Kommentar
09:30 Uhr, 07.06.2017

BITCOIN & Co. - Der Wahnsinn geht weiter

Wahnsinn und Genialität liegen ja angeblich nah beieinander. Ob etwas Verrücktes genial oder wahnsinnig ist, weiß man erst hinterher. Im aktuellen Fall habe ich da aber so eine Ahnung...

Erwähnte Instrumente

Anleger sind immer noch nicht zu bremsen, wenn es um Kryptowährungen geht. Der Appetit der Anleger ist einfach nicht zu stillen. Gestern erreichte die Marktkapitalisierung aller Währungen zusammen die Grenze von 100 Mrd. Dollar. Für einige Minuten lang wurden sogar 103 Mrd. erreicht. Das ist eine ganze Menge. Noch Ende Mai lag die Marktkapitalisierung bei 77 Mrd. und Anfang des Jahres bei 17 Mrd.

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Persönlich sehe ich darin einfach nur Wahnsinn. Wie oft schon erwähnt bin ich großer Fan von Krypotwährungen. Sie werden in Zukunft immer wichtiger werden und so manche herkömmliche Währung überdauern. Das gilt freilich nicht bedingungslos für jede einzelne der inzwischen knapp 900 Kryptowährungen. Viele werden nach dem Hype, der gerade läuft, wieder schnell verschwinden. Als Gattung aber werden Kryptowährungen lange überleben.

Da die Technologie, die letztlich dahinter steckt (Blockchain) eine große Zukunft hat, kann man auch von einer großen Zukunft der Währungen ausgehen. Diese sind bisher der Anreiz für private und gewerbliche Anbieter ihr Netzwerk zur Verfügung zu stellen. Ob Blockchain auch anders geht, wird man in den kommenden Jahren sehen. Es kann gut sein, dass die heutige Ausgestaltung in wenigen Jahren nicht mehr gilt. Dann verfallen die meisten Währungen absolut wertlos.

Es gibt also erhebliche Risiken, wenn man auf immer höhere Preise der Währungen wettet. Derzeit ist es auch nur das: eine Wette. Mit einem Investment in die Zukunft der Blockchain hat das nichts zu tun. Wie sonst erklärt sich, dass eine Währung wie Stratis vor drei Monaten kaum existent war und innerhalb von 10 Wochen von 8 Mio. Marktkapitalisierung auf über 1 Mrd. zulegen konnte?

Viele Währungen gibt es erst seit ein paar Wochen oder Monaten. Da wollen ganz viele schnell vom Hype profitieren. Man stelle sich nur vor, man ist alleiniger Gründer eine Währung und gibt diese aus. Man behält 50 % der Erstemission, hofft, dass sie gehandelt wird und sich im Wert um den Faktor 1.000 steigert und schwupps kann man in Rente gehen.

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Die Grafiken zeigen die exponentielle Entwicklung der Marktkapitalisierung und den Marktanteil der einzelnen Währungen. Stratis ist gerade eben erst aufgetaucht. Erst seit einem Monat hat die Währung im Gesamtkontext überhaupt erst Bedeutung. Obwohl sich die Kurse von Bitcoin wieder erholt haben und andere Währungen neue Rekordkurse verzeichnen können, bleibe ich bei meiner Meinung, dass es sich hier um eine gigantische und einfach nur aberwitzige Blase handelt, die früher oder später kollabieren wird.

Ich hatte bereits Ende Mai darauf hingewiesen, dass die Blase geplatzt sein könnte. Die Kurse haben sich nach hohen Verlusten inzwischen wieder erholt. Jetzt muss man sehen, ob das bisherige Allzeithoch von Bitcoins nachhaltig gerissen wird. In diesem Fall (höheres Hoch) ist der Aufwärtstrend nach wie vor intakt und meine Prognose, dass die Blase bereits geplatzt ist, war falsch. Ob die Blase nun letztendlich bei 3.000 Dollar je Bitcoin oder bei 4.000 Dollar platzt, ist eigentlich unerheblich.

Viele halten die Kursentwicklung für absolut gerechtfertigt und gut untermauert. Das Argument: die Leute erkennen das Potenzial von Bitcoin und Co. (sprich: sie erkennen das Genie). Davon bin ich nicht überzeugt. Die Kurskapriolen erinnern stark an Pennystocks und frühere Blasen an den Märkten. Das hat nichts mit Erkenntnis und Genie zu tun, sondern mit Wahnsinn.

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten (Bitcoin) zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert.

