Die Rede ist schon von Ölpreisen von 150 Dollar/Barrel
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- Brent Crude ÖlKursstand: 105,27300 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
New York/ London/ Paris (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise steigen und steigen. Zuletzt lag der Preis für Brent-Rohöl aus der Nordsee über der Marke von 105 US-Dollar je Barrel. Ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Dienstagnachmittag mehr als 104 Dollar und verteuerte sich damit um mehr als achteinhalb Prozent. Das sind die höchsten Stände seit 2014.
Auslöser des jüngsten Preisschubs am Erdölmarkt sind der Krieg Russlands in der Ukraine. Rohstoffexperten beschäftigen sich mit den Konsequenzen für die Öllieferungen Russlands. Russland ist der drittgrößte Ölproduzent der Welt und zusammen mit Saudi-Arabien ein einflussreiches Mitglied der OPEC+-Allianz.
Die Internationale Energieagentur (IEA) hat am Nachmittag auf einer außerordentlichen Sitzung beschlossen, 60 Mio. Barrel aus den weltweiten Lagerbeständen abzuziehen. Die USA allein wollen davon 30 Mio. Barrel stemmen.
Eine Freigabe in der erklärten Höhe aus den strategischen Ölreserven entspräche weniger als sechs Tagen russischer Produktion. Die Freigabe ist zudem bereits die zweite aus den amerikanischen Rohölreserven innerhalb weniger Monate, da die steigenden Treibstoff-Kosten für US-Präsident Joe Biden zu einem immer größeren politischen Problem werden. „Es geht um den Verlust von 5 Mio. Barrel russischer Exporte", sagte Bob Yawger, Direktor der Futures-Abteilung bei Mizuho Securities USA, der Agentur Bloomberg. Die koordinierten strategischen Reserven „können da nicht mithalten. Der Markt kann es sich nicht leisten, Russlands Fässer zu verlieren".
Die Ölallianz OPEC+ will trotz der Preis-Rally ihre Rohöl-Fördermengen nicht spürbar, sondern wie bislang vereinbart nur schrittweise ausweiten, sagten zwei Insider der Nachrichtenagentur Reuters. Die OPEC-Staaten, Russland und weitere Ölförderländer wollen an diesem Mittwoch über ihr weiteres Vorgehen beraten.
Wall-Street-Banken wie Goldman Sachs Group, Morgan Stanley und JPMorgan haben ihre Ölpreisprognosen in Erwartung möglicher Versorgungsunterbrechungen angehoben. Das Beratungsunternehmen OilX erklärte laut Bloomberg, dass die Wahrscheinlichkeit einer schweren Unterbrechung der Versorgung mit russischem Rohöl und Produkten auf dem Seeweg zunehme, was die Preise auf über 150 Dollar pro Barrel treiben könnte.
Die durch die Invasion Russlands in die Ukraine ausgelösten Turbulenzen stellen die OPEC+, die sich am Mittwoch trifft, um die weitere Förderpolitik zu diskutieren, vor neue Herausforderungen im Kampf um eine Entspannung des Marktes. Doch dem Vernehmen nach ist keine neue Förderpolitik zu erwarten.
Wie knapp das Angebot derzeit ist, zeigt sich an der Struktur des Marktes. Brent befindet sich nach wie vor tief in der Backwardation, d. h. für sofort lieferbare Fässer werden am Terminmarkt höhere Preise verlangt, als für Ladungen mit künftigen Terminen.
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