Kommentar
21:23 Uhr, 27.09.2014

Das Handeln von Ausbruchs- und Contra-Trades in einem Impulsverlauf (Fraktal)

Ausbruchs- und Contra-Trades bilden das Rückrad im intraday-Handel. Deren Einsatz in Kombination miteinander verschafft eine Vielzahl von Trading-Möglichkeiten mit gutem CRV. Im Folgenden wollen wir ein einfaches Zusammenspiel skizzieren.

Erwähnte Instrumente

Halten wir einleitend noch einmal fest: wir unterscheiden im Day-Trading zwei Grundpositions-Trading-Arten, den Ausbruchs-Trade und den Contra-Trade.

Der Ausbruchs-Trade setzt die Ausformung einer Formation voraus, mit der sich ein klares, eindeutiges Kursniveau (der Trigger) festlegen lässt, bei dessen Überwindung oder Unterschreitung eine Position eröffnet wird. Die gängigsten Ausbruchsformationen sind Umkehrformation – so z.B. ein Doppel- oder Dreifachboden oder auch –spitze. Es können aber auch Konsolidierungszonen, Staubereiche oder ähnliches sein. Wichtig ist, dass sich ein klares Positions-Einstiegsniveau ableiten lässt, bei dessen Überwindung oder Unterschreitung eine Long- oder Short-Position eröffnet wird.

Der Contra-Trade ist vielfältiger in seinen Einsatzmöglichkeiten, dafür aber auch nicht zwingend punktgenau im Positions-Einstiegsniveau definierbar. Wir können für einen Contra-Trade nur eine „Bandbreite“ definieren, innerhalb der wir eine Position eingehen, sofern alle dafür benötigten Indikationen stimmig sind. Ein Contra-Trade steht gegen den vorangegangenen Bewegungsimpuls (daher der Begriff „Contra“ – die Positionsrichtung steht folglich in „contra“ zum vorangegangenen Impuls). Es gibt hierbei zwei Arten bzw. Möglichkeiten oder Vorgehensweisen, um eine Position zu eröffnen / einzugehen:

(a) man lässt sich anhandeln, d.h. man stellt in einem fallenden Markt bereits den Geldkurs an jenes Kursniveau, nahe dem eine Impulswende (welche mit dem Contra-Trade ausgenutzt werden soll) erwartet wird oder

(b) man lässt den „Durchstich“ des Kurses zunächst zu und versucht im Rücklauf, also wenn der Kurs bereits wieder in die gewünschte Handelsrichtung drängt, aufzuspringen.

Sehen wir uns Vor- und Nachteile der Varianten (a) und (b) an:

Vorteil von (a):

  • wir stellen sicher, dass wir auf einem im Vorfeld festgelegten Niveau in den Markt kommen;

Nachteil von (a):

  • wir stehen gegen den Impuls, greifen praktisch „ins fallende Messer“. Da wir bei einem Contra-Trade mit sehr engen Stopp-Kursen arbeiten, ist das Fehl-Trade-Risiko sehr hoch;
  • wird der von uns definierte Einstandskurs für unseren Contra-Trade nicht erreicht, weil sich der Impuls unter Umständen bereits vor Erreichen dieses Niveaus erschöpft und der Kurs wieder dreht, sind wir nicht mit dabei, wenn der Markt am Ende sich doch wunschgemäß, nur eben nicht punktgenau bewegt.

Vorteil von (b):

  • wir gehen erst in den Markt, wenn wir zumindest ein Indiz einer Bestätigung unserer Erwartungshaltung haben, dass nämlich das Ausbruchsniveau beim wiederholten anhandeln hält und der Kurs wieder Fahrt in Richtung des Ausbruchs nimmt. Das senkt messbar das Risiko eines Fehl-Trades durch Ausstoppen der Position.

Nachteil von (b):

  • wir springen dem Kurs hinterher und vergeben unter Umständen „wertvolle“ Punkte. Dieser Sachverhalt ist umso kritischer, als dass wir (1) keine Sicherheit haben, dass trotz Bestätigung und Wiederaufnahme des Kursverlaufes in Ausbruchrichtung, der Schub erfolgreich verlaufen wird und / oder (2) wir (quasi zu spät) in den Markt kommen und sich dieser Schub auch bereits wieder erschöpft.

Dennoch bieten beide Trade-Arten, eingesetzt in Kombination und in ihrem Wechselspiel, ein Instrumentarium, mit dem wir eine Vielzahl interessanter Möglichkeiten im Markt umsetzen können und hohe Chancen haben, hier einen netten Ertrag für uns aus dem Markt zu schneiden.