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44 Kommentare

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  • Gedanken
    Gedanken

    Wahre Freiheit, ist nich umsonst! Die Sklaven mussten viel erdulden, doch Feiheit, der Wille danach ist stärker. Gott sei Dank

    19:41 Uhr, 11.06.2017
  • Gedanken
    Gedanken

    ich bin nicht gläubig, aber in Gottesnamen fangen sie wieder an selbst zu denken! Nur dann werden Sie Frau/Herr über sich selbst sein. Vergessen Sie die "Qualitäts-" Medien (Propaganda) informieren Sie sich selbst, denken Sie selbst, handelln Sie selbst! Und Sie werden Freiheit erlangen. Ob mit oder ohne Cryptos, Ihre Entscheidung

    Cogito ergo sum (lat. für „Ich denke, also bin ich.“) ist der erste Grundsatz des Philosophen René Descartes, den er nach radikalen Zweifeln an der eigenen Erkenntnisfähigkeit als nicht weiter kritisierbares Fundament (lat. fundamentum inconcussum, „unerschütterliches Fundament“) in seinem Werk Meditationes de prima ...

    19:33 Uhr, 11.06.2017
  • Gedanken
    Gedanken

    Tja gestern gepostet. Gleösscht und geblockt

    .

    uff der NASDQ 100 bricht um -3,37 Prozent ein!
    https://www.godmode-trader.de/
    "Contrafund des Investmentriesen Fidelity ist massiv in den großen US Internettiteln,"
    https://www.godmode-trader.de/analyse/nasdaq100-seltsam-heute-techs-in-einem-sell-off,5355926

    Und da fällt es mir doch wie Schuppen von den Augen. Mein Gedächtnis, hatte ich doch etwas gelesen

    UMSCHICHTUNG!

    Quote

    Fidelity Investments macht Bitcoin: Coinbase-Integration, Mining und Mikropayments
    Posted on 26. May 2017

    Fidelity Investments liebäugelt schon länger mit Bitcoin. Die Firma hat bereits Ende 2015 zusammen mit Coinbase die Möglichkeit eingerichtet, mit Bitcoins für wohltätige Zwecke zu spenden. Nachdem dadurch rund 8 Millionen Dollar eingesammelt worden sind, geht Fidelity nun in Sachen Bitcoin noch einen Schritt weiter. Auf der Consensus2017 in New York hat die Geschäftsführerin Abigain Johnson ein Bündel aufregender Neuigkeiten verkündet.

    Nahe damit zusammenliegen dürfte die Arbeit mit den Bitcoin Computern von 21.co sein, welchen ja auch die Idee zugrunde liegt, Bitcoin für Micropayments, etwa von Gerät zu Gerät, zu verwenden. Fidelity hat nun mit von 21.co gelieferten Computern eine Bitcoin-Mine aufgebaut. Die Mining-Kapazität ist klein und man mache dies nur, um zu lernen. Johnson erzählt, dass ihr Computer bereits 200.000 Satoshi gemined hat. Eventuell meint sie damit, dass sie den 21 Bitcoin Computer und keine echten Miner benutzt.

    Das System, so Johnson, müssen nicht nur technisch besser werden, sondern auch nutzerfreundlicher.

    Dennoch ist die Geschäftsführerin optimistisch, dass dies den Erfolg der Technologie nicht aufhalten wird. Ihre Hoffnung ist es, dass Bitcoin und Blockchain es für viele Menschen leichter machen werden, zu investieren und finanziell unabhängig zu bleiben in einer Welt, die mehr und mehr von künstlicher Intelligenz und vernetzten Geräten dominiert wird.

    https://bitcoinblog.de/2017/05/26/fidelity-investments-macht-bitcoin-coinbase-integration-mining-und-mikropayments/

    Wird es das in naher Zukunft?

    Quote

    “Ms Johnson noted that Fidelity has also set up a bank of computers built by 21 Inc that can crunch complex algorithms to be rewarded with bitcoin.
    “I guess we have a lot of hodlers,” she said, using the slang for bitcoin users who avoid selling the currency when it jumps in value.
    http://www.zerohedge.com/news/2017-05-23/fidelity-mining-bitcoin-abigail-johnson-says

    13:18 Uhr, 10.06.2017
  • tschak
    tschak

    Beim Thema BITCOIN merkt man, wer das BIG PICTURE sehen will, oder wer nur diese kurzfristigen, mittelfristigen CHARTFENSTER im Auge hat. Der Investor im 21. Jahrhundert macht BEIDES: Charttechnik und insbesondere FUNDAMENTAL-ANALYSE. Die Kindergartenbörse der 80er und 90er ist schlussendlich vorbei ! Jetzt geht es um s Kleingedruckte, darum, Zusammenhänge zu verstehen. Die alten Anleger aus den 80ern blicken da nicht mehr durch - ist mir klar - die sind aber schon Multimillionäre...

