Kommentar
21:58 Uhr, 17.03.2017

Aufbruchsstimmung in Europa!

Die Wahlen in den Niederlanden zeigen: Von Normalität ist nichts zu sehen. Die Zeichen stehen auf Wandel...

Der Frühling ist ja bekanntlich die Zeit des Wandels. Der März ist, was das angeht, geradezu berüchtigt: Am 15 März des Jahres 44 vor Christus wurde in Rom Julius Cäsar ermordet. Seither munkelt man von den „Iden des März“, wenn Unheil droht und irgendetwas besonders übel ausgehen könnte.

Auch in diesen Tagen wird in ganz Europa etwas zu Grabe getragen, nämlich die Hoffnung der etablierten politischen Kräfte, die Geister, die man gerufen hat, mögen doch bitte möglichst unauffällig wieder verschwinden.

Doch das wird nicht geschehen. Die Wahlen den Niederlanden haben gezeigt, wohin die Reise führen wird: Das Pfeifen im Walde, getarnt als hoffnungsvoller Jubel, der in den Mainstream-Medien angesichts des Wahlausgangs jetzt wieder anhebt, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die etablierten politischen Kräfte in Europa nach der Wahl in den Niederlanden vor einem Scherbenhaufen stehen:

Die niederländischen Sozialdemokraten (PvdA), bisher zweitstärkste Kraft im Parlament und an der Regierung von Ministerpräsident Mark Rutte beteiligt, verlieren unglaubliche 19 Prozent der Wählerstimmen und verschwinden damit praktisch von der politischen Bühne. Der bisherige Koalitionspartner der rechtsliberalen Partei VVD stürzt von 38 auf 9 Sitze in die Tiefe. Ruttes VVD selbst verliert zehn Sitze auf jetzt nur noch 31.

Das wäre in etwa so, als würde die bundesdeutsche SPD bei der Bundestagswahl im September den Einzug in den Bundestag verpassen und die Union ein Viertel ihrer Wähler einbüßen. Da ist es wohl nicht übertrieben, von einem Wahldesaster für die etablierten Parteien zu sprechen.

Die Botschaft ist klar und unmissverständlich: Die Zeichen stehen auf Wandel und Veränderung. Die bestehende politische Ordnung in Europa zerfällt und es entsteht etwas Neues.

Satt und zufrieden...

Dass die nationalkonservative Freiheitspartei (PVV) von Geert Wilders bei der Abstimmung in den Niederlanden gemeinsam mit zwei weiteren Parteien „nur“ auf dem zweiten Platz landet, ist nur vordergründig überraschend. Bei Licht besehen ist das Abschneiden konsequent:

Erstens hatte sich der niederländische Regierungschef Mark Rutte den Wählern bis unmittelbar vor der Abstimmung als "Wilders Zwillingsbruder" geradezu aufgedrängt - mit absehbaren Konsequenzen für die künftige politische Landschaft in Europa, wie Günther Lachmann im folgenden Artikel ausführt.

Darin heißt es:

"In Wahrheit haben die Niederländer also keinen Rechtsruck verhindert, sondern sie haben ihn ausgelöst, mit erheblichen Auswirkungen für das restliche Europa. Ruttes Kurswechsel hin zu einem prononciert nationalistischen Wahlkampf stieß die Tür für rechte Politik und nationalistische Tendenzen in den europäischen Altparteien weit auf. Oder anders gesagt, Rutte hat diese Politik in Europa nun sogar auf höchster Ebene salonfähig gemacht, was nicht zuletzt daran deutlich wird, dass sogar die deutschen Sozialdemokraten diesen Rutte-Sieg bejubeln".

Zweitens hat die in ganz Europa betriebene Katastrophenpolitik noch nicht in der gesamten Union voll auf die Wirtschaft durchgeschlagen. Niederländern, Österreichern oder auch den Deutschen etwa geht es wirtschaftlich gesehen noch vergleichsweise gut. Man ist satt und zufrieden.

In Griechenland, in Italien oder auch in Frankreich sieht das völlig anders aus. Daher werden die europakritischen Kräfte bei künftigen Wahlen dort auch sehr viel stärker ins Rampenlicht rücken, als zuletzt bei den vergleichsweise „wohlgenährten“ Niederländern. Schon bei den Wahlen in Frankreich im April und Mai dürfte das deutlich werden.

Daraus könnte ein wichtiger Trend für die kommenden Jahre werden: Je stärker die Wirtschaft in den Euroländern unter der unsäglichen und systembedingt zwangsläufig weiter forcierten "Rettungspolitik" im Einklang mit der sich absehbar verschärfenden Migrationswelle leidet, desto deutlicher werden die Menschen die Regierungsparteien abstrafen. Daran werden auch weitere Kunststückchen von EZB-Chef Mario Draghi nichts ändern.

