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18:04 Uhr, 24.09.2021

Behindert der hohe Kupferpreis die Energiewende?

Aktuell werden rund 1,5 Mio. Tonnen des Metalls für den emissionsarmen Umbau der Wirtschaft benötigt, was sechs Prozent der Gesamtnachfrage entspricht. Da Kupfer also ein Schlüssel-Rohstoff ist, gibt es einige Beobachter, die davor warnen, dass die hohen Preise die Energiewende beeinträchtigen könnten.

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  • Kupfer
    ISIN: XC0007203216Kopiert
    Kursstand: 9.325,00 $/t (LME) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Der Kupferpreis notiert weiter auf einem historisch hohen Niveau. Am Freitag kostete die Tonne wieder mehr als 9.300 Dollar, nachdem der Preis in dieser Woche kurzzeitig unter die Marke von 9.000 Dollar gerutscht war.

Aktuell werden global rund 1,5 Mio. Tonnen des Metalls für den „grünen“ Umbau der Wirtschaft (Energiewende + E-Mobilität) benötigt, was ungefähr sechs Prozent der Gesamtnachfrage entspricht. Da Kupfer also ein Schlüssel-Rohstoff ist, gibt es einige Marktkenner, die davor warnen, dass die hohen Preise die Energiewende beeinträchtigen könnten. „Die sich verteuernden Rohstoff-Inputkosten werden von den Anlagenbauern noch nicht vollständig an die Kunden weitergegeben“, weiß Analyst Gabor Vogel von der DZ Bank.

Vereinzelt sei zu hören, dass Preissteigerungen für Solar- und Windanlagen von gut 10 Prozent im Raum stünden. „Dies reduziert zwar insgesamt die Wirtschaftlichkeit, ist aber unseres Erachtens über die Lebenszyklen der Anlagen noch verkraftbar, weil es die Rendite der Anleger, die im direkten Kontakt mit dem Projektierer stehen, nicht sonderlich schmälert“, so Vogel. Aktuell sorgten eher die tatsächlichen Lieferschwierigkeiten von Materialien, wie Halbleitern, für mögliche Verzögerungen.

Gemäß Daten der International Copper Study Group (ICSG) war der globale Kupfermarkt im ersten Halbjahr ausgeglichen. Mit den Marktgegebenheiten erklären sich die Preissteigerungen also nicht in Gänze. Während die chinesische Kupfernachfrage nur leicht gestiegen ist, hat sie außerhalb Chinas um rund sechs Prozent zugelegt. Laut ICSG ist der Bedarf aber noch unter dem Vorkrisenniveau von 2019.

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10 Kommentare

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  • YoWoo
    YoWoo

    Da hätte man mal vor Jahren einfach massiv als Staat oder Co. kaufen müssen, wird ja nicht schlecht. Aber da bräuchte man natürlich einen Plan, da war die DDR was einen Plan betrifft besser, als das gewurschtel heute.

    19:48 Uhr, 24.09.2021
    1 Antwort anzeigen
  • mkgeld
    mkgeld

    Die Energiewende mit Windrädern wird nie gehen; die Politik ist gut beraten nach der Bundestagswahl schnell die Abschaltung und Abbau der Atomkraftwerke rückgängig zu machen wir sind Geisterfahrer kein europäisches Land noch EU oder die Welt wird diesen Unsinn der bei uns möglich ist mitmachen. Es spricht für die Qualität der deutschen Politik wenn sich fast alle Parteien und Politiker von einem Kind aus Schweden Vorschriften machen lässt. Habe den Eindruck nach dem totalen Krieg den wir verloren haben wollen wir jetzt die totale Energiewende die wir leider auch verlieren werden. Hoffe das sogar eine rot grüne Regierung die Laufzeiten verlängern muss.

    19:25 Uhr, 24.09.2021
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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