Nach wie vor ist Schnäppchenzeit
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Sehr geehrte Privatanleger,
„Kein Zyklus gleicht dem anderen. Die Globalisierung sorgte seit 1982 dafür, dass die Zinsen fielen und die Löhne in vielen Fällen sehr langsam wuchsen. Aber kein Trend dauert ewig. Mittlerweile sehen wir in Deutschland und anderen Ländern die ersten deutlichen Lohnerhöhungen. Das wäre tendenziell eher schlecht für Industriegüterunternehmen. Es kann gut sein, dass die Aktie der BASF (WKN: 515100) noch auf 100 Euro oder sogar 110 Euro steigt. Ich weiß es nicht. Keiner kann letztlich die Psychologie des Marktes einschätzen.
Dennoch haben wir vor einigen Wochen zu circa 88 Euro verkauft. Wir wollen uns zunehmend absichern und kaufen vermehrt Konsumgüterunternehmen und nicht-zyklische Unternehmen.
Dann machen wir vielleicht die Übertreibung nach oben nicht mit, die vielleicht irgendwann beginnt. Aber wir stehen auf jeden Fall sicherer da. Viele Konsumgüterunternehmen, zum Beispiel Nestlé (WKN: 887208) haben durchaus noch gute Renditeperspektiven.“
Das schrieb ich an dieser Stelle 15. Juni 2007. Und am 29. Juni 2007 schrieb ich, unter dem Titel „Börsengang für Private Equity – der Anfang vom Ende?“:
Der Börsengang von Blackstone könnte hingegen das Ende des Buyout-Booms einläuten. Genauso wie die massenhaften Börsengänge von Technologiegesellschaften in den Jahren 1998 - 2000 das Ende des Technologiebooms einläuteten. Ein so kluger Finanzier wie Carl Schwarzmann wird dann an die Börse gehen, wenn er das Maximum für seine Aktien herausholen kann, das heißt, wenn sich die Phantasie für Private Equity auf dem Höhepunkt befindet.
Nein, ich bin im Sommer 2007 nicht aus Aktien ausgestiegen. Aber ich habe immer wieder geraten, massiv die Qualität des Depots zu erhöhen und in Konsum- und Pharmatitel zu gehen. Wenn Sie das gemacht haben, hielten sich die Verlust in der folgenden, schlimmsten Baisse seit 1932 in Grenzen. Im Rückblick war es ein Fehler, nicht auszusteigen. Aber was wäre gewesen, wenn ich Ihnen geraten hätte, in Cash zu gehen und dann einige Banken pleite gegangen wären? Dann wäre das Geld futsch gewesen.
Nun ist Schnäppchenzeit.
Immer noch gibt es viele billige Aktien, obwohl einige zyklische Titel und Banken schon 50, 100 oder noch mehr Prozent vom Tief gewonnen haben. Und wissen Sie, was ich dazu gelegentlich mache? Bei comdirect.de gibt es im Informer unter „Märkte“ ein wunderbares Tool. Dort kann ich in verschiedenen Indizes diejenigen Aktien anschauen, die in den letzten ein, drei oder fünf Jahren AM SCHLECHTESTEN performt haben. Und die schaue ich mir gerne genauer an. Im Dow Jones gehört zum Beispiel Pfizer (WKN: 852009) dazu. Im DAX sind also Allianz (WKN: 840400), BMW (WKN: 519000) und Deutsche Post (WKN: 555200), die am Ende der Tabelle stehen, viel attraktiver als Volkswagen (WKN: 766400, plus 606 Prozent in fünf Jahren) oder die Salzgitter AG (WKN: 620200, plus 571 Prozent). Märkte übertreiben nach oben und unten. All die genannten Unternehmen sind „echte“ Unternehmen und keine Mogelpackungen. Da ist es doch besser, die Billigen zu kaufen!
Natürlich muss man wissen, was man tut. Im MDAX sind Arcandor (WKN: 627500), Pro7Sat.1 (WKN: 777117), TUI AG (WKN: TUAG00) oder Heidelberger Druckmaschinen (WKN: 731400) Schlusslichter über fünf Jahre. Diese Titel würde ich nicht einmal mit der Zange anfassen. Ganze dreizehn Unternehmen des DAX gab es vor fünf Jahren noch nicht, darunter sind zum Beispiel Lanxess (WKN: 547040), Symrise (WKN: SYM999) und Demag Cranes (WKN: DCAG01) interessant.
Und ein aktueller Tipp: Die gute alte Gesellschaft für Konsumforschung, GfK (WKN: 587530), immerhin fünftgrößtes Marktforschungsunternehmen der Welt, notiert nahe einem Fünf-Jahres-Tief. Die Gewinne sind temporär zurückgegangen, aber die Gesellschaft hat ein sehr, sehr stabiles Geschäftsmodell.
Da können Sie schon einmal zugreifen.
Mit freundlichen Grüßen,
Prof. Dr. Max Otte
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