BAYER: Als gäbe es nicht schon genug Gegenwind
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Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Bayer bestätigte den Anfang August Corona-bedingt angepassten Ausblick für 2020. Für das Jahr 2021 erwartet der Konzern einen Umsatz in etwa auf dem Niveau des Jahres 2020 und bei konstanten Wechselkursen ein bereinigtes Ergebnis leicht unter dem Niveau von 2020.
Da sich im Zuge der Corona-Pandemie und als Folge erheblicher negativer Währungseffekte die Geschäftsaussichten für die Division Crop Science deutlich eingetrübt haben und in nächster Zeit keine Änderung in Sicht ist, geht Bayer davon aus, auf die Vermögenswerte des Agrargeschäfts nicht zahlungswirksame Sonderabschreibungen im mittleren bis oberen einstelligen Milliarden-Euro-Bereich vornehmen zu müssen.
Zur Anpassung an ein weiter herausforderndes Marktumfeld, insbesondere im Landwirtschaftssektor, werden zusätzliche Sparmaßnahmen durchgeführt, deren Details derzeit erarbeitet werden. Damit verbunden kann es auch zu einem weiteren Stellenabbau kommen, der aber sozial-verträglich und unter Berücksichtigung der gültigen Gesamtbetriebsvereinbarung vollzogen werden soll.
Ziel ist es, ab 2024 operative Einsparungen von mehr als 1,5 Mrd. Euro jährlich zu realisieren, die zu den jährlichen Ergebnisbeiträgen von 2,6 Mrd. hinzukommen, die im Zuge eines im November 2018 aufgesetzten Kostensenkungsprogramms angekündigt wurden. Die Dividendenpolitik, die eine Ausschüttungsquote von 30 bis 40 Prozent des bereinigten Ergebnisses je Aktie vorsieht, soll grundsätzlich unverändert bleiben. In den kommenden Jahren werden sich die Ausschüttungen jedoch am unteren Ende des Korridors bewegen, was zu einer Senkung der Dividende gegenüber dem Vorjahr (2019: €2,80 je Aktie) führen kann.
NordLB-Analyst Thorsten Strauß bemerkt in einer am Dienstag vorgelegten Studie, dass zu einem Zeitpunkt, wo der Glyphosat-Themenkomplex nicht endgültig abgearbeitet sei, Bayer die Aktionäre darauf einstimmen müsse, dass das operative Geschäft insbesondere im Agrarbereich unter erheblichem Gegenwind durch die Corona-Pandemie und von der Währungsseite offenbar stärker leide als bisher angenommen. Darauf mit der Ankündigung zusätzlicher Sparmaßnahmen zu reagieren, um den Schuldenabbau zu forcieren und finanziellen Spielraum für Investitionen in innovative und wachstumsstarke Bereiche zu schaffen, beurteile er aber positiv.
An der Börse sei speziell der Ausblick auf 2021, den man auch als „Gewinnwarnung“ interpretieren kann, jedoch gar nicht gut angekommen. „Der erhebliche Kursabschlag, der die Notierung zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 2011 drückte, zeigt aber auch, dass die Markterwartungen in die künftige Gewinnentwicklung vorher viel zu optimistisch waren“, so Strauß.
Spätestens mit positiven Meldungen zur Beilegung der Glyphosat-Thematik erwartet die NordLB eine Kurserholung und bestätigt daher die „Kaufen“-Empfehlung für die Bayer-Aktie. Das Kursziel wurde auf 60,00 Euro gesenkt.
Auch die Deutsche Bank belässt Bayer auf „Buy“ und senkte das Kursziel - von 82 auf 64 Euro. Nach den teuren juristischen Angelegenheiten im Zuge der Monsanto-Übernahme bereite die Sparte Agrarchemie nun auch noch Schwierigkeiten, schrieb die Bank mit Blick auf den gesenkten Ausblick für den Geschäftsbereich im kommenden Jahr. Ein zusätzlicher Unsicherheits- und Belastungsfaktor.
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