Im Folgenden wollen wir uns an einem modellhaften Ablauf die Handhabung und Kombination beider Trading-Arten ansehen. Sinn und Zweck dieser Darstellungen ist es, das Prinzip dieser Trading-Herangehensweise darzustellen. In der Praxis kann man genauso arbeiten. Wichtig ist, dass man die „Eckpunkte“ dieser Art des Tradings verstanden und verinnerlicht hat. Diese müssen wir so verinnerlichen (durch viel Praxis), dass wir unsere Energie nicht mehr auf die Suche nach den richtigen Rahmenbedingungen fokussieren müssen und (wenn diese dann vorliegen) auch nicht mehr mit viel Aufwand überlegen müssen, was jetzt und als nächstes zu tun ist, sondern dass wir uns nur noch um eine „geschmeidige“ Ausführung kümmern, während alles andere „automatisiert“ abläuft. Wie wir dieses Niveau erreichen und warum es so in unserem Kopf abläuft, wird in einem späteren Artikel beschrieben.

Ausbruch-Trade

Wir beginnen unsere schematische Trading-Darstellung mit einem Ausbruchs-Trade auf der Kaufseite (long) aus einer Zwischen-Konsolidierung oder einer positiv zu interpretierenden Umkehrformation (Basis = 1 Minuten Chart). Wichtig hierbei ist, dass sich ein klarer Trigger definieren lässt, also ein Kursniveau, bei dem wir bereit sind, bei Überwindung eine Kauf-Position einzugehen.

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Unterstellen wir, wir handeln den Future auf den DAX (FDAX) und leiten bei 9.700 einen Long-Trigger ab. Wir machen diesen durch das Antragen einer signaltechnisch markanten (Trigger-) Linie kenntlich. Solange der Kurs unterhalb der 9.700 (Trigger) notiert, gehen wir nicht in den Markt.

Wie eröffnen wir die Long-Position? Hierzu gibt es praktisch drei Möglichkeiten:

(a) wir platzieren eine Stopp-Buy-Market-Order bei 9.700 Punkten. Wird die 9.700 erreicht, wird die Kauf-Order automatisch „market“ in den Markt geschossen, ohne unseres weiteren Zutuns. Das Risiko welches wir haben, lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Slippage. Die Slippage ist die Differenz zwischen dem Trigger-Kurs-Niveau (in unserem Falle die 9.700) und der Kurs, der real zu unserer Positionseröffnung führte. Da die Order „market“ in den Markt geschossen wird, heißt das, dass die Order jetzt zu jedem x-beliebigen, nächst möglichen Kurs ausgeführt wird. Damit wird deutlich, dass diese Art von „market“-Orders nur in hochliquiden Märkten angewandt werden darf. Futures-Märkte erfüllen in der Regel diese Bedingung, dennoch können auch hier mitunter recht unerfreuliche Slippage-Abrechnungen von 2 bis mitunter 3, im Extremfall auch mehr Punkten auftreten. Das ist besonders dann der Fall, wenn man an charttechnisch wichtigen „Signalmarken“ handelt, an denen mitunter viele Orders liegen, die alle gleichzeitig in den Markt geschossen werden und damit temporär das Angebot überkompensiert aufsaugen. Da hier nach dem FIFO (first in, first out) bzw. LALO (last in, last out) Prinzip gearbeitet wird, ist eine klare Hierarchie in der Orderabarbeitung gegeben. Wer seine Order zu spät, also nach „allen anderen“ eingibt bzw. über einen Broker handelt, der (um Kosten zu sparen), die Order im eigenen Rechner vorhält und diese erst bei Erreichen des Triggers in den Markt gibt, hat mitunter das Nachsehen, als Letzter das zu bekommen, was andere „übriglassen“. Der Vorteil hierbei ist aber, dass die Ausführung bei Erreichen des Triggers definitiv erfolgt, zum nächst besten Kurs.

