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15:30 Uhr, 08.01.2019

Diese Biotech-ETFs versprechen hohe Rendite bei moderatem Risiko

Diese ETFs ermöglichen neben einer Investition in den ertragsstarken Biotech-Sektor auch Profite seitens der Pharmabranche. Die derzeitige Schwäche des Marktes könnte interessante Einstiegschancen bieten. In diesem Artikel erhalten Sie eine detaillierte Analyse des Index und erfahren welche ETFs Sie kaufen können.

Erwähnte Instrumente

Interessantes Portfolio aus Biotech- und Pharmawerten

Der Nasdaq Biotechnology Index bildet Unternehmen ab, welche im Nasdaq notieren und in bestimmten, vordefinierten Branchen tätig sind. Der Index beinhaltet hauptsächlich Unternehmen aus dem Biotechsektor (ca. 78 %), jedoch auch Unternehmen aus der Pharmabranche (ca. 16 %) und mit Spezialisierung auf Werkzeuge und Dienstleistungen im Sektor Biowissenschaften (ca. 6 %). Zu beachten ist, dass der Nasdaq Biotechnology ein Kursindex ist. Das heißt, es werden nur die aktuellen Börsenkurse der im Index vertretenen Unternehmen bei der Berechnung berücksichtigt. Dividendenzahlungen oder andere Erträge fließen nicht in die Berechnung mit ein.

NASDAQ Biotechnology Index
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Die Top 10 Positionen

Name Symbol ISIN Gewichtung
BIOGEN INC INC BIIB US09062X1037  8,2 %
GILEAD SCIENCES INC GILD US3755581036  8,1 %
CELGENE CORP CELG US1510201049  8,1 %
AMGEN INC AMGN US0311621009  8 %
ILLUMINA INC ILMN US4523271090  6 %
REGENERON PHARMACEUTICALS INC REGN US75886F1075  4,7 %
VERTEX PHARMACEUTICALS INC VRTX US92532F1003  4,1 %
ALEXION PHARMACEUTICALS INC ALXN US0153511094  3,4 %
BIOMARIN PHARMACEUTICAL INC BMRN US09061G1013  2,2 %
INCYTE CORP INCY US45337C1027 2,2 %

Risikoreduktion durch Diversifikation

Mit über 200 Unternehmen im Portfolio ist der Nasdaq Biotechnology Index der am stärksten diversifizierte Biotech-Index. Durch den hohen Grad der Diversifikation kann der Index das durchaus hohe Risiko, das von der Biotechbranche ausgeht, zumindest teilweise reduzieren. "Teilweise" bezieht sich auf die Tatsache, dass die Gewichtungen nach Marktkapitalisierung zu einer gewissen Kopflastigkeit der Top-Positionen führt. Die Top 10 Unternehmen stehen für 55 % des Index, wobei allein die 5 größten Positionen schon 38 % ausmachen. Das daraus entstehende Konzentrationsrisiko schmälert potenzielle Diversifikationsvorteile. Da der Index nur Unternehmen abbildet, die am Nasdaq notiert sind, „muss“ er im Gegensatz zu anderen Biotech-Indizes ertragreiche Unternehmen von anderen Börsenplätzen unberücksichtigt lassen.


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Wie bereits erwähnt, bildet der Index nicht nur Biotech-Unternehmen ab, sondern auch einige aus der Pharmabranche. Diese branchenübergreifende Diversifikation ermöglicht neben einer Reduktion des Risikos auch weitere Ertragschancen. Auch die Pharmabranche ist ein ertragsstarker Sektor, von dem man durch eine Investition in den Index zusätzlich profitieren kann. Zudem zeigen Pharmakonzerne zunehmend Interesse, in den Biotechsektor zu investieren. Es kommt vermehrt zu Übernahmen von Biotech-Unternehmen durch Pharmakonzerne, wie man bei Sanofi oder Gilead beobachten konnte. Der Nasdaq Biotechnology Index profitiert von profitablen Übernahmen sowohl auf der Biotech als auch auf der Pharmaseite. Investoren die einen „reinen“ Biotech-Index suchen könnte dies jedoch missfallen.

Starke langfristige Performance

Die US-Biotechbranche fiel im vergangenem Jahr durch schwache Performance auf. Dies betraf insbesondere auch Top-Positionen des Nasdaq Biotechnology Index, wie Celgene und Gilead. Die Unternehmen haben mit wachsender Konkurrenz zu kämpfen, zum Beispiel aufgrund von auslaufenden Patenten. Hinzu kommt unter anderem der steigende Druck, auch seitens der US Regierung, bezüglich der immer höheren Preise von Medikamenten. Der Druck der vergangenen Monate auf den Biotech-Sektor spiegelt sich im Chart des Index wider. Seit Ende des Jahres erholt sich der Index jedoch stark. Die derzeitige Schwäche des Marktes könnte interessante Einstiegschancen bieten.

IBB ETF
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Langfristig gesehen überzeugt der Nasdaq Biotechnology Index durch eine starke Performance im Vergleich zum Gesamtmarkt. Die wachsende Nachfrage nach Medikamenten seitens der derzeit stetig alternden Bevölkerung, sowie generell höhere Gesundheitsausgaben treiben den Sektor aufn lange Frist gesehen an. Auch der Wunsch Krankheiten bekämpfen zu können, welche mit „herkömmlichen Medikamenten“ nicht behandelbar sind, fördert die Branche. Hinzu kommen organisatorische Aspekte wie die Beschleunigung bei Arzneimittelzulassung.

