Commerzbank: Maue Perspektiven, hohe Unsicherheit, schwache Eigenkapitalrendite

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Bei unveränderten Prognosen und einem neuen Kursziel von 9,50 (alt: 8,50) Euro votiert Independent Research weiterhin mit „Verkaufen“ für die Commerzbank- Aktie.

Wie Bloomberg am Mittwoch berichtete, erwägt der Finanzinvestor Cerberus den Aufbau einer Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank. Demnach will Cerberus dadurch an den verbesserten Aussichten in der europäischen Bankbranche teilhaben. Allerdings sei weder über die Höhe eines Engagements noch über die Commerzbank als Zielgesellschaft innerhalb des europäischen Bankensektors eine finale Entscheidung getroffen worden.

Größter Einzelaktionär der Commerzbank ist mit über 15 Prozent weiterhin die Bundesrepublik Deutschland. Die Nachricht dürfte der gesamten Branche Auftrieb geben, ist Analyst Markus Rießelmann überzeugt.

Von der Hoffnung auf eine geldpolitische Wende der EZB habe die Commerzbank-Aktie in den vergangenen Wochen bereits deutlich profitiert (3 Monate: +30 Prozent). Zwar deute sich eine solche Wende in Bezug auf das laufende QE-Programm nach den zuletzt getätigten Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi an, aber eine wirkliche Verbesserung der Ertragsperspektiven ergebe sich seines Erachtens erst durch eine Erhöhung des Einlagenzinssatzes (aktuell: -0,4 %), so der Experte. Diese sei frühestens zur Mitte des kommenden Jahres zu erwarten.

Mit Blick auf die schwachen Ertragsperspektiven, die hohe Unsicherheit in Bezug auf die Schiffsfinanzierung sowie die nach wie vor unterdurchschnittliche Eigenkapitalrendite sehe er derzeit noch Anlass für eine Neubewertung der Aktie, so Rießelmann.