Lagarde-Aussagen lassen die Kurse fallen
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Erwähnte Instrumente
- EUR/USD - WKN: 965275 - ISIN: EU0009652759 - Kurs: 1,13894 $ (FOREX)
Trotz hoher Inflation bleibt die Europäische Zentralbank (EZB) vorerst wie erwartet bei ihrer ultralockeren Geldpolitik. Der Leitzins (Hauptrefinanzierungssatz) wurde im Rahmen des Zinsentscheids am Donnerstag auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent belassen. Der Einlagesatz bleibt bei minus 0,5 Prozent und der Spitzenrefinanzierungssatz bei plus 0,25 Prozent.
Auf der Pressekonferenz (siehe unten) kündigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde an, dass sich der EZB-Rat im März intensiver mit der hohen Inflation auseinandersetzen werde. Man sei einhellig besorgt wegen der hohen Inflation im EZB-Rat und werde im März genauer prüfen, welche Auswirkungen die erhöhte Inflation auf den mittelfristigen Ausblick habe. Dies könnte eine mögliche Kursänderung der EZB, die bisher Zinserhöhungen im aktuellen Jahr so gut wie ausgeschlossen hatte, signalisieren. Das März-Meeting und auch das Juni-Meeting könnten sehr wichtig werden, um zu prüfen, ob die Voraussetzungen für eine Zinserhöhung schon erfüllt seien, sagte Lagarde. Je länger die Inflation hoch bleibe, desto größer werde die Notwendigkeit der Geldpolitik, zu handeln. Man werde aber auch an der Reihenfolge festhalten, die Zinsen erst anzuheben, nachdem die Anleihenkäufe beendet seien, sagte Lagarde. Damit könnten Zinserhöhungen bereits in den kommenden Monaten ausgeschlossen sein, weil das PEPP-Programm Ende März ausläuft und die Anleihenkäufe im Rahmen des regulären Programms APP anschließend sogar temporär erhöht werden sollen. Man werde nicht nachlässig, aber auch nicht "überstürzt" handeln, sondern sich beim Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik an die festgelegte Reihenfolge halten, sagte Lagarde. "Wir werden sehr sorgfältig prüfen, wir werden datenabhängig sein, und wir werden diese Arbeit im März machen", sagte Lagarde. Sie könne die Entscheidung, die dann getroffen würde, nicht vorwegnehmen.
Die Aussagen von Lagarde zur genaueren Prüfung der Auswirkungen der höheren Inflation auf den mittelfristigen Ausblick im März ließen die Aktienmärkte deutlich einbrechen, während der Euro anzog.
Das Pandemie-Anleihenkaufprogramm PEPP im Gesamtvolumen von 1,85 Billionen Euro soll Ende März 2022 auslaufen, wie die EZB bereits zuvor angekündigt hatte. Zugleich will die EZB aber ihre Anleihenkäufe im Rahmen des regulären Anleihenkaufprogramms APP nach dem Ende von PEPP temporär erhöhen. So soll im zweiten Quartal 2022 das Kaufvolumen 40 Milliarden Euro pro Monat und im dritten Quartal 30 Milliarden Euro pro Monat betragen. Ab Oktober 2022 soll das Kaufvolumen wieder, wie aktuell, 20 Milliarden Euro pro Monat betragen. Damit wird die EZB auch weiterhin zweistellige Milliardenbeträge in die Anleihenmärkte pumpen, um so Finanzmärkte und Wirtschaft zu stützen. Tilgungsbeträge der im Rahmen des PEPP erworbenen Wertpapiere sollen weiterhin mindestens bis Ende 2024 bei Fälligkeit reinvestiert werden.
Die EZB bekräftigte ihre Festlegung, dass der Leitzins nicht angehoben werden soll, bis auch für das Ende des aktuellen Prognosezeitraums der EZB Ende 2024 eine Inflation von mindestens zwei Prozent erwartet wird.
Eine kleine Veränderung der Aussagen der EZB gab es am Ende des Statements zum Zinsentscheid: "Der EZB-Rat ist bereit, alle seine Instrumente gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Inflation mittelfristig bei seinem Zielwert von 2 % stabilisiert", heißt es im Statement zum heutigen Zinsentscheid. Damit hat sich die Formulierung leicht verändert. Bisher hatte die EZB explizit erklärt, dass sie bereit sei, ihre Instrumente "in beide Richtungen" bei Bedarf anzupassen.
Die Eurozone hatte zuletzt, wie viele andere Länder weltweit, mit einer erhöhten Inflation zu kämpfen. Im Januar lag die Inflationsrate nach vorläufigen Angaben bei 5,1 Prozent und damit so hoch wie noch nie seit Gründung des gemeinsamen Währungsraumes. Der Druck auf die EZB, ihre Geldpolitik zu straffen, wächst.
