Analyse
15:13 Uhr, 28.04.2021

EUR/USD: Wird Jay Powell heute schärfere Töne anschlagen?

An den Märkten nimmt die Debatte über ein Zurückfahren der geldpolitischen Unterstützung in den USA an Fahrt auf. Hintergrund ist die Erholung der US-Wirtschaft von den Auswirkungen der Corona-Krise. Beobachter gehen derzeit überwiegend davon aus, dass die Fed Anfang 2022 damit beginnen wird, das QE herunterzufahren.

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  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,20728 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Euro eröffnet heute gegenüber dem Dollar bei 1,2075, nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1,2057 markiert wurde. Zuletzt notierte EUR/USD in der Nähe der Marke von 1,2072 etwas tiefer.

An den Finanzmärkten zeigt sich wenig Volatilität, die Aktienmärkte halten die aktuellen Niveaus, die Forexmärkte glänzen ebenfalls nicht mit viel Aktivität. Ein übergeordneter Trend aber ist sichtbar. Der Dollar stabilisiert sich gegenüber den Hauptwährungen auf seine Stärke, die er im Vorfeld seiner jüngsten Korrekturbewegung gezeigt hatte.

Mit Spannung erwartet man am Markt die Aussagen des Fed-Präsidenten Jerome Powell am heutigen Abend nach dem Zinsentscheid. Ein Kurswechsel wird zwar erst einmal nicht erwartet: Die Fed dürfte ihre extrem lockere Linie aus Leitzinsen nahe der Nulllinie und Wertpapierkäufen von 120 Mrd. Dollar je Monat bestätigen.

Jay Powell könnte aber schärfere Töne anschlagen und ein perspektivisches Zurückfahren der geldpolitischen Unterstützung signalisieren. „Wir erwarten im Basisszenario keine größeren Veränderungen in der Fed-Kommunikation bis zum Ende des dritten Quartals“, schreibt ABN Amro. „Ab Anfang 2022 aber ist mit einer Art Andeutung auf ein Tapering der Asset-Käufe zu rechnen“.

Auch die Experten der Landesbank Helaba sehen Chancen, dass zum Ende dieses Jahres das Abschmelzen der Anleihekäufe startet. Allerdings gelte dies nur bei einem substanziellen Fortschritt am Arbeitsmarkt. Noch sei die Arbeitslosenquote zu hoch und die Unterbeschäftigungsquote liege noch höher als nach der Rezession 2001.

Der Vermögensverwalter Nordea betrachtet das Risiko eines Tapering-Szenarios der Fed für die heutige Sitzung als „sehr gering“. Es könnte aber bereits im Juni ins Spiel kommen, da etwa St. Louis Fed-Präsident James Bullard angedeutet habe, dass die Fed für eine Diskussion über die Bilanz offen sein könnte, sobald 75 bis 80 Prozent der Bevölkerung geimpft seien.

Der nächste markante Widerstand für das Währungspaar EUR/USD oberhalb des Hochs vom 20. April bei 1,2080 liegt am Hoch vom 3. März bei 1,2113. Die nächste wichtige Unterstützung unterhalb des Tiefs vom 22. April bei 1,1992 findet sich am Tief vom 19. April bei 1,1941.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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