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10:52 Uhr, 11.03.2021

Baumwolle: Preis auf Richtungssuche

Nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl dürfte das Baumwollpreisniveau in einem weiterhin angespannten Umfeld und angesichts der Erwartung eines zweiten globalen Defizits in Folge 2021/22 hoch bleiben.

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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Seit Veröffentlichung der neuen Prognosen des USDA am Dienstag hat der Baumwollpreis einige Purzelbäume geschlagen. Bei hoher Volatilität schloss er am Dienstag im Kontrakt mit Fälligkeit Mai 4,5 Prozent im Minus bei 84,3 US-Cent je Pfund, notiert am Morgen aber wieder bei knapp 87 US-Cent, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.

Auf der einen Seite stünden viele Zeichen auf eine weitere Anspannung am Baumwollmarkt. Auch das USDA habe am Dienstag seine Prognose für die letzte US-Ernte nochmals leicht auf 14,7 Millionen Ballen nach unten korrigiert und auch die US- sowie die weltweiten Endbestände 2020/21 ein weiteres Mal leicht gekürzt, heißt es weiter.

„Seine ersten Schätzungen für die nächste US-Ernte lassen nach dem Einbruch um über ein Viertel bei der letzten Ernte für 2021/22 einen Anstieg um immerhin 19 Prozent auf 17,5 Millionen Ballen erwarten. Dieser Anstieg basiert zum größten Teil darauf, dass der zuletzt sehr hohe Anteil aufgegebener Fläche in diesem Jahr niedriger sein dürfte“, so Helbing-Kuhl.

Die Trockenheit in Texas, dem wichtigsten Anbaustaat, bleibe allerdings ein Risikofaktor. Aber selbst im positiven Fall würde ein weiteres Absinken der US-Bestände wohl nicht zu vermeiden sein – jedenfalls wenn die Nachfrage stark bleibe, wovon die meisten Beobachter ausgingen. Auf der anderen Seite habe zuletzt aber gerade eine etwas schwächere internationale Nachfrage nach US-Baumwolle daran Zweifel aufkommen lassen, heißt es weiter.

„In der letzten Berichtswoche waren die US-Verkäufe um 32 Prozent gegenüber der Vorwoche und um 27 Prozent gegenüber dem Durchschnitt der letzten vier Wochen gesunken. Unsicherheit bringt auch der schwächelnde Brasilianische Real – die Währung des nach den USA zweitgrößten Baumwollexporteurs. Zwar erholte er sich gestern etwas, doch zuvor hatte er seit Dezember kräftig abgewertet“, so Helbing-Kuhl.

Dies erhöhe die in heimische Währung umgerechneten internationalen USD-Preise und mache Ausfuhren attraktiver. So habe Brasilien im Februar 39 Prozent mehr Baumwolle exportiert als im Vorjahr. Auch wenn der Baumwollpreis gegenüber seinem im Februar erzielten Siebenjahreshoch von über 95 US-Cent je Pfund inzwischen etwas habe abgeben müssen: In dem insgesamt wohl auch weiterhin angespannten Umfeld und der Erwartung eines zweiten globalen Defizits in Folge 2021/22 dürfte das Preisniveau hoch bleiben, heißt es abschließend.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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