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08:55 Uhr, 28.08.2014

DAX: Inflationsdaten im Blick - Lufthansa: Es drohen nun doch Streiks

Der Dax setzt heute zunächst leicht zurück. Der Tag ist gespick mit wichtigen Konjunkturdaten. Insbesondere die Teuerungsdaten aus Deutschland und Spanien stehen im Blick: Sie könnten den Inflationstrend für die gesamte Eurozone vorgeben.

Erwähnte Instrumente

DAX - Tiefer erwartet

Der deutsche Aktienmarkt dürfte am heutigen Donnerstag seine Rast fortsetzen. Die Vorgaben sind zu schwach: Der Future auf den Dow Jones Industrial tritt seit Xetra-Schluss etwa auf der Stelle und in Asien gibt es leichte Abgaben. L&S taxiert den Leitindex Dax vorbörslich mit 0,32 % im Minus bei 9.539 Punkten. Die Wochen-Performance bleibt dessen ungeachtet positiv - seit Montag hat der Dax ca. zweieinhalb Prozent zugelegt.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen heute die Inflationsdaten aus Deutschland und Spanien. Diese könnten den Trend für die gesamte Eurozone anzeigen. Am kommenden Freitag veröffentlicht Eurostat die Teuerungsraten für den Euroraum, nach denen die Europäische Zentralbank ihre weiteren geldpolitischen Schritte ausrichten dürfte. Ob es im August eine inflationstreibende Entwicklung gegeben hat, ist offen, aber unwahrscheinlich, zumal die Benzinpreise zuletzt weiter zurückgegangen sind. In diesem Zusammenhang werden die jüngsten Draghi-Äußerungen zu den rückläufigen Inflationserwartungen virulent, und die EZB-Lockerungsspekulationen dürften sich wieder verstärken. Mittelfristig sollten sich aufgrund der Verteuerung der Rohstoffpreise jedoch wieder höhere Zuwachsraten einstellen.

Lufthansa im Blick - Es drohen nun doch Streiks

Die Piloten der Lufthansa-Tochtergesellschaft Germanwings haben mit einem Streik am dem morgigen Freitag gedroht, sollten die heutigen Verhandlungen ergebnislos verlaufen. Das teilte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) mit. Mit der Drohung wollen die Piloten ihren Forderungen nach mehr Geld und der Beibehaltung der betriebsinternen Frührente Nachdruck verleihen.

Russland schickt Waffen und Fahrzeuge in die Ost-Ukraine

Nach Darstellung der US-Regierung hat Russland weitere Panzer und Raketenwerfer in die Ukraine geschickt. Zudem sei ein Luftabwehrsystem in das von Rebellen kontrollierte Gebiet gebracht worden. Russische Truppen befänden sich 50 Kilometer hinter der Grenze auf ukrainischem Boden. Dies deute auf eine russische Gegenoffensive in den seit Wochen umkämpften Städten Donezk und Lugansk hin, so das US-Außenministerium.

DE: Beschäftigtenzahl steigt weiter

In Deutschland ist die Erwerbstätigenzahl im Juli nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 0,8 % zum Vorjahresmonat bzw. 344.000 Personen auf rund 42,6 Mio. gestiegen. In Frankreich ist die Zahl der Arbeitslosen hingegen weiter gestiegen. Wie das Arbeitsministerium in Paris mitteilte, waren im Juli mehr als 3,4 Mio. Menschen als erwerbslos registriert. Das sind 4,3 % mehr als ein Jahr zuvor.

GB: Wachstum wird sich abschwächen

Großbritannien: Die britische Handelskammer geht davon aus, dass sich das zuletzt starke Wirtschaftswachstum bereits im kommenden Jahr wieder abschwächen wird. Für dieses Jahr rechnet der Verband mit einem BIP-Wachstum von 3,2 % (bisher 3,1 %), für das kommende Jahr von 2,8 % (bisher 2,7 %). 2016 wird unverändert ein Wachstum von 2,5 % erwartet.

C.A.T. oil steigert Umsatz im 2. Quartal nur leicht

Der Anbieter von Öl- und Gasfelddienstleistungen in Russland und Kasachstan, C.A.T. oil, hat im 2. Quartal trotz der gestiegenen politischen Unsicherheiten einen Umsatzanstieg von einem Prozent auf 112,4 Mio. Euro erzielt. Das operative Ergebnis vor Sondereffekt EBITDA stieg hingegen signifikant um knapp 19 % auf 34,1 Mio. Euro.

Stratec sucht nach Zukäufen

Der Labor- und Biotechzulieferer Stratec Biomedical will sich verstärken. Die derzeitige Eigenkapitalquote von 80 Prozent sei in dieser Höhe nicht dauerhaft notwendig, sagte Stratec-Chef Wolfinger der „Börsen-Zeitung". Es gebe Spielraum für Akquisitionen. Er peilt außerdem deutliche Zuwächse bei Umsatz und Ertrag an.

Übernahmeschlacht zwischen Telecom Italia und Telefonica um brasilianische GVT

Telecom Italia bietet 7 Mrd. Euro in bar und in eigenen Aktien für die brasilianische Vivendi-Tochter GVT. Der spanische Konzern Telefonica reagiert umgehend und hat sein Angebot für den brasilianischen Breitbandanbieter keine 30 Minuten nach dem Gegenangebot von Telecom Italia angehoben. Die Spanier haben nun eine 7,45 Mrd. schwere Gegenofferte offengelegt, wie sie am Donnerstagmorgen mitteilten. Telefonica bot bisher 6,7 Mrd. Euro

Bankenabwicklungsfonds: Größere Institute werden zuerst herangezogen

Die EU will die Verwaltungskosten des EU-Bankenabwicklungsfonds zunächst nur bei großen Instituten eintreiben. Die von der EZB überwachten 128 Großbanken sollten die für die administrativen Kosten fälligen Beiträge in den ersten zwei Jahren „in voller Höhe vorstrecken“, zitiert das Handelsblatt aus einem Arbeitspapier der EU-Kommission. Kleinere Institute sollten ihre Beiträge für die Verwaltungskosten ab 2016 nachzahlen.

Patentkrieg mit Samsung: Apple kann Forderungen nicht durchsetzen

Apple kann seine Forderung nach einem Verkaufsverbot für Samsung-Smartphones in den USA nicht durchsetzen. Ein Gericht hat entschieden, dass Apple keinen „irreparablen Schaden“ durch Patentverletzungen nachweisen habe können.

Die erste Computer-Uhr von Samsung soll im Oktober in den Handel kommen. Sie soll mit einem Mobilfunkanschluss ausgestattet sein.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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