Baumwolle: Hitze und Trockenheit in China und den USA lassen Preis steigen
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- BaumwolleKursstand: 86,69 US¢/lb (ARIVA Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
Der Baumwollpreis an der ICE in New York verzeichnete in der letzten Woche einen kräftigen Wochengewinn und schloss auf dem höchsten Niveau seit zwei Monaten. In der Spitze erreichte der Preis knapp 86 US-Cent je Pfund. Seit dem Tief Ende Juni hat der Preis um fast zwölf Prozent zugelegt, wie Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Ein Grund dafür dürfte der in den vergangenen Wochen deutlich gestiegene Ölpreis gewesen sein, der synthetische Fasern verteuere, die in direkter Konkurrenz zu Baumwolle stünden. Hinzu komme, dass Trockenheit und hohe Temperaturen zu Ernteausfällen im weltgrößten Produzenten- und Verbrauchsland China führen könnten. Wohl auch deshalb habe die zuständige chinesische Behörde in der letzten Woche angekündigt, Ende Juli Baumwolle aus den staatlichen Reserven freizugeben, heißt es weiter.
„Kurz zuvor hatte das chinesische Landwirtschaftsministerium die einheimischen Baumwollproduzenten aufgefordert, mehr zu bewässern und zu düngen, damit die Pflanzen besser mit den sengenden Temperaturen klarkommen. Am Freitag gab China dann noch zusätzliche Importquoten für nicht-staatliche Unternehmen bekannt. Zwei Tage zuvor hatte das Landwirtschaftsministerium seine Prognose für die Baumwollimporte im laufenden Erntejahr 2022/23 noch um 400.000 auf 1,45 Millionen Tonnen reduziert und dies mit einer geringeren Nachfrage der Textilunternehmen begründet“, so Fritsch.
Der Zustand der Baumwollpflanzen im wichtigsten Exportland USA sei auf den ersten Blick trotz der auch dort herrschenden Hitze und Trockenheit dagegen zufriedenstellend. Laut US-Landwirtschaftsministerium seien zuletzt 46 Prozent der Pflanzen in gutem oder sehr gutem Zustand gewesen. Das wären ein Prozentpunkt mehr als in der Woche zuvor und sogar zwölf Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Im Hauptanbaustaat Texas habe der entsprechende Anteil aber nur bei 24 Prozent gelegen, wohingegen 40 Prozent der Pflanzen als schlecht oder sehr schlecht eingestuft worden seien, heißt es weiter.
„Es ist daher gut möglich, dass das USDA seine US-Ernteprognose nach unten revidieren muss. Bislang geht es noch von einem Anstieg um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus, weil eine deutlich geringere Aufgaberate unterstellt wird. Diese Annahme könnte sich angesichts der Wetterbedingungen als zu optimistisch erweisen. Der Baumwollpreis sollte daher gut unterstützt bleiben“, so Fritsch.
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