FX-Mittagsbericht: US-Arbeitsmarktbericht im Fokus
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Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem am 30. Dezember 2022 erreichten Siebenmonatstief.
Belastet hat den Greenback in den vergangenen Monaten die Aussicht, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins nach einer Reihe von aggressiven Zinsanhebungen zur Bekämpfung der hohen Inflation nun langsamer weiter anheben wird. Dies zeigte sich bereits im Dezember, als die Fed ihren Leitzins nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte nur noch um 50 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,25 bis 4,50 Prozent anhob.
Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Sitzungsprotokoll des letzten geldpolitischen Treffens der Federal Reserve Bank (Fed) geht hervor, dass die Währungshüter weiterhin davon ausgehen, dass eine kontinuierliche Erhöhung der Leitzinsen angemessen ist. Sie warnten vor einer „ungerechtfertigten" Lockerung der Finanzmarktkonditionen. Dies könnte den Kampf um die Preisstabilität beeinträchtigen, hieß es.
Im Fokus liegt der am Nachmittag anstehende US-Arbeitsmarktbericht für Dezember. Analysten erwarten im Konsens, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen von 263.000 im November auf 200.000 im Dezember gesunken ist, während die Arbeitslosenquote unverändert bei 3,7 Prozent erwartet wird.
„An dem soliden Bild des Arbeitsmarktes wird sich vermutlich nicht viel ändern. Zwar dürfte die Dynamik des Beschäftigungsaufbaus nachlassen, allerdings lassen der ADP-Report und die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe eine insgesamt solide Entwicklung erwarten. Enttäuschungspotenzial gegenüber der Konsensschätzung machen wir nicht aus. Die Arbeitslosenquote wird niedrig bleiben und mit einer nennenswerten Verlangsamung des Lohnauftriebs ist nicht zu rechnen. Die Jahresrate der durchschnittlichen Stundenlöhne pendelt im Bereich der Fünfprozentmarke. Alles in allem werden die Zahlen zum Arbeitsmarkt die US-Notenbank davon überzeugen, weiter an der Zinsschraube
zu drehen“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“.
EUR/USD fällt zum Wochenschluss weiter von seinem am 2. Januar 2023 bei 1,0793 erreichten Achtmonatshoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,0496. Die Inflation in der Eurozone hat sich im Dezember weiter abgeschwächt. Gegenüber dem Vormonat sanken die Verbraucherpreise um 0,3 Prozent, nach minus 0,1 Prozent im November. Auf Jahressicht ergibt sich im Dezember eine Inflationsrate von 9,2 Prozent – der niedrigste Wert seit August. Analysten hatten im Konsens mit einer Teuerung um 9,7 Prozent gerechnet, nach 10,1 Prozent im November und dem im Oktober erreichten Rekordhoch bei 10,6 Prozent.
Die Einzelhandelsumsätze im Euroraum sanken im November auf Jahressicht um 2,8 Prozent. Erwartet worden war hier ein stärkerer Rückgang um 3,3 Prozent, nach minus 2,6 Prozent im Oktober. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im Dezember aufgehellt. Der „Economic Sentiment Indicator“ legte von 94,0 Punkten im November auf aktuell 95,8 Punkte zu (Konsens 94,7 Zähler). Trotz zwei Anstiegen in Folge notiert der Indikator damit weiterhin in negativem Territorium und nicht weit entfernt von seinem im Oktober erreichten Zweijahrestief bei 93,0 Zählern.
Am Freitagmorgen ist bereits gemeldet worden, dass die Auftragseingänge in der deutschen Industrie im November überraschend stark um 5,3 Prozent im Monatsvergleich gesunken sind. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang um lediglich 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im Oktober. Der aktuelle Wert ist der schwächste seit Oktober 2021. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD hat mit bislang 1,1848 im Tief zum Wochenschluss ein Sechswochentief erreicht. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor ist im Dezember auf 48,8 Punkte gesunken – der geringste Wert seit Mai 2020. Analysten hatten im Konsens mit einem geringeren Rückgang auf 49,6 Zähler gerechnet, nach 50,4 Punkten im November.
USD/JPY erholt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag weiter von seinem am 3. Januar 2023 bei 129,50 markierten Siebenmonatstief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 134,59. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den japanischen Dienstleistungssektor im Dezember ist von zunächst gemeldeten 51,7 Punkten auf 51,1 Zähler nach unten revidiert worden. Dennoch notiert der Index damit weiterhin den vierten Monat in Folge über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Im November hatte das Stimmungsbarometer bei 50,3 Zählern notiert.
Das durchschnittliche Nettoeinkommen in Japan legte im November um 0,5 Prozent im Jahresvergleich zu. Dies ist bereits der elfte Anstieg in Folge, aber der bislang schwächste im vergangenen Jahr. Im Oktober hatte das Plus bei 1,8 Prozent gelegen. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Daten-Highlight im US-Handel am Freitagnachmittag ist der o.g. US-Arbeitsmarktbericht für Dezember. Zudem stehen u.a. die Auftragseingänge in der US-Industrie im November und der ISM-Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor im Dezember auf der Agenda. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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