Analysteneinschätzung
16:43 Uhr, 22.08.2018

Continental: Kurzfristige Risiken nehmen zu

Die Analysten der NordLB reduzieren aufgrund der „Gewinnwarnung“ das Kursziel für die Conti-Aktie deutlich auf 170,00 Euro( bisher: 200,00), belassen das Anlageurteil aber zunächst bei „Halten“.

Erwähnte Instrumente

  • Continental AG
    ISIN: DE0005439004Kopiert
    Kursstand: 159,000 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Hannover (Godmode-Trader.de) - Continental veröffentlichte zum zweiten Mal in diesem Jahr eine „Gewinnwarnung“. Reduzierte Umsatzerwartungen, Kostensteigerungen und Gewährleistungsfälle sollen im dritten Quartal zu einem Rückgang des bereinigten EBIT führen, so dass hier mit einem Umsatz von 11 Mrd. Euro und einem bereinigten EBIT von mehr als 700 Mio. Euro kalkuliert wird. Auch im vierten Quartal sollen Belastungen auftreten.

In der Folge wurde die Jahresprognose für das Gesamtjahr 2018 gekappt. Der Konzernumsatz soll bei ca. 46 Mrd. (bisher: rund 47 Mrd.) Euro vor Wechselkurseffekten liegen. Die bereinigte EBIT- Marge soll bei mehr als 9 Prozent (bisher: mehr als 10 %) ins Ziel kommen.

Conti habe mit der zweiten „Gewinnwarnung“ im laufenden Geschäftsjahr negativ überrascht, nachdem bereits Mitte April die Ziele nach unten korrigiert worden seien, schrieb NordLB-Analyst Frank Schwope in einer Studie von Mittwoch. Die erste Prognosereduzierung erfolgte rund 6 Wochen nach Veröffentlichung des Ausblicks für 2018, die aktuelle nur knapp 3 Wochen nach der Bestätigung des alten Ausblicks.

Infolge der heutigen „Gewinnwarnung“ brach der Kurs um mehr als 13 Prozent ein. Möglicherweise beinhaltet der starke Kursrückgang aus Sicht von Schwope auch die Unsicherheit der Marktteilnehmer über die anstehende Umstrukturierung des Konzerns. Probleme könnte Continental in den nächsten Monaten durch die WLTP-(Zulassungs-)Problematik aber auch durch zunehmende weltweite Handelskonflikte bekommen.

Die recht niedrige Verschuldung der Continental AG lasse allerdings grundsätzlich deutlichen Raum sowohl für weitere Übernahmen auch im Milliarden-Bereich als auch für Investitionen in Zukunftsthemen wie Digitalisierung und Elektrifizierung.

Die Privatbank Berenberg hat das Kursziel für Continental von 190 auf 180 Euro gesenkt und das Votum auf „Sell“ belassen. Die kurzfristigen Risiken für die europäischen Autozulieferer nähmen zu, hieß es in einer am Mittwoch veröffentlichten Branchenstudie. Deshalb rechnen die Experten für die zweite Jahreshälfte mit einem geringeren organischen Wachstum des Sektors.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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