(b) Wir platzieren eine Stopp-Buy-Limit-Order bei 9.700 Punkten. Hier passiert bei Erreichen der 9.700 Folgendes: die Order geht mit 9.700 in den Markt und steht als Geld-Kurs zur Ausführung bereit. Ist auf der Angebotsseite alles abgegrast und wird der Kurs nicht mehr 9.700, sondern läuft gleich in einem Zuge nach oben hin weg, haben wir das Nachsehen. Wir warten auf die 9.700, kommen aber nicht mehr zur Ausführung. Hier können wir jetzt nur hoffen, dass der Kurs erneut zurückkommt (was er zugegebenermaßen unmittelbar nach dem Auslösen des Triggers nicht selten tut) und unsere Order auf dem Limit-Kurs ausführt. Der Vorteil dieser Herangehensweise ist offensichtlich – KEINE Slippage! Der Nachteil ist ebenfalls offensichtlich: läuft uns der Kurs davon, sind wir nicht dabei und wir kommen nicht mehr in den Markt und damit nicht in den Trade.

(c) Als dritte Möglichkeit bleibt uns das antizipierende und manuelle Ausführen der Order. Das heißt konkret, dass wir market oder mit 9.700er Limit in den Markt hineinkaufen, auch wenn der Kurs des Futures dieses 9.700er Trigger-Niveau noch nicht erreicht hat. Das Risiko hier ist jedem klar: wenn der Markt die 9.700 nicht erreicht, sind wir real im Trade, formal hätten wir nicht drin sein dürfen. Vorteil: wir haben im Grunde niemals Slippage, sind günstig im Markt und das selbst mit größeren Orders. Diese Art des Handels sollte man folglich erst durchführen, wenn man Erfahrung und Gefühl für einen Markt gesammelt / entwickelt hat und abschätzen kann, wie „knapp“ vor dem Trigger die Order market in den Markt gegeben wird, um rechtzeitig, möglichst ohne Slippage zu handeln und dennoch mit einem ausgelösten / erreichten Trigger-Niveau rechnen kann.

Wir bevorzugen (a) und (c), von der Häufigkeit etwa in einem Niveau von 50 / 50.

Gehen wir weiter im Text. Wir unterstellen jetzt, der FDAX überwindet die 9.700, löst damit den Trigger aus, wir sind im Markt, egal mit welcher der drei Ausführungsniveaus wir ausgeführt wurden.

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In einem Standard-Ausbruchs-Trade arbeiten wir mit einem Verhältnis von Kurs-Ziel und Stopp-Kurs von jeweils 10 Punkten. Konkret heißt das, wir stellen einen Stopp-Kurs bei 9.690 und einen Ziel-Kurs bei 9.710 ein.

Welche Modifizierungen führen wir durch?

(1) Wir behalten uns vor, die Position jederzeit aufzulösen, d.h., diese „market“ zu verkaufen, wenn wir feststellen, dass der Kurs sich von der Dynamik her nicht so entwickelt, wie wir dies anfänglich erwartet haben. Wir versuchen somit dann nicht, alles auszureizen. Nachteil: nicht selten stellen wir mit wenigen Punkten glatt und kaum ist die Position zu, zieht der Kurs kräftig an, entwickelt sich wie er soll, nur sind wir nicht mit dabei. Vorteil: ebenfalls nicht selten kippt der Kurs wieder südwärts und fällt nachhaltig unter den Trigger, was unsere Position sofort ins Minus bringen würde. So haben wir mit den wenigen realisierten Plus-Punkten den Spatzen in der Hand…

(2) Wenn der Kurs Dynamik erwarten lässt, weil die Formation (aus der er ausbricht) vielversprechend wirkt, oder wir mit einer Final-Order rechnen o.ä., setzen wir nur den Stopp-Kurs 10 Punkte unter Einstand und lassen den Ziel-Kurs entweder weg oder wählen ihn z.B. 20 Punkte über Einstand. Auch hier behalten wir uns aber vor, sobald wir es für richtig halten, die Order durch Glattstellung vorzeitig zu schließen.

(3) In der Regel lösen wir eine Position rasch auf, welche wir auf Basis eines Ausbruchs-Trades (oder eines Contra-Trades) eingegangen sind. Doch es kann auch sein, dass wir an einer Position festhalten, auch wenn sich diese vorerst nicht entfaltet. Wenn der Kurs über den Trigger springt, unmittelbar danach wieder zurückfällt, doch sofort Käufer in den Markt kommen, welche den Kurs wenigstens immer wieder rasch an den Trigger heben, wenn dieser temporär und sehr kurzzeitig immer wieder knapp unter das Trigger-Niveau rutscht, halten wir an der Position fest. Ist dazu das ganze Umfeld noch immer „positiv“, lohnt es sich mitunter, „an Bord“ zu bleiben. Stellen Sie sich immer wieder die Frage: würden Sie jetzt immer noch long gehen wollen, sofern Sie noch nicht im Markt wären? Folgen Sie hier unbedingt Ihrer Intuition und Ihrem ERSTEN Gefühl. Schleichen sich erste Zweifel ein, schließen Sie die Position.

