Kommentar
07:55 Uhr, 14.07.2008

Das schlechteste Börsenhalbjahr seit 22 Jahren!

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Als ich in meiner Sprechstunde davon sprach, dass das erste Halbjahr 2008 das schlechteste Halbjahr seit 22 Jahren gewesen sei, fragte ein Privatinvestor ungläubig, ob das denn stimmen könne. In den Jahren von 2000 bis 2003 habe es doch sicher noch schlechtere Zeiten gegeben.

Doch, es stimmt! Die Jahre von 2000 bis 2003 waren nur für den DAX besonders schlecht: Deutschland hatte seit 1995 nicht nur den Technologieboom erlebt, so wie andere Länder, sondern die deutschen Privatanleger hatten auch die Börse entdeckt. So waren 1995 bis 2000 in Deutschland besonders gut und 2000 bis 2003 besonders schlecht.

Im ersten Halbjahr 2008 hat der Euro-Aktienindex rund 25 Prozent verloren, der DAX machte 20 Prozent und der amerikanische S & P 500-Index 15 Prozent Minus. Gegenüber dem Sommer 2007 sehen die Zahlen noch schlechter aus. Bei den Nebenwerten und bei den Börsen der Emerging Markets waren die Verluste noch größer.

Ich kann Ihnen auch keine Hoffnung auf baldige Besserung machen. Die amerikanischen, halbstaatlichen Hypothekenfinanzierer Fannie Mae (WKN: 856099) und Freddie Mac (WKN: 876872) sind quasi überschuldet und in den letzten Tagen weiter eingebrochen.

Wenn Sie aber jetzt Qualitätsaktien halten, können Sie in Ruhe abwarten, denn die Dividendenzahlungen sind oftmals sehr üppig: Allianz (WKN: 840400) 5,5 Prozent bei einem KGV von unter sieben! Bei den Pharmatiteln, wie Sanofi-Aventis (WKN: 920657), sind es ebenfalls über fünf Prozent. Im Übrigen haben sich gerade die Pharmatitel, die ich schon länger empfehle, der letzten Verkaufswelle entzogen und sind gegen den Trend gestiegen.

Die Aktie des weltweit führenden Ziegelherstellers Wienerberger (WKN: 852894) ist gestern um 20 Prozent eingebrochen. Natürlich hängt das Unternehmen an der Baukonjunktur. Es ist aber eines der am besten geführten Unternehmen seiner Branche und in seinem Bereich ein Monopolist. Derzeit ist Wienerberger an der Börse für 1,7 Milliarden Euro oder circa 18 Euro je Aktie zu haben. Das bilanzielle Eigenkapital je Aktie beträgt 28 Euro.

Auch hier kann ich keine baldige Kurserholung versprechen. Mit über sechs Prozent Dividende lohnen sich aber der Einkauf und das Warten.

Auf gute Investments,
Ihr

Prof. Dr. Max Otte

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