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11:44 Uhr, 17.02.2023

Europäische Aluminiumindustrie weiterhin unter Druck

Niedrige Aluminiumpreise durch die Konkurrenz aus Russland könnten die Abhängigkeit Europas auf Importe einerseits aus dem Top-Produzentenland China, aber eben auch aus Russland, laut Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen nachhaltig erhöhen.

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Ein führender europäischer Aluminiumproduzent warnt, dass russisches Aluminium derzeit mit einem hohen Abschlag in Europa verkauft werde, was die ohnehin bereits gebeutelte heimische Industrie unter zusätzlichen Druck setzen würde, wie Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen in der aktuellen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.

Den Äußerungen zufolge würde das Metall teilweise mit Abschlägen von 200 bis 300 US-Dollar je Tonne zum LME-Preis verkauft. Ein führender russischer Aluminiumproduzent habe die Anschuldigungen von sich gewiesen, heißt es weiter.

„Die europäische Aluminiumindustrie hatte im vergangenen Jahr aufgrund der hohen Energiekosten ohnehin bereits ihre Produktion deutlich zurückfahren müssen. Zuletzt meldeten zwar einige Schmelzen, dass sie ihren Betrieb wieder hochfahren würden, nachdem die Strompreise zuletzt deutlich gefallen sind“, so Nguyen.

Niedrige Aluminiumpreise durch die Konkurrenz aus Russland würden die Gewinnmargen der Produzenten jedoch zusätzlich belasten, was die Chancen verringere, dass sich die Aluminiumproduktion in Europa auf Niveaus von vor dem Ukraine-Krieg erholen könne. Dies könnte die Abhängigkeit Europas auf Importe einerseits aus dem Top-Produzentenland China, aber eben auch aus Russland, nachhaltig erhöhen, heißt es weiter.

„Gleichzeitig dürfte eine anziehende Nachfrage in China im Zuge der dort zu erwartenden Post-Corona-Erholung die Aluminiumexporte des Landes begrenzen. Erste Anzeichen einer beginnenden Erholung zeigten die jüngsten Daten des Research-Anbieters SMM für die Lagerbestände in Shanghai, die sich nach einem deutlichen Anstieg nun zu stabilisieren scheinen“, so Nguyen.

Darüber hinaus sei keinesfalls sicher, dass Chinas Produktion, die im vergangenen Jahr ein Rekordhoch erreicht habe, noch weiter gesteigert werden könne, zumal sie aufgrund von Stromrationierungen zum Teil eingeschränkt bleiben dürfte. So schätze SMM, dass die Auslastung im Februar aufgrund von Produktionskürzungen in Höhe von zehn bis 20 Prozent in der Region Yunnan sowie einer nur schleppenden Produktionserholung in Guizhou bereits wieder niedriger ausfallen könnte als im Januar, heißt es weiter.

„Wir bleiben daher bei unserer Einschätzung, dass der LME- Aluminiumpreis - nicht zuletzt aufgrund der Nachfrageerholung in China - in den kommenden Monaten wieder in Richtung 2.600 US-Dollar je Tonne klettert“, so Nguyen.

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