Ein Vergleich der Performance des IBB mit der Benchmark, dem S&P 500 spricht für den ETF

Vergleich: Nasdaq Biotechnology Index mit S&P 500
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ETFs:

  • Der iShares Nasdaq Biotechnology ETF, kurz IBB, (WKN: 657791 / ISIN: US4642875565) ist mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 9 Mrd. USD der beliebteste ETF auf den Nasdaq Biotechnology Index. Der ETF repliziert den Index physisch, das heißt er hält die jeweiligen Aktien in seinem Portfolio, wobei die Gewichtung nach Marktkapitalisierung erfolgt. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,47 % ist er nicht der kostengünstigste unter den Biotech-ETFs, hält sich aber im Mittelbereich. Der IBB ein ausschüttender ETF ist.

Seit Inkrafttreten der neuen EU-Finanzregulierung MiFID II Anfang letzten Jahres, ist es EU-Privatanlegern nur noch erschwert möglich in ETFs von US-basierten Emittenten zu investieren. Die laut MiFID II verpflichtende Bereitstellung von KIDs (Key Investor Information Documents) für ETFs gilt auch für amerikanische Emittenten, doch diese stellen zumindest derzeit die nötigen Informationen noch nicht bereit. Europäische Broker nehmen US-ETFs ohne KIDs zunehmend aus ihrem Portfolio. Bereits bestehende Positionen können behalten oder verkauft werden, ein Neueinstieg in diese attraktive Anlageform ist bei den meisten Brokern nicht mehr möglich. Derzeit kann man US-ETFs noch über Tradegate und Regionalbörsen wie Berlin und Düsseldorf kaufen. Mehr hierzu können Sie in meinem Artikel „EU-Privatanleger werden zunehmend von US-Handel ausgeschlossen“ nachlesen. Als europäisches Pendant zum IBB sind die folgenden ETFs mit europäischem Emittenten erhältlich:

  • Der iShares Nasdaq US Biotechnology ETF (WKN: A2DWAW / ISIN: IE00BYXG2H39) ist mit einem verwalteten Fondsvermögen von rund 16 Mio. EUR deutlich kleiner als der IBB, wurde jedoch auch erst 2017 auferlegt. Der ETF repliziert den Index ebenfalls physisch mit Gewichtung nach Marktkapitalisierung. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,35 % ist er kostengünstigster als der IBB. Der iShares Nasdaq US Biotechnology ein thesaurierender ETF.
  • Der Invesco NASDAQ Biotech ETF (WKN: A12CCJ / ISIN: IE00BQ70R696) hat ein verwaltetes Fondsvermögen von rund 300 Mio. EUR. Er repliziert den Index synthetisch durch unfunded swaps. Mit einer Gesamtkostenquote von 0,4 % liegt er zwischen den beiden anderen ETFs. Auch der Invesco NASDAQ Biotech ETF ist thesaurierend.

FAZIT:

Eine Investition in einen ETF auf den Nasdaq Biotechnology Index eignet sich aufgrund des Rendite-Risiko-Profils vor allem für Investoren, welche mit vergleichsweise geringem Risiko in die Biotech-Branche einsteigen möchten. Die Rendite ist daher im Biotech-ETF-Vergleich zwar auf der moderaten Seite, dies ist jedoch unter dem Blickwinkel der generell hohen Ertragsstärke des Sektors zu betrachten. Somit fällt die Performance des Index im Vergleich zum Gesamtmarkt durchaus interessant aus.

Im Hinblick auf langfristiges Value Investment halte ich den Index für ein interessantes, langfristiges Investment, um von dem ertragsstarken Biotech Markt bei moderatem Risiko und guter Rendite zu profitieren. Aufgrund der hohen Volatilität des Sektors würde ich aber generell zu vergleichsweise kleinen Investitionen in Biotech-ETFs in Relation zur Gesamtdepotgröße raten. Die optimale Investitionshöhe kann jedoch je nach individuellem Risikoappetit variieren.


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Bitte beachten Sie: Der Handel mit Derivaten ist mit einem erheblichen Risiko verbunden und kann unter Umständen zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals oder sogar zu einer Nachschusspflicht führen.

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Über den Experten

Lisa Giering
Lisa Giering
Expertin für Vermögensaufbau

Lisa Giering studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Finance. Ihre Leidenschaft für die Börse wurde bereits zu Schulzeiten geweckt und sie begann schon mit 16 Jahren in den internationalen Finanzmarkt zu investieren. Ihr Schwerpunkt liegt auf ETFs und Aktien, mit dem Ziel des mittel- bis langfristigen Vermögensaufbaus. Im Laufe ihres Studiums vertiefte sie ihr Wissen auch in anderen Bereichen der Finanzmärkte, unter anderem durch die Ausbildung zum „Zertifizierten Börsenhändler Derivate“ der Eurex. Neben ihren Muttersprachen Deutsch und Französisch spricht sie auch fließend Englisch und Chinesisch. Der Grundstein hierfür war ihr internationales Aufwachsen in Brüssel und Peking.

Mehr über Lisa Giering
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