FRAPORT: Infiziert
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Deutlich sichtbar hat sich die Corona-Pandemie in Fraports Zahlenwerk zum ersten Quartal niedergeschlagen. Aufgrund der weltweiten Reise-und Kontaktbeschränkungen war die Passagierentwicklung gegenüber dem Vorjahr in Frankfurt (-24,9 %) und an den internationalen Standorten deutlich rückläufig. Entsprechend lag der Konzernumsatz mit 661,1 Mio. Euro um 17,8 % unter dem Vorjahreswert. Das EBITDA fiel um 71,5 Mio. auf 129,1 Mio. Euro. Das Konzernergebnis rutschte mit -35,7 Mio. Euro (Vj.: EUR 28,0 Mio.) in den roten Bereich. Dies entsprach einem Ergebnis je Aktie von -0,31 Euro (Vj.: 0,33). Ein infolge des niedrigeren Geschäftsvolumensrückläufiger operativer Cashflow sowie anhaltende Investitionstätigkeiten führten zu einem negativen Free Cashflow von -195,7 Mio. Euro. Die Nettoverschuldung kletterte auf 4,314 Mrd. Euro.
Aufgrund der außerordentlichen Belastungen soll der am 20. Mai stattfindenden virtuellen Hauptversammlung vorgeschlagen werden, den Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2019 nicht auszuschütten, sondern vollständig in die Gewinnrücklagen einzustellen.
Am Flughafen Frankfurt gingen die Passagierzahlen im März um 62 Prozent, in der letzten Märzwoche um 90 Prozent zurück. Im April lag das wöchentliche Passagieraufkommen teilweise sogar um 97 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreswert. Auch an den Beteiligungsstandorten zeigte sich ein Rück-gang im März, der sich im April noch verstärkte.
Fraport hat frühzeitig umfangreiche Kostenmaßnahmen eingeleitet. So sind aktuell mehr als 18.000 von 22.000 Mitarbeitern am Standort Frankfurt in Kurzarbeit. Die Landebahn Nordwest sowie die Startbahn West wurden vorübergehend außer Betrieb genommen und die Passagierabfertigung am Terminal 2 eingestellt.
Der Vorstand sieht sich aktuell nicht in der Lage, eine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2020 abzugeben. Allerdings bestätigt er, dass sich alle finanziellen Leistungsindikatoren deutlich negativ entwickeln werden und rechnet mit einem negativen Konzernergebnis. Zum 31. März verfügte Fraport über liquide Mittel von mehr als 2,2 Mrd. Euro. Seitdem wurden weitere Finanzmittel von 300 Mio. gesichert. Fraport sieht sich damit in der Lage, „die aktuelle Situation über viele Monate durchzustehen“.
Das Coronavirus hat das Zahlenwerk der Fraport AG im ersten Quartal merklich infiziert, urteilte die NordLB. Richtig durchdringen dürfte es dieses erst im zweiten Quartal, bevor ab dem dritten voraussichtlich eine leichte Besserung eintreten werde. Während der langfristige Wachstumstrend der Luftfahrt intakt bleibe, werde es mehrere Jahre dauern, bis die Passagierzahlen aus dem Jahr 2019 wieder erreicht seien. Die NordLB senkt das Kursziel für Fraport auf 33,00 Euro und bestätigt die „Halten“-Empfehlung.
Die UBS bewertet Fraport weiterhin mit "Buy" und einem Kursziel von 47,50 Euro. Trotz der in den vergangenen Wochen eingeleiteten Maßnahmen zur Bewältigung der Krise dürfte die Flugverkehrsindustrie die Folgen einige Jahre lang zu spüren bekommen, erwartet auch die UBS.
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