar.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 44.922,27 +1,0% 463,66 +4,5% S&P-500 6.466,58 +0,3% 20,82 +9,6% NASDAQ Comp 21.713,14 +0,1% 31,24 +12,3% NASDAQ 100 23.849,04 +0,0% 9,84 +13,5% DEVISEN zuletzt +/- % 0:00 Di, 19:35 % YTD EUR/USD 1,1701 +0,2% 1,1675 1,1676 +12,7% EUR/JPY 172,51 -0,1% 172,60 172,51 +5,9% EUR/CHF 0,9427 +0,1% 0,9415 0,9428 +0,3% EUR/GBP 0,8620 -0,3% 0,8647 0,8642 +4,5% USD/JPY 147,44 -0,3% 147,85 147,75 -6,0% GBP/USD 1,3574 +0,5% 1,3500 1,3511 +7,9% USD/CNY 7,1330 +0,0% 7,1310 7,1338 -1,1% USD/CNH 7,1822 -0,0% 7,1850 7,1850 -2,1% AUS/USD 0,6544 +0,2% 0,6529 0,6529 +5,5% Bitcoin/USD 122.800,50 +2,4% 119.879,65 119.471,95 +26,7% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 62,80 63,17 -0,6% -0,37 -12,1% Brent/ICE 65,79 66,12 -0,5% -0,33 -11,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold 3.357,33 3.352,25 +0,2% 5,08 +27,7% Silber 38,53 37,93 +1,6% 0,60 +31,3% Platin 1.150,76 1.148,50 +0,2% 2,26 +31,2% Kupfer 4,49 4,53 -0,8% -0,04 +9,2% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags (Angaben ohne Gewähr) ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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