Analysteneinschätzung
10:32 Uhr, 30.05.2017

EUR/USD: Euro verliert über Nacht überraschend

Die Volatilität bei EUR/USD dürfte den Analysten der National-Bank zufolge nach eher ruhigen Tagen wieder zunehmen.

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  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,1143 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Essen (GodmodeTrader.de) - Der Euro bewegte sich gestern gegenüber dem US-Dollar zunächst in sehr ruhigen Bahnen. Am Vormittag konnte er marginal an Wert gewinnen. Diese leichte Kurssteigerung musste er am Nachmittag nach den Äußerungen des EZB-Präsidenten Mario Draghi vor den Vertretern des Europaparlaments wieder abgeben. Laut Draghi ist ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung einschließlich der Forward Guidance immer noch nötig, wie die Analysten der National-bank im aktuellen „Devisenbericht“ schreiben.

Unter der Forward Guidance verstehe man die geldpolitische Steuerung über Ankündigungen zur künftigen Geldpolitik. Es sei seitens der EZB in letzter Zeit immer wieder betont worden, dass die Leitzinsen noch lange Zeit niedrig bleiben würden. Einige Experten äußerten mancherorts bereits die Erwartung, dass die EZB bald etwas an dieser Formulierung ändern könnte. Über Nacht habe der Euro dann deutlich verloren. Die Bewegung bis auf fast 1,11 sei mit Nachwirkungen auf die gestrigen Draghi-Aussagen begründet worden, heißt es weiter.

„Darüber hinaus drohen in Italien Neuwahlen, was die Risiken in der Eurozone wieder stärker in den Mittelpunkt rücken könnte, da auch in Italien europakritische Parteien durchaus angesagt sind. Heute wird im Euroland das Wirtschaftsvertrauen veröffentlicht. Die Aufmerksamkeit vieler Marktteilnehmer ist jedoch eher auf den Nachmittag gerichtet, weil in den USA Wirtschaftsdaten wie z.B. das Einkommen der privaten Haushalte oder das Verbrauchervertrauen veröffentlicht werden. Die Volatilität scheint nach eher ruhigen Tagen wieder zuzunehmen“, so die National-Bank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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