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Der Ausbruch ist erfolgt, wir sind long mitgelaufen und haben einen Gewinn realisiert. Jetzt hat der Kurs zwei Möglichkeiten: (a) er läuft weiter, wir suchen nach einer neuen Einstiegsmöglichkeit auf höherem Niveau. (b) Der Kurs kommt zurück und bewegt sich in Richtung des Ausbruchsniveaus, dem vormaligen Trigger. Jetzt kommt ein möglicher Contra-Long ins Spiel, also ein Contra-Trade, wieder auf der Kaufseite.

Es ist erstaunlich oft, dass das vormalige Ausbruchsniveau hält und sich jetzt als Unterstützung bestätigt, wenn es im Vorfeld noch als Widerstand wirkte (vor dem Ausbruch z.B. über die 9.700).

Wir könnten jetzt sagen: läuft der Kurs des Future auf das Ausbruchsniveau zurück (bei 9.700), sind wir mit dabei und setzen auf ein Halten der 9.700er Unterstützung, ein Abprallen des Kurses an dieser 9.700 und einem erneuten Lauf des Kurses auf der Oberseite. Oder wir sagen: ich will erst sehen, ob die 9.700 wirklich hält (plus / minus ein paar Punkte) und springe dann in den Markt, wenn sich zeigt, dass der Rücklauf erfolgreich geblockt wurde. Ich möchte hier und jetzt Vor- und Nachteile beider Möglichkeiten nicht noch einmal auflisten, diese finden Sie am Anfang dieses Artikels bei der zusammenfassenden Beschreibung eines Contra-Trades.

Wir bevorzugen Version (b), wir warten meist die Bestätigung ab und kommen dann market, aber später in den Markt. Hält sich der Kurs eine Weile an der Unterstützung / am Ausbruchsniveau und stimmt „Umfeld“ und „Situation“ weiterhin, greifen wir auch am oder sogar knapp unterhalb des bestätigten Ausbruchsniveaus zu. Auch hier müssen und werden Sie Erfahrungen sammeln und ein Gefühl dafür entwickeln.

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Jetzt läuft der Kurs und wir suchen einen neuen Einstieg auf der Kaufseite in Richtung des (aufwärts ausgerichteten) Impulses. Eine von uns sehr beliebte und im Grunde auch recht zuverlässige Methode ist die jeweilige Errechnung des MINIMALEN Reaktionspotentials, bezogen auf den gerade laufenden Bewegungsimpulses.

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Was es mit den Reaktionspotentialen auf sich hat, finden Sie in dem Artikel zum Thema „Korrekturpotentiale in Börsenkursen zur Ermittlung von Kurs-Zielen“. Wir unterstellen, der Kurs läuft und zeigt Erschöpfungsindizien. Wir errechnen sofort das minimale Reaktionspotential, somit auch das rechnerische erste Reaktions-Ziel. Wir nutzen dafür einen einfachen Excel-Sheet, in den wir den Tiefstkurs des Bewegungsfraktals und den (möglichen) Höchstkurs des Fraktals eintragen. Klettert der Kurs weiter, passen wir den Höchstkurs des Fraktals natürlich sofort an.

Ausgehend von diesen beiden Daten errechnen wir die Spanne des Reaktions-Zieles. Diese Spanne entspricht einem Kursband von 33,3 bis 38,2 Prozent, bezogen auf diese gemessene Wegstrecke.

Wir unterstellen also, das Fraktal des laufenden und nun zu korrigierenden Impulses beginnt bei 9.685 – dann überwand es die 9.700 und kletterte auf 9.725, wo eine offensichtliche Erschöpfung auftritt. Wir errechnen das erste minimale Reaktionspotential / Reaktions-Ziel.

Nutzen Sie dazu folgende einfache Formel:

Hoch – (((Hoch – Tief) * 33,3) / 100) und

Hoch – ((( Hoch – Tief) * 38,2) / 100).