    18:39 Uhr, 07.06.2017
  • Selten
    Selten

    im Internet zu benutzen verbieten

    Einfach mal reinhören, ist lustig aus 2011

    Er bringt es auf dem Punkt.

    Und dann ziehen sie Bilanz, was ist bis heute geschehen

    18:35 Uhr, 07.06.2017
    2 Antworten anzeigen
  • Selten
    Selten

    4 Stunden alt. Zu Negativ Zinsen

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/mehr-volk...

    Studie was würden Menschen tun bei negativ Zinsen

    Bei Minuszinsen werden Sparer die Banken stürmen

    https://www.welt.de/finanzen/article154127242/Bei-...

    15:51 Uhr, 07.06.2017
  • Sascha Huber
    Sascha Huber Experte für Kryptowährungen

    Genau diese Analyse habe ich 2013 in meinem Artikel im "Traders Mag" angestellt und kam auf ein langfristiges Kursziel von mindestens 5000$. Allerdings schrieb ich damals auch, dass wir in einem kurzfristigen Hype sind und sich Bitcoin vorher noch halbieren kann. Tatsächlich verlor er sogar -80% (auf unter 200$) ehe die neue Kursrally begann.

    PS: Die 5.000$ waren dabei wie gesagt das Mindest-Kursziel, wenn Bitcoin Gold nur ein wenig Konkurrenz machen kann. Im "Best Case" sind absurde Kursziele möglich, die ich damals schon nicht genannt habe und auch hier nicht nennen möchte. Denn das sähe nach Push aus.

    14:45 Uhr, 07.06.2017
  • tschak
    tschak

    lustigerweise (wie so oft !!) erkenne ich in Kurzanalysen NUR die Analyse der Kursverlaufs im KURZEN Horizont. Theoretisch sollte man sich jedoch die relative Bedeutung der Bitcoin-MarketCap versus Gold, Geldsystem, etc. ansehen. Bitcoin und Altcoins müssen als theoretische Ergänzung oder Alternative zu bestehenden Geld/Tauschmittel gesehen werden. Und hier sind 100 Mrd. USD nicht mehr oder weniger als ein Tropfen auf dem heißen Stein. Tip von einem Bitcoin-Anleger: Alles relativ sehen, sprich: Marketcap-Bitcoin versus Marketcap-Gold, etc...somit bleibe ich dabei - ist ja auch nur eine Miniposition in meinem Aktien-LONG-Depot ! LG

    13:53 Uhr, 07.06.2017
    1 Antwort anzeigen
  • LAM
    LAM

    @Selten im Grunde bin ich bei Ihnen, es gibt aber aus meiner Sicht einen Haken warum der BTC-Kurs bald sein oberes Ende gefunden hat, dies sind die Transaktionsgebühren die sich die Miner einverleiben (um die Transaktion in einen neuen Block einzubauen bzw. an die Clients weiterzuleiten) und solange hier kein Einlenken von den großen Minern (bsw. in China) stattfindet, sehe ich das max. Potenzial nach aktuellem Stand sehr begrenzt.

    13:36 Uhr, 07.06.2017
  • Selten
    Selten

    Herr Schmale, was sie auch nicht berücksichtigen, bei einem Hardfork, Gabelung des Netzwerkes, der Bitcoin Halter mit einer privaten Brieftasche, aus einem 2 Bitcoins macht.

    Die zum Zeitpunkt der Gabelung gehaltenen Bitcoin sind in beiden Strängen gültig und verfügbar, aus ein mach zwei Bitcoin. Siehe ETH und ETC.

    Risiko minimiert.

    Lässt sich dieser Gedanke belegen, ja und die Blockchain liefert die immer "wahre" Antwort.

    Freies Marktgeld - es gilt nur Angebot und Nachfrage, keine Zentralbanken welche MANIPULIREN!

    Sent from addresses historical chart, tiefst punkt seit Wochen Monaten, weiter fallend

    https://bitinfocharts.com/comparison/sentbyaddress...

    12:29 Uhr, 07.06.2017
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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