BAYER steht vor einem Berg voller Glyphosat-Klagen
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Geschäftszahlen des Jahres 2018 waren von erheblichen Sondereffekten geprägt. Der Umsatz stieg um 13,1 Prozent auf 39,6 Mrd. Euro. Das EBITDA erhöhte sich um 19,9 Prozent auf 10,3 Mrd. Euro. Als Folge von Sonderbelastungen und des Wegfalls des Vorjahresertrags im Zusammenhang mit der Entkonsolidierung von Covestro brach das Ergebnis nach Steuern und Anteilen Dritter um 76,9 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro ein. Das bereinigte Ergebnis je Aktie ging auf 5,94 (Vj.: 6,64) Euro zurück, übertraf aber dennoch leicht die Unternehmensprognose. Die Dividende soll mit 2,80 je Aktie so hoch wie im Vorjahr ausfallen.
In seinem Ausblick bestätigte der Vorstand seine zuvor abgegebenen Prognosen für 2019. Der Umsatz soll währungsbereinigt um 4 Prozent auf 46 Mrd. Euro steigen, beim EBITDA vor Sondereinflüssen wird ein Anstieg auf 12,2 Mrd. Euro angestrebt. Das bereinigte Ergebnis je Aktie will man auf 6,80 Euro erhöhen. Noch nicht bei den Prognosen berücksichtigt sind Währungseffekte und die geplanten Verkäufe der Geschäftseinheit Animal Health, zweier Marken des Bereichs Consumer Health sowie des 60 prozentigen Anteils an Currenta.
Im Zusammenhang mit den Ende November 2018 verkündeten Effizienz- und Strukturmaßnahmen wird mit erheblichen Sonderbelastungen gerechnet. Die Zahl der im Zusammenhang mit dem Pflanzenschutzmittel Glyphosat in den USA zugestellten Klagen hat sich zum 28. Januar 2019 auf 11.200 von bisher 9.300 erhöht. Im einzigen, bisher verhandelten Fall hatte ein Geschworenengericht dem Kläger 39 Mio. Dollar Schadenersatz zugesprochen. Bayer hält die Entscheidung für falsch und hat angesichts der nach eigener Einschätzung guten Erfolgsaussichten dagegen Berufung eingelegt.
Mit den Zahlen für 2018 hat Bayer aus Sicht von NordLB-Analyst Thorsten Strauß die aus dem September stammenden eigenen Prognosen erreicht bzw. leicht übertroffen. Dem Erwerb von Monsanto sei es zu verdanken gewesen, dass der Umsatz und das bereinigte operative Ergebnis gesteigert werden konnten. Noch nicht absehbar seien aber die möglichen Konsequenzen, die sich Bayer im Zusammenhang mit den zahlreichen Rechtsstreitigkeiten dadurch eingehandelt habe.
Positiv wertet Strauß den Ausblick, der für 2019 Umsatz- und Gewinnsteigerungen erwarten lässt. Solange jedoch keine größere Klarheit über die finanziellen Auswirkungen der Glyphosat-Problematik bestehe, bleibe er bei seiner „Halten“-Empfehlung für die Bayer-Aktie, so der Experte.
Auch Sven Röhle von Independent Research betont in einer Studie nach Bilanzvorlage, dass es wegen diverser Rechtsstreitigkeiten in Bezug auf Glyphosat weiterhin erhebliche Unsicherheiten für Bayer gebe. Vor einem kalifornischen Bundesgericht in den USA habe gerade erst ein möglicherweise entscheidender Prozess gegen die Tochter Monsanto im Zusammenhang mit Glyphosat begonnen. Unter Berücksichtigung der Gemengelage bewertet Independent Research die Bayer-Aktie unverändert mit „Halten.
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