Die EZB strebt im mittelfristigen Zeitraum eigentlich eine Inflationsrate von zwei Prozent an. In der Vergangenheit hatte EZB-Chefin Christine Lagarde Zinserhöhungen bereits im Jahr 2022 praktisch ausgeschlossen. Es ist aber möglich, dass Lagarde heute davon abrückt. Der Markt rechnet inzwischen mit bis zu zwei Zinserhöhungen bis Jahresende.
Andere Notenbanken drehen bereits an der Zinsschraube: Die Bank of England verkündete heute eine erneute Zinsanhebung und will auch bereits mit der Reduzierung ihrer aufgeblähten Bilanzsumme beginnen. Die US-Notenbank Fed dürfte im März zum ersten Mal seit dem Corona-Crash den Leitzins erhöhen.
Updates von der Pressekonferenz:
Auf der Pressekonferenz kündigte EZB-Präsidentin Christine Lagarde an, dass sich der EZB-Rat im März intensiver mit der hohen Inflation auseinandersetzen werde. Man sei einhellig besorgt wegen der hohen Inflation im EZB-Rat und werde im März genauer prüfen, welche Auswirkungen die aktuell erhöhte Inflation auf den mittelfristigen Ausblick habe. Dies könnte eine mögliche Kursänderung der EZB, die bisher Zinserhöhungen im aktuellen Jahr so gut wie ausgeschlossen hatte, signalisieren. Das März-Meeting und auch das Juni-Meeting könnten sehr wichtig werden, um zu prüfen, ob die drei Voraussetzungen für eine Zinserhöhung schon erfüllt seien, so Lagarde. Je länger die Inflation hoch bleibe, desto größer werde die Notwendigkeit der Geldpolitik, zu handeln. Man werde aber auch an der Reihenfolge festhalten, die Zinsen erst anzuheben, nachdem die Anleihenkäufe beendet seien, sagte Lagarde. Damit könnten Zinserhöhungen bereits in den kommenden Monaten ausgeschlossen sein, weil die EZB ihre regulären Anleihenkäufe zunächst erhöhen will, nachdem das PEPP-Programm Ende März ausläuft. Man werde nicht nachlässig, aber auch nicht "überstürzt" handeln, sondern sich an die festgelegte Reihenfolge halten, so Lagarde. "Wir werden sehr sorgfältig prüfen, wir werden datenabhängig sein, und wir werden diese Arbeit im März machen", sagte Lagarde. Sie könne die Entscheidung dann nicht vorwegnehmen.
Alle Mitglieder des EZB-Rats seien einhellig besorgt wegen der hohen Inflation und man habe die Frage intensiv diskutiert, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. Man werde sich im März, wenn auch neue Prognosen der EZB vorliegen, intensiver mit den Auswirkungen der hohen Inflation auf den mittelfristigen Ausblick auseinandersetzen. Man sei sich einig gewesen, keine voreiligen Entscheidungen zu treffen.
Nach Einschätzung von EZB-Präsidentin Christine Lagarde dürfte die Inflation länger als erwartet hoch bleiben. Allerdings sei im Jahresverlauf mit einer Abnahme der Engpässe und Lieferkettenprobleme zu rechnen und auch die Inflation dürfte zurückgehen, so Lagarde. Der Inflationsausblick sei aber "unsicher". Im Januar sei die Inflation überraschend hoch ausgefallen, was Lagarde auf Covid-Einschränkungen, hohe Energiepreise und anhaltende Lieferkettenprobleme zurückführte. Die hohen Energiepreise sorgten inzwischen auch in anderen Segmenten für höhere Preise. Es gebe aber erste Anzeichen, dass die Lieferkettenprobleme langsam abnehmen. Marktindikatoren zeigten bereits jetzt nachlassende Energiekosten, so die EZB-Präsidentin. Das Lohnwachstum bleibe insgesamt verhalten. Die Corona-Pandemie dürfte die Wirtschaft immer weniger beeinflussen, so Lagarde. Geopolitische Spannungen hätten aber zugenommen. Insgesamt dürfte die Wirtschaf im Jahresverlauf nach Einschätzung von Lagarde anziehen. Mehr als jemals zuvor müsse man flexibel bei der Geldpolitik bleiben, so Lagarde.
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ja reden reden reden. bis die Inflation von selbst verschwindet. Bei den Schulden und den schwachen Ländern innerhalb der Eurozone kann sich nichts an den negativen Realzinsen ändern. Bald werden es die Marktteilnehmer merken und entsprechend reagieren.
Was mich wundert, warum fällt der Euro nicht um mindestens 100 Basispunkte? Oder kommt das noch, wenn die Intelligenten in den Markt kommen, also die US-Börsen öffnen.
die ruinieren uns hier in Deutschland zumindest. Klar den Südländern passt keine Zinsanpassung in den Kram. Deutschland raus aus der EU !
Unglaubliche Fehlentscheidung ! Da fehlen einem die Worte.