Continental: Kurzfristige Risiken nehmen zu
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Hannover (Godmode-Trader.de) - Continental veröffentlichte zum zweiten Mal in diesem Jahr eine „Gewinnwarnung“. Reduzierte Umsatzerwartungen, Kostensteigerungen und Gewährleistungsfälle sollen im dritten Quartal zu einem Rückgang des bereinigten EBIT führen, so dass hier mit einem Umsatz von 11 Mrd. Euro und einem bereinigten EBIT von mehr als 700 Mio. Euro kalkuliert wird. Auch im vierten Quartal sollen Belastungen auftreten.
In der Folge wurde die Jahresprognose für das Gesamtjahr 2018 gekappt. Der Konzernumsatz soll bei ca. 46 Mrd. (bisher: rund 47 Mrd.) Euro vor Wechselkurseffekten liegen. Die bereinigte EBIT- Marge soll bei mehr als 9 Prozent (bisher: mehr als 10 %) ins Ziel kommen.
Conti habe mit der zweiten „Gewinnwarnung“ im laufenden Geschäftsjahr negativ überrascht, nachdem bereits Mitte April die Ziele nach unten korrigiert worden seien, schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope in einer Studie von Mittwoch. Die erste Prognosereduzierung erfolgte rund 6 Wochen nach Veröffentlichung des Ausblicks für 2018, die aktuelle nur knapp 3 Wochen nach der Bestätigung des alten Ausblicks.
Infolge der heutigen „Gewinnwarnung“ brach der Kurs um mehr als 13 Prozent ein. Möglicherweise beinhaltet der starke Kursrückgang aus Sicht von Schwope auch die Unsicherheit der Marktteilnehmer über die anstehende Umstrukturierung des Konzerns. Probleme könnte Continental in den nächsten Monaten durch die WLTP-(Zulassungs-)Problematik aber auch durch zunehmende weltweite Handelskonflikte bekommen.
Die recht niedrige Verschuldung der Continental AG lasse allerdings grundsätzlich deutlichen Raum sowohl für weitere Übernahmen auch im Milliarden-Bereich als auch für Investitionen in Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Elektrifizierung.
Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Continental von 190 auf 180 Euro gesenkt und das Votum auf „Sell“ belassen. Die kurzfristigen Risiken für die europäischen Autozulieferer nähmen zu, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Branchenstudie. Deshalb rechnen die Experten für die zweite Jahreshälfte mit einem geringeren organischen Wachstum des Sektors.
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