Analysteneinschätzung
11:32 Uhr, 01.10.2018

EUR/USD: Euro belastet durch Sorge um erneute Euro-Krise

Die Sorge um eine erneute Euro-Krise durch den fehlenden Sparwillen Italiens und die damit möglicherweise einhergehenden Einschränkungen für die EZB belasten den Euro den Analysten der National-Bank zufolge deutlich.

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  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,16100 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Essen (GodmodeTrader.de) - Der Euro musste in der vergangenen Woche Federn lassen. Dabei sah es zunächst noch ganz gut aus. Die Aussagen Draghis hinsichtlich der zunehmenden Inflationsrisiken halfen dem Euro in Richtung 1,18. Aber mit der Bekanntgabe des italienischen Haushaltsplans und dem damit verbundenen Budgetdefizit von 2,4 Prozent pro Jahr für die kommenden drei Jahre nahm der Druck zu und die Gemeinschaftswährung näherte sich der 1,16, wie die Analysten der National-Bank im aktuellen „Devisenbericht“ schreiben.

Diese habe sie dann unterschritten, nachdem sich die Inflationsentwicklung kaum verändert zeigte und die Kernrate sogar leicht zurückgegangen sei. Vielfach sehe man die EZB in einer Zwickmühle gefangen. Auf der einen Seite peile man eine langsame Straffung der Geldpolitik an, um der Inflations- und Konjunkturentwicklung Rechnung zu tragen. Auf der anderen Seite sehe man am Beispiel Italiens, dass höhere Zinsen einige Länder der Eurozone stark belasten würden. Der italienische Haushalt würde damit zusätzlich zu den geplanten Ausgaben belastet werden. Die Sorge um eine erneute Euro-Krise durch den fehlenden Sparwillen Italiens und die damit möglicherweise einhergehenden Einschränkungen für die EZB belasteten den Euro deutlich, heißt es weiter.

„Aktuell notiert der Kurs des Währungspaares um 1,1589. Die laufende Woche ist geprägt durch die Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den vielbeachteten ISM-Index sowie die Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter aus den USA. Erstere werden kaum verändert erwartet, während die US-amerikanischen Veröffentlichungen die starke wirtschaftliche Entwicklung in den USA bestätigen dürften. Am Freitag folgt noch der offizielle US-Arbeitsmarktbericht, der ebenfalls den boomenden Arbeitsmarkt widerspiegeln dürfte. Von dieser Seite also keine Unterstützung für den Euro, der sich vermutlich durch die Vorgänge in Italien weiter belastet zeigen dürfte“, so die National-Bank-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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