In unserem Beispiel kämen wir jetzt auf 9.712 bis 9.710. Wir gehen jetzt wie folgt vor:

(1) Zunächst gehen wir davon aus, dass der Kurs-Impuls Bestand zeigt, solange er das errechnete Reaktions-Ziel nicht (nachhaltig) unterschreitet. Was heißt „nachhaltig“? Ein bis zwei Punkte würden wir diesem Kurs „Platz“ geben, mehr nicht. Das heißt aber auch, dass eine erwartete / mögliche Reaktion bereits oberhalb des errechneten Reaktions-Zieles zum Erliegen kommt. Das wäre ein klares Stärke- und Dynamik-Indiz, ließe weitere Kursgewinne unterstellen / erwarten und würde uns veranlassen, rasch mit einem Einstieg auf der Kaufseite zu reagieren. Somit bleibt auch hier Flexibilität, Gefühl und Erfahrung oberste Währung, mit der wir uns Punktegewinne erfolgreich „erkaufen“.

(2) Wir unterstellen jetzt, der Kurs läuft zurück und nähert sich tatsächlich dem errechneten Ziel-Band bei 9.712 bis 9.710. Wieder gilt die gleiche Vorgehensweise, wie bereits im Vorfeld beschrieben, nämlich beim ersten Contra-Long. Wir warten gegebenenfalls den Durchstich ab und „springen“ bei Bestätigung „nach“ – sind wir uns ziemlich sicher, mit einer finalen Kauforder konfrontiert zu sein, steigen wir umso aggressiver ein.

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Waren wir erfolgreich im Einstieg und läuft der Markt so, wie wir uns das vorgestellt und erwartet haben, sammeln wir erneut Punkte.

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Gewinnmitnahmen und Stopp-Kurshandhaben auch hier, wie oben beschrieben. Der Vollständigkeit halber, führen wir im Folgenden die Short-Seite mit auf, wobei die Arbeitsweise nahezu identisch ist, wie auf der Long-Seite. Somit werden wir diese nicht mehr detailliert erläutern, es wäre der gleiche Text, nur mit umgedrehten Vorzeichen. Was ist anders?

Achten Sie darauf, dass sich der Kurs von Aktien und Aktien-Futures (auch im Renten-Future kann man das sehen) auf der Short-Seite anders verhält, als auch der Long-Seite. Nur bei Währungspaaren ist dieser Effekt NICHT anzutreffen, denn dort ist ein steigender Kurs einer Währung ein fallender Kurs in der anderen Währung des Paares. In den übrigen Märkten reagieren die Kurse auf der Südseite heftiger, es geht alles etwas schneller, ausgeprägter und mit deutlicheren Rückläufen / Reaktionen. Hier reichen mitunter unsere 10 Punkte Standard-Stopp nicht, weil wir auf der Long-Seite vielleicht meist nur um die durchschnittlich 8 Punkte Reaktion haben, auf der Short-Seite vielleicht 13 bis 15 Punkte. Auch hier heißt es: Gefühl und Erfahrung entwickeln / sammeln.

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Für die Errechnen des minimalen Reaktionspotentials in abwärts ausgerichteten Bewegungsfraktalen nutzen Sie folgende Formel:

(((Hoch – Tief) * 33,3) / 100) + Tief und

((( Hoch – Tief) * 38,2) / 100) + Tief.

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    ​Darf man fragen welche genauen Kriterien sie für ein Bewegungsfraktal anwenden beim Backtest?

    22:06 Uhr, 28.09. 2014

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Über den Experten

Uwe Wagner
Uwe Wagner
Technischer Analyst und Trader

Uwe Wagner arbeitete bereits während seines Wirtschaftsstudiums als Maklergehilfe an den Börsen in Berlin, Wien und Madrid. 1991 trat er dann in die Deutsche Bank AG ein, wo er eine fundierte Ausbildung im Wertpapier- und Derivatehandel erhielt – in Frankfurt/Main sowie in Chicago im International Trading Institute unter dem bekannten Warenhändler Toni Saliba. Innerhalb der Deutschen Bank AG durchlief Wagner diverse Etappen im Handelsbereich. So betreute er als DTB Market Maker zunächst diverse Werte, verantwortete anschließend den Options- und Future-Handel in der Deutsche Bank S.A. in Madrid und mehrere Jahre die spekulative Verwaltung von Teilen des Eigenkapitals der Bank über DB Advisor. Wagner baute innerhalb der Deutsche Bank AG das damals erste Internet-Tool für Technische Marktanalysen (dbS-Trade) auf und führte den systembasierten Handel in Future-Märkten. Sein Schwerpunkt liegt seit über 20 Jahren auf dem FDAX und dem Bund-Future-Markt, den er täglich analytisch seziert, um daraus Handelsszenarien zu entwickeln und diese dann auch aktiv umzusetzen. Seit 2003 lebt und arbeitet Wagner in Hamburg. Uwe Wagner ist aktiv im FDAX und Bund-Future tätig.

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