Kommentar
07:10 Uhr, 11.05.2018

BITCOIN & CO - War das das große Tief?

Als Kryptoanleger kann man sich nicht beschweren. Bitcoins stehen einen Monat nach dem Verlaufstief 40% höher. Bei einem Asset, das auch mal 15% an einem Tag schwanken kann, muss das natürlich nicht viel heißen.

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Ende März berichtete ich darüber, dass die Chancen für ein Tief im April gut stehen. So kam es tatsächlich. Am 6.4. erreichten Bitcoins ein Tief. Seither geht es bergauf, wenn auch nicht so dynamisch wie Ende 2017. Das ist allerdings gar nicht so schlecht. Kursgewinne von 100 % im Monat können nicht ewig währen. Solche Kursgewinne provozieren geradezu eine heftige Korrektur.

Die Korrektur, die Bitcoins von knapp 20.000 Dollar auf 6.000 Dollar führte, war kein Zufall. Spekulativer Exzess wird früher oder später korrigiert. Es steckt jedoch sehr viel mehr hinter diesem einfachen Satz, als man glauben mag.

Die regionale Notenbank von San Francisco hat dazu einen interessanten Artikel verfasst. Dieser bringt den Exzess und auch den Crash mit der Einführung von Bitcoin-Futures in Verbindung. Der Zusammenhang ist nicht sofort klar. Viele waren davon ausgegangen, dass mit den Futures sogar nochmals ein Schub nach oben kommen würde. Das Gegenteil war der Fall.

Das liegt laut Notenbank daran, dass ein neues Asset oder ein neues Produkt am Anfang vor allem nur gekauft und nicht leerverkauft werden kann. Wer nicht an steigende Preise glaubt, kann nichts machen. Man kann das Asset lediglich nicht kaufen.

Übrig bleiben alle Enthusiasten, die kaufen bis der Arzt kommt. Der Preis springt entsprechend dynamisch nach oben. Just in dem Moment, als die Futures eingeführt wurden, markierten Bitcoins ein Hoch. Das ist kein Zufall, denn nun können auch die Skeptiker endlich handeln und ihre Erwartung am Markt umsetzen. Sie verkauften Bitcoin-Futures leer.

Bitcoin-Futures und der Spot-Preis von Bitcoins wiesen anfangs eine massive Divergenz aus. Inzwischen liegen die Preise nah beieinander. Der Markt ist effizienter geworden und auch die Einschätzung der Anlegergruppen (Future, Kassamarkt) nähert sich einander an.

Das Short Interest, also die Zahl an Kontrakten, mit denen auf fallende Kurse gesetzt wurde, und der Bitcoin-Preis verlaufen parallel (siehe Grafik). Seit Anfang April geht das Short Interest langsam zurück. Seitdem konnte sich auch der Bitcoin-Preis stabilisieren und sogar 40 % zulegen.

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Keiner kann mit Sicherheit sagen, dass die Shortwetten nun weiter zurückgehen werden und Bitcoin in wenigen Wochen wieder bei 20.000 stehen. Der Markt hat sich jedoch deutlich beruhigt und das nachlassende Interesse an Leerverkäufen zeigt, dass professionelle Anleger das Shortpotenzial erschöpft sehen.

Der spekulative Exzess scheint abgebaut und korrigiert worden zu sein. Wenn das geschieht, stehen die Chancen auf eine nachhaltige Trendwende gut. Der Kursverlauf wird nun allerdings nicht mehr so exponentiell sein wie im vergangenen Jahr. Persönlich halte ich es für verfrüht, das ganz große Tief auszurufen. Die Chancen auf mittel- bis langfristig steigende Preise halte ich allerdings für gut.

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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