Analyse
12:12 Uhr, 12.11.2019

Bei diesem Smallcap kann das nächste Jahr nur besser werden

Bei diesem Smallcap erlebten die Aktionäre in den vergangenen Jahren eine unglaubliche Achterbahnfahrt. Wird 2020 das Jahr der Wiederauferstehung?

Erwähnte Instrumente

  • Vectron Systems AG
    ISIN: DE000A0KEXC7Kopiert
    Kursstand: 13,700 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Vectron Systems AG - WKN: A0KEXC - ISIN: DE000A0KEXC7 - Kurs: 13,700 € (XETRA)

Es ist zwar erst Mitte November, dennoch dürften sich die ersten Anleger Gedanken machen, wir ihr Portfolio mit Blick auf das kommende Jahr 2020 aussehen könnte. Gerade der Smallcap-Bereich kann eine sinnvolle Ergänzung für ein breit diversifiziertes Portfolio darstellen. Einen besonderen Reiz stellen dabei sogenannte Turnaround-Stories dar. Unternehmen, die in diesem Jahr enttäuscht haben, bei denen 2020 aber aller Voraussicht nach deutlich besser laufen sollte, besitzen überdurchschnittliches Kurspotenzial. Diesem Nebenwert traue ich inzwischen wieder einiges zu.

Über die Vectron-Aktie berichtete ich auf dem GodmodeTrader bereits mehrfach. Und ließ in der Vergangenheit auch oftmals kein gutes Haar am Unternehmen wie an der Aktie. Ich will an dieser Stelle gar nicht wieder von vorne anfangen und alles aufzählen, was das Management falsch gemacht hat. Die Warnung im Smallcap-Hypejahr 2017 kam jedenfalls noch zur rechten Zeit bei Kursen über 27 EUR. Erst im Dezember 2018 wechselte ich wieder die Seite in Richtung long nach der Bekanntgabe einer Kooperation mit DeutschlandCard, war allerdings etwas zu früh dran. Die Analysen können Sie hier noch einmal nachlesen:

Termin für Fiskalisierung der Kassensysteme steht

Die gestrige Meldung ging am Markt etwas unter, dürfte aber richtungsweisend für das Jahr 2020 sein. Denn das Bundesfinanzministerium hat nun einen Termin festgelegt, ab dem Strafzahlungen drohen, sollten Kassensysteme in Deutschland zu diesem Zeitpunkt noch nicht mit einer technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) versehen sein, welche Manipulationen verhindert. Dieser Termin ist der 1. Oktober 2020.

Die Schlussfolgerungen daraus sind klar: Kassenbetreiber werden in den ersten neun Monaten 2020 verstärkt Systeme upgraden bzw. austauschen (müssen) und Vectron sollte von diesem Nachfrageschub enorm profitieren. Sowohl die Nachfrage nach Kassensystemen als auch nach Software-Updates dürfte neue Rekorde erreichen. Daher hat Vectron bereits vorgesorgt und eine erhebliche Menge an TSEs geordert, um sie rechtzeitig an die Kunden ausliefern zu können.

Analysten rechnen damit, dass sich das in Zahlen wie folgt auswirken könnte: Nach sehr schwierigen Jahren mit Verlusten dürfte Vectron 2020 wieder die Gewinnzone erreichen und ein EBIT um ca. 7 Mio. EUR erzielen. Der Gewinn je Aktie könnte 0,65 EUR betragen. Der Umsatz dürfte deutlich nach oben springen auf über 48 Mio. EUR. Daraus errechnen sich derzeit ein KUV von 2,1 und ein KGV von 21. Sicherlich ist Vectron damit kein Super-Schnäppchen, von Bewertungen mit KGVs von 40, 50 oder Bewertungen ohne KGVs, weil schlichtweg Verluste anfielen, sind wir aber inzwischen meilenweit entfernt.

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mio. EUR 24,83 26,90 48,05
Ergebnis je Aktie in EUR -0,59 -0,31 0,65
KGV - - 21
Dividende je Aktie in EUR 0,05 0,03 0,13
Dividendenrendite 0,37 % 0,22 % 0,96 %
*e = erwartet

Auf die Story bei Vectron, die natürlich nicht nur diese Sonderkonjunktur bei Kassensystemen und Software-Updates beinhaltet, sondern allgemein auch den Digitalisierungstrend und das Geschäft mit Kundendaten, scheinen inzwischen auch strategische Investoren zu setzen. Im September übernahmen Primepulse, die unter anderem auch am IT-Unternehmen Cancom beteiligt sind, 10 % der Aktien von Vectron. Die Vectron-Vorstände Thomas Stümmler und Jens Rechendorf halten jeweils knapp 25 % bzw. gut 21 % der Aktien. Der Streubesitz beläuft sich damit auf knapp 44 %.

Bei-diesem-Smallcap-kann-das-nächste-Jahr-nur-besser-werden-Chartanalyse-Bastian-Galuschka-GodmodeTrader.de-1

Quelle: Guidants

Aus charttechnischer Sicht hat der Wert mit dem Ausbruch und dem darauffolgenden Pullback auf die Marke von 12,50 EUR das mittelfristige Chartbild wieder etwas freundlicher gestaltet, hängt aber immer noch unter dem langfristigen Abwärtstrend fest. Mit Blick auf das Jahr 2020 wären Kurse über 15,60 EUR hilfreich und würden Potenzial in Richtung 20 EUR eröffnen. Vorgeschaltete Rücksetzer auf die Unterstützung bei 12,50 EUR wären unbedenklich. Unter 12 EUR sollte man dagegen noch einmal einen Umweg über die 10-EUR-Marke einplanen.

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