Baumwolle: Markt nervös wegen Verbreitung der Delta-Variante in Asien
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Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Am Baumwollmarkt schien die Corona-Krise schon längst überwunden. Nach dem Preiseinbruch zu Beginn der Krise ging es fast kontinuierlich nach oben und im Februar wurde bei in der Spitze über 95 US-Cent je Pfund ein Siebenjahreshoch erreicht – ein Niveau, das nach zwischenzeitlichem Rückgang wieder in Reichweite scheint, wie Commerzbank-Analystin Michaela Helbing-Kuhl in der aktuellen Ausgabe von „TagesInfo Rohstoffe“ schreibt.
Doch nun sei der Markt durch die zunehmende Verbreitung der Delta-Variante in Asien verunsichert. 2019/20 habe die Corona-Krise mit Fabrik- und Ladenschließungen im Rahmen der Social Distancing-Maßnahmen zu einem Einbruch der Nachfrage nach Rohware geführt. Statt anfänglich angenommener 125 Millionen Ballen seien laut USDA schließlich nur 103 Millionen Ballen verbraucht worden, heißt es weiter.
„Schon in der gerade abgelaufenen Saison 2020/21 zog die Nachfrage aber wieder kräftig an. Bei 118 Millionen Tonnen sieht sie das USDA etwa auf Vorkrisenniveau. Für 2021/22 prognostiziert es einen weiteren Anstieg. Es ist sich damit einig mit dem International Cotton Advisory Committee ICAC, das 2021/22 mit plus zwölf Prozent sogar einen prozentual stärkeren Anstieg als das USDA erwartet, allerdings von niedrigerem Niveau aus“, so Helbing-Kuhl.
Insbesondere die magere US-Produktion sei dafür verantwortlich gewesen, dass der Baumwollmarkt in der jüngst beendeten Saison 2020/21 wohl ein Defizit aufweise, das maßgeblich für den Preisauftrieb verantwortlich sei. Laut USDA dürfte etwa ein Drittel des Bestandsaufbaus der Saison 2019/20 rückgängig gemacht worden sein. 2021/22 könnte ein weiteres Defizit ins Haus stehen, laut ICAC in Höhe von rund einer halben Million Tonnen, laut USDA sogar von über 800.000 Tonnen. Auch Cotlook habe Ende Juli für 2021/22 ein Defizit prognostiziert, wenn auch nur von 241.000 Tonnen, heißt es weiter.
„Alle erwarten einen Produktionsanstieg, v.a. in den USA. Für diese unterstellen sowohl USDA als auch ICAC ein Plus von 22 Prozent. Doch dies und Anstiege in Indien, Brasilien und anderen wichtigen Ländern dürfte weitgehend von einer niedrigeren chinesischen Ernte kompensiert werden. Selbst bei Betrachtung ohne China dürfte der Markt gerade ausgeglichen sein – so das USDA. In der kommenden Woche wird es neue Prognosen vorlegen“, so Helbing-Kuhl.
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