FX-Mittagsbericht: US-Dollar kann Gewinne nicht halten
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Der US-Dollar hat am Mittwochabend in einer ersten Reaktion auf die „große“ Zinssenkung der Federal Reserve Bank (Fed) um einen halben Prozentpunkt auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) kräftig auf ein 14-Monats-Tief nachgegeben. Im weiteren Handelsverlauf kam es über Nacht zu einer Erholung auf ein Wochenhoch, von dem der Greenback jedoch im Verlauf des europäischen Handels am Donnerstagvormittag bereits wieder deutlich in Richtung seines gestrigen 14-Monats-Tiefs zurückfällt.
Die Fed hat ihren Leitzins gestern Abend um 50 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,75 bis 5,00 Prozent gesenkt und den Beginn eines Lockerungszyklus angekündigt. Die Entscheidung fiel im Offenmarktausschuss (FOMC) mit elf zu eins Stimmen. Bis zuletzt waren sich Marktbeobachter und -teilnehmer uneins, ob eine Zinssenkung um 25 oder 50 Basispunkte anstehen würde. Während laut FedWatch Tool der CME ein großer Zinsschritt um einen halben Prozentpunkt wahrscheinlich erschien, rechneten Analysten im Konsens mit einer Zinssenkung um lediglich einen Viertelprozentpunkt.
Fed-Chef Jerome Powell versuchte in der anschließenden Pressekonferenz Bedenken über eine sich abschwächende Wirtschaft zu zerstreuen und erklärte, dass die Risiken zwischen steigender Inflation und einem schwächeren Arbeitsmarkt gleichmäßig verteilt seien. Zudem stellte Powell weitere Zinssenkungen in Aussicht. Entscheidungen würden jedoch von Meeting zu Meeting getroffen und eine Zinssenkung um 50 Basispunkte sollte nicht als neues normales Tempo von Zinssenkungen angesehen werden, so Powell.
Ziel sei weiterhin ein Rückgang der Inflation auf zwei Prozent. Diesbezüglich könne man noch keinen Sieg erklären, man sei aber ermutigt von den Fortschritten, hieß es weiter. Powell erklärte jedoch auch, dass die Fed nicht die Absicht habe, zu einem extrem niedrigen Zinsniveau zurückzukehren, wie es in der Corona-Pandemie der Fall gewesen sei war, und dass der neutrale Zinssatz der Fed viel höher sein werde als zuvor.
Bis Jahresende stellen die FOMC-Mitglieder im sogenannten Dot Plot im Median insgesamt zwei weitere Zinsschritte um jeweils 0,25 Prozentpunkte in Aussicht. Für 2025 werden im Median vier Zinsschritte erwartet. Der Leitzins würde sich laut Median damit Ende 2024 bei 4,40 Prozent (4,25 bis 4,50 Prozent), Ende 2025 bei 3,40 Prozent (3,25 bis 3,50 Prozent) und in den Folgejahren bei 2,90 Prozent (2,75 bis 3,00 Prozent) befinden.
EUR/USD hat am Mittwochabend nach der deutlichen Zinssenkung der Fed bei 1,1189 ein Dreiwochenhoch erreicht. Von dem anschließenden Kursrücksetzer über Nacht bis 1,1068 im Tief erholt sich das Währungspaar jedoch im europäischen Handel am Donnerstagvormittag bereits wieder deutlich. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,1175.
Der Überschuss in der Leistungsbilanz der Eurozone ist im Juli saisonbereinigt auf 39,6 Milliarden Euro gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang auf 40,3 Milliarden Euro gerechnet, nach 51,0 Milliarden Euro im Juni. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD legt nach dem zwischenzeitlichen Kursrücksetzer am Donnerstagvormittag wieder in Richtung seines am Mittwochabend erreichten Zweieinhalbjahreshochs bei 1,3298 zu. Im Hoch wurde das Währungspaar heute bislang bei 1,3287 gehandelt.
Im Fokus liegt am Donnerstag nun der Zinsentscheid der Bank of England (BoE) um 13:00 Uhr MESZ. Analysten erwarten im Konsens, dass die BoE ihren Leitzins diesmal unverändert bei 5,00 Prozent belassen wird, nachdem sie ihn im August um 25 Basispunkte gesenkt hatte – die erste Senkung seit über vier Jahren. Die Verbraucherpreisinflation in Großbritannien lag im Juli und August bei 2,2 Prozent im Jahresvergleich. Bitte beachten Sie auch die aktuelle GBP/USD-News.
USD/JPY hat am Donnerstag mit bislang 143,94 im Hoch ein knappes Zweiwochenhoch erreicht, womit das Währungspaar seine Erholung von dem am 16. September 2024 bei 139,57 markierten 13-Monats-Tief fortsetzt. Der Zinsentscheid der Bank of Japan (BoJ) steht am Freitag auf der Agenda. Analysten rechnen diesmal im Konsens mit einem unveränderten Leitzins von 0,25 Prozent. Die BoJ hat sich in diesem Jahr von Negativzinsen verabschiedet und ihren Leitzins bereits zweimal (im März und Juli) angehoben.
Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia Fed Index im September sowie die Frühindikatoren und die Bestandsimmobilien im August gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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