Europäische Aktien haben Potenzial bei lockerer Geldpolitik

„Vom ersten Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) im neuen Jahrzehnt am 23. Januar erwarten die Investoren, dass es die zukünftige Tonalität bestimmen wird“, sagt Shamik Dhar, Chefökonom bei BNY Mellon Investment Management. „Obwohl die Finanzmärkte damit rechnen, dass die EZB an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten wird, gehen sie davon aus, dass sich die Zentralbank mit dem Inflationsziel befassen und eventuell eine neue Zielmarke oder ein neues Maß für die Inflation festgelegen wird.

Europa ist letztes Jahr gerade noch an einer durch die Industrie herbeigeführten Rezession vorbeigeschlittert – und das, obwohl die europäischen Finanzmärkte ähnlich wie in den USA ein starkes Jahr verzeichnet haben. Vor dem Hintergrund eines langsamen, aber stabilen Wirtschaftswachstums haben europäische Aktien das Potenzial weiter zu steigen. Und wir gehen davon aus, dass die EZB bereit ist, die europäische Wirtschaft vor einem drastischen Einbruch zu schützen und ein freundliches Umfeld für Aktienanleger zu schaffen.

Die Erwartungen, dass die EZB ihr Programm der lockeren Geldpolitik aufrechterhalten wird, sind weitgehend in die Kurse eingepreist. Falls dies von der EZB in der Sitzung bestätigt wird, dann erwarten wir nur geringe Marktbewegungen. Wenn die EZB weiterhin über die europäischen Märkte aufmerksam wacht, dann könnten auf längere Sicht auch europäische Unternehmensanleihen eine attraktive Anlageoption mit einem geringeren Risiko darstellen als im Jahr 2019.“