Analyse
11:12 Uhr, 26.11.2019

Dieser Smallcap dürfte heute für Furore sorgen

Das Unternehmen präsentiert heute auf dem Eigenkapitalforum und hat eine neue Mittelfristprognose im Gepäck. Die Zeit des Siechtums der Aktie könnte vorbei sein.

Erwähnte Instrumente

  • Vectron Systems AG
    ISIN: DE000A0KEXC7Kopiert
    Kursstand: 14,450 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Vectron Systems AG - WKN: A0KEXC - ISIN: DE000A0KEXC7 - Kurs: 14,450 € (XETRA)

Timing ist bekanntlich alles an der Börse heißt es immer. Das Timing bei der Vorstellung dieses Smallcaps vor zwei Wochen hätte nicht besser sein können. Das schwache Jahr 2019 scheint abgehakt, der Blick richtet sich nach vorne. Und die Prognose, die das Unternehmen am heutigen Dienstag auf dem Eigenkapitalforum einem breiten Publikum präsentieren wird, hat es in sich. Doch lesen Sie selbst.

"Bei diesem Smallcap kann das nächste Jahr nur besser werden" schrieb ich vor zwei Wochen an dieser Stelle und meinte die Aktie von Vectron. Die Story war bereits damals klar. Aufgrund einer Sonderkonjunktur im Zuge der Fiskalisierung von Kassensystemen dürfte der Umsatz 2020 stark steigen. Auch ein deutlich verbessertes Ergebnis sollte möglich sein. Doch selbst, wenn es so kommen sollte, fragen sich aktuell bereits viele Marktteilnehmer: "Wie wird es danach aussehen? Läuft 2021 bei Vectron wieder so enttäuschend wie 2019?"

Mit einer überraschenden Meldung am gestrigen späten Abend will das Management wohl auch in diesem Punkt mehr Klarheit schaffen. Demnach erwartet Vectron im Geschäftsjahr 2020 einen signifikanten Umsatzanstieg auf über 50 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Doch das soll keine einmalige Sache sein. Man will den Umsatzanteil des Digitalgeschäfts deutlich ausbauen. Ab dem Jahr 2022 sollen die monatlich wiederkehrenden Erlöse aus dieser Sparte die Erlöse aus dem klassischen Kassengeschäft sogar übertrumpfen. Demzufolge halten es die Verantwortlichen für möglich, 2022 Umsatzerlöse über 100 Mio. EUR bei einer EBIT-Marge im mittleren zweistelligen Prozentbereich zu erzielen. Zum Vergleich: Vectron bringt es aktuell gerade einmal auf eine Marktkapitalisierung von 105 Mio. EUR. Das KUV für 2019 liegt demnach bei 2, für 2022 bei 1. Geht man von einem EBIT 2022 von beispielsweise 40 Mio. EUR aus, bezahlt man an der Börse derzeit nicht einmal das Dreifache.

Management hat mehrfach enttäuscht

Doch jetzt kommt das große Aber: Denn große Ziele und Ankündigungen ist man bei Vectron bereits gewohnt. Und in den vergangenen Jahren wurden viele Ziele nicht erreicht. Als Stichworte seien die Kooperation mit Coca-Cola und die "Get-Happy-App" genannt. Das Projekt wurde in seiner ursprünglichen Form in diesem Jahr beendet.

Hohen Chancen stehen bei Vectron also zahlreiche Verfehlungen der Planzahlen in der Vergangenheit gegenüber. Das reine Zahlenwerk 2020 wird zeigen müssen, ob das Management seine mittelfristigen Ziele ansteuern kann. Zumindest eine deutliche Verbesserung der Fundamentaldaten im Jahr 2020 dürfte aufgrund der Sonderkonjunktur bei Kassensystemen vorprogrammiert sein. Was danach kommt, muss man abwarten.

Interessant: Das Management wird heute die Story zwischen 11:00 und 11:30 Uhr auf dem Eigenkapitalforum einem breiten Publikum präsentieren. Im Nachgang dürften auch viele Börsenmagazine Vectron besprechen. Aufmerksamkeit dürften dem Unternehmen und CEO Thomas Stümmler also gewiss sein.

Jahr 2018 2019e* 2020e*
Umsatz in Mio. EUR 24,80 26,90 48,05
Ergebnis je Aktie in EUR -0,59 -0,31 0,65
KGV - - 22
Dividende je Aktie in EUR 0,05 0,03 0,13
Dividendenrendite 0,35 % 0,21 % 0,90 %
*e = erwartet

Aus charttechnischer Sicht befindet sich die Aktie in Ausbruchsstimmung und attackiert heute den langfristigen Abwärtstrend. Ein Ausbruch über 15,60 EUR würde einen mittelfristigen Befreiungsschlag bedeuten mit einem Zielbereich zwischen 20,00 und 20,85 EUR. Um 12,50 EUR ist der Smallcap sehr gut unterstützt.

Vectron-Systems-Aktie
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Fazit: Wer eine hochriskante Beimischung für das Depot mit Blick auf das kommende Jahr 2020 sucht, findet bei Vectron inzwischen wieder eine der heißesten Smallcap-Stories in Deutschland vor. Zumindest Anfangspositionen können aufgebaut werden. Auch ohne ein Erreichen der Ziele im Jahr 2022 scheinen Kurse um 20 EUR im kommenden Jahr machbar. Unter 12,50 EUR sollte der Titel aus technischer Sicht indes nicht mehr fallen.

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Vectron Systems AG (long)

Offenlegung wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den folgenden besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieser Analyse investiert: Vectron Systems AG (long)

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Über den Experten

Bastian Galuschka
Bastian Galuschka
Chefredakteur

Bastian Galuschka ist seit über 20 Jahren an der Börse aktiv. Er entdeckte bereits zu Schulzeiten seine Leidenschaft für die Börse. Über fünf Jahre lang war der Diplom-Volkswirt als Redakteur bei einem bekannten Anlegermagazin tätig und verantwortete dort den Bereich Charttechnik. Seit März 2013 verstärkt er die Redaktion der stock3 AG. Bastian Galuschka kombiniert bei seinen Analysen gerne Fundamentaldaten mit charttechnischen Aspekten. Gerade im Smallcapbereich hat sich der Analyst über viele Jahre ein fundiertes Wissen aufgebaut. Seit Juni 2023 ist Galuschka Chefredakteur von stock3.

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