Dass auch das Spiel der Notenbanken allmählich durchschaut wird, zeigt ein Blick auf den Goldpreis: Wie von uns erwartet, hat das Edelmetall exakt am 15. März nach oben gedreht. Auslöser war die Zinsanhebung der US-Notenbank. Das heißt, nun geschieht genau das, was kaum jemand prognostiziert hatte: Die Zinsen klettern und ziehen den Goldpreis mit nach oben.

Wer da eine kurzfristige Anomalie wittert, der sei gewarnt: Die allgemeine Aufbruchsstimmung, die sich auf der politischen Bühne gerade zeigt, wird irgendwann auch die Edelmetalle erfassen.

Es empfiehlt sich, dies bei Anlageentscheidungen schon heute zeitnah zu berücksichtigen…

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Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de

42 Kommentare

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  • dschungelgold
    dschungelgold

    Noch mal zur "Modernen Welt". Was soll an Klimawandelleugnung, Umweltzerstoehrung , 400 PS Strassenpanzern, verseuchten Staedten , Flusskloaken und 500 € Jeans und Bildschirmzombis und und und... denn "modern" sein? Das ist kalte Ignoranz und purer Schwachsinn. Die Gier nach Geld hat auch hier so manches Hirn zerfressen.

    10:14 Uhr, 20.03. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Mein alter Zenmeister Taisen Deshimaru hat einfach nur Recht: ALLE sind verrueckt.

    Die Welt ist vollstaendig dem Irrsinn verfallen......wie man hier auch oft gut bestaetigt kriegt.

    10:09 Uhr, 20.03. 2017
  • S_o_r_o_s
    S_o_r_o_s

    Der Islam ist sowas von rückständig, da muss man sich schon beide Augen jeden Abend mit Salzsäure auswaschen, um das nicht zu sehen.

    Diese Religion hat sich seit dem Mittelalter nicht einen Schritt noch vorn bewegt. Es ist unglaublich. Frauenfeindlich, antisemitisch und homophob. Wahnsinn.

    Und genau die, die permanent von Weltoffenheit und Toleranz predigen beklatschen noch auf Bahnhöfen diese Völkerwanderung aus dem Mittelalter in unsere moderne Welt.

    21:39 Uhr, 19.03. 2017
    1 Antwort anzeigen
  • 280a
    280a

    Bitte in Suchmaske bei YT eingeben: Florian Homm spricht Klartext E3: Schleichende Enteignung durch den Geldadel

    17:16 Uhr, 19.03. 2017
    2 Antworten anzeigen
  • 280a
    280a

    Wie postet man hier einen YT-Link?

    17:14 Uhr, 19.03. 2017
  • 280a
    280a

    2. Versuch:

    17:13 Uhr, 19.03. 2017
  • 280a
    280a

    Passt zwar nicht zum Thema, aber grundsätzlich zu Hrn. Hooses aufschlussreichen Artikeln, Florian Homm auf YT:

    17:11 Uhr, 19.03. 2017
  • 3433
    3433

    http://www.azquotes.com/author/22351-Geert_Wilders

    Genug Auswahl. Und das mit der Meinungsfreiheit kann man ja als Wochenendhumor sehen.

    13:32 Uhr, 19.03. 2017
  • Solid2016
    Solid2016

    Zitat: "Wer da eine kurzfristige Anomalie wittert, der sei gewarnt: Die allgemeine Aufbruchsstimmung, die sich auf der politischen Bühne gerade zeigt, wird irgendwann auch die Edelmetalle erfassen."

    Mir ist nicht ganz bewusst wie ich diese Aussage interpretieren soll. Ist demnach aus Herrn Hoose´s Sicht tendenziell davon auszugehen, dass die Edelmetalle weiter steigen oder umgekehrt?

    11:30 Uhr, 19.03. 2017
  • Dax-Martin
    Dax-Martin

    "Rutte hat diese Politik in Europa nun sogar auf höchster Ebene salonfähig gemacht,"

    Europa hat eine über Jahrhunderte andauernde Geschichte der Verdrängung dieses arabischen Systems hinter sich. Inaktivität führt naturgemäß unter solchen Bedingungen zu einem Rechtsruck, wie immer der auch aussehen mag. Solange der Geldhahn aufgedreht bleibt, können die Marionetten der Konzerne im Kreis herum tanzen. Das Spiel des simulierten Kommunismus geht solange weiter, bis die Inflation den Rückfall ins Mohammedanische flächendeckend anheizt.

    19:00 Uhr, 18.03. 2017