FX Mittagsbericht: Trump schüttet weiteres Wasser in den (Dollar-) Wein
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Der Euro eröffnet heute gegenüber dem Dollar bei 1,1932, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,1888 im europäischen Geschäft markiert wurde. Mit 1,1963 notierte der Euro im gestrigen Tagesverlauf auf dem höchsten Stand seit Mai 2018. Für den Anstieg verantwortlich ist weniger eine Euro-Stärke als eine Dollar-Schwäche, denn der Konflikt zwischen den USA und China setzt sich fort und beim Corona-Hilfspaket in den USA sind bislang keine Fortschritte erzielt worden. Zuletzt wurde das Währungspaar EUR/USD bei 1,1938 und damit um sechs Pips höher gehandelt.
Die gestern veröffentlichten US-Konjunkturdaten stützen weiterhin eine zuversichtliche Haltung. Insbesondere die Daten vom US-Immobilienmarkt setzten ein positives Momentum. Sowohl die Baugenehmigungen als auch die Baubeginne in den USA lagen über den Erwartungen. Dennoch gab der Greenback am frühen Nachmittag deutlich nach. Marktteilnehmer begründeten den massiven Verlust mit der Ausübung von Stop-Loss-Orders bei 1,1915, wie die National-Bank berichtet. Zunächst habe es geheißen, Optionshändler wollten die Marke von 1,1950 verteidigen. Dies habe sich aber als nicht machbar erwiesen. „Offensichtlich scheint der Markt im August wenig liquide zu sein, sodass eine solche Kursrally überhaupt ohne wesentliche Ereignisse oder Datenveröffentlichungen möglich ist“, meinten die Essener Devisenanalysten. „Es wurde aber erneut deutlich, wie angeschlagen das Vertrauen in die US-Währung ist“.
Weiteres Wasser in den (Dollar-) Wein schüttete einmal mehr der US-Präsident. Trump will derzeit keine Handelsgespräche mit Peking führen. Geplante Gespräche mit China zur Überprüfung der erzielten Fortschritte seit dem Abschluss eines Teilhandelsabkommen im Januar wurden abgesagt. Trump sagte mit Blick auf die Coronavirus-Pandemie, die ihren Ursprung in China genommen hatte, bei einem Wahlkampfauftritt in Arizona: „Ich will jetzt nicht mit ihnen verhandeln. Nach dem, was sie diesem Land und der Welt angetan haben, will ich jetzt nicht mit China sprechen." Die Beziehung der beiden Länder hat infolge der Pandemie einen neuen Tiefststand erreicht.
In der Eurozone hat die Teuerung im Juli leicht angezogen. Die Verbraucherpreise seien gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozent gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Eine vorläufige Schätzung wurde damit bestätigt. Im Juni hatte die Rate 0,3 Prozent betragen. Auswirkungen auf den Eurokurs hatten die Daten nicht.
Der japanische Yen steht zum Euro leicht fester. EUR/JPY gibt marginal um 0,07 Prozent auf 125,67 nach. Der japanische Außenhandel präsentiert sich weiter den Umständen entsprechend robust, im Juli hat sich der Absturz etwas verlangsamt. Die Ausfuhren der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt gingen um 19,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zurück, wie das Finanzministerium mitteilte. Analysten hatten im Schnitt einen etwas stärkeren Rückgang erwartet. Auch fiel das Minus weniger stark aus als im Vormonat, als die Exporte um gut ein Viertel einbrachen.
Bereits am Montag konnte der kanadische Dollar zum US-Dollar zulegen. Durch die leicht anziehenden Ölpreise konnte der Loonie seinem Sieben-Monats-Hoch nahe kommen und notierte um 1,3175. EUR/CAD gab bis 1,5650 nach, um kurz darauf wieder über die Marke von 1,57 zu laufen. Grund hierfür könnte der Rücktritt des zuletzt umstrittenen Finanzministers Bill Morneau sein. Laut Marktbeobachtern sorgen Minister-Rücktritte in Krisenzeiten für wenig Vertrauen in die amtierende Regierung.
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