Anleihemärkte am Scheideweg
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München (GodmodeTrader.de) – Anleiherenditen im freien Fall, eine inverse US-Zinskurve deutet auf eine Rezession hin: Gehen die Rentenmärkte nun doch den Bach herunter? Welche Indikatoren helfen, um diese Fragen zu beantworten? Wie könnten Anleiheinvestoren im aktuellen Umfeld anlegen? Diesen Fragen geht David Wehner, Senior Portfoliomanager bei der Do Investment AG, in einer aktuellen Marktanalyse nach.
„Totgesagte leben länger und der Anleihemarkt ist ein gutes Beispiel dafür. Schließlich überrascht er immer wieder mit aktienähnlichen Renditen trotz des Niedrigzinsumfeldes“, so Wehner. Im aktuellen Jahr wiesen nahezu alle Rentenindizes, von Staatsanleihen mit sehr guten Ratings bis Unternehmensanleihen mit einer schwachen Kreditwürdigkeit, eine hohe ein- bis zweistellige Jahresperformance auf. Selbst Anleihen aus den Schwellenländern, ausgenommen argentinische Anleihen, hätten sich ähnlich gut entwickelt, da sich die jeweiligen Landeswährungen stabilisiert hätten, heißt es weiter.
„Der Grund für diese atemberaubende Entwicklung an den Anleihemärkten ist in der schwächelnden Konjunkturdynamik und der damit verbundenen expansiven Zentralbankpolitik zu finden. Teilweise haben Bonds von Emittenten zweistellig performt, obwohl die Aktie des Emittenten sich seit Jahresanfang nicht von der Stelle gerührt hat. Haben also nicht nur die Zentralbanken ihr Augenmaß verloren, sondern auch die Investoren? Ein Beispiel dafür ist die viel zitierte 100-jährige österreichische Staatsanleihe, die sich innerhalb von zwei Jahren im Kurs verdoppelt hat. Die Rendite lag im Tief bei 0,60 Prozent für eine Laufzeit von 100 Jahren. Diese Entwicklungen haben nichts mit ‚Fair Value‘ zu tun, es ist reine Spekulation auf weitere Zentralbankmaßnahmen“, so Wehner.
Wann also platze diese Anleiheblase? Oder wie tief könnten Renditen noch fallen? Ein Indikator seien Staatsanleihen aus der Schweiz, die bei einer Laufzeit von zehn Jahren eine Rendite von minus 1,0 Prozent aufwiesen. Als die Renditen für zehnjährige Staatsanleihen in der Eurozone im Jahr 2015 das erste Mal die null Prozent angetestet und 2016 unterschritten hätten, habe man in diversen Wirtschaftszeitungen nachlesen können, wie sich Volkswirte und Fondsmanager unterboten hätten, von minus 1,0 Prozent bis minus 3,0 Prozent für deutsche Bundesanleihen sei alles dabeigewesen. Doch es sei anders gekommen, 2015 seien die Renditen um ca. 1,0 Prozent innerhalb von wenigen Wochen gestiegen und auch 2016 seien die Anleiherenditen schnell wieder über die Null-Prozent-Marke gestiegen, heißt es weiter.
„Denn Anleihen mit negativen Renditen verhalten sich mehr wie Aktien und sind volatiler. Es gibt keinen ordentlichen Ertrag. Sie zahlen jemandem Geld dafür, dass er sich bei Ihnen Geld leiht und Sie können nur einen Ertrag erwirtschaften, wenn Ihnen ein Dritter einen höheren Preis für die Anleihe bezahlt. Dagegen führt jeder kleine Zinsanstieg sofort zu einem Verlust auf der Position. Da Staatsanleihen mit einem Premium-Rating als ‚sicherer Hafen‘ gelten, können die Renditen aufgrund der geopolitischen Sorgen und der konjunkturellen Abkühlung noch weiter fallen. Wenn sich die Situation verbessert, sind allerdings auch heftige Anpassungsschocks möglich“, so Wehner.
In den USA sei die Zinsstrukturkurve seit der großen Weltwirtschaftskrise in den Jahren 2008/09 wieder invers, d.h. die Renditen für kurzlaufende Bonds seien höher als die von langen Laufzeiten. In der Vergangenheit sei eine inverse Zinsstrukturkurve ein verlässlicher Indikator dafür gewesen, dass in den nächsten 12 bis 18 Monaten eine Rezession drohe, da die niedrigen Renditen bei den Laufzeiten zehn bis 30 Jahre auf ein eingetrübtes langfristiges Konjunkturbild hindeuteten. Dieser Indikator habe bis jetzt erst einmal falsch, d.h. die Zinsstrukturkurve sei in der Vergangenheit zunächst invers gewesen und es sei keine Rezession gefolgt. Somit sei dieser Indikator relativ zuverlässig. Die Federal Reserve werde versuchen eine Rezession durch geldpolitische Maßnahmen zu verhindern. Allerdings bedürfe es einer strukturellen Veränderung, wie z.B. einem Ende des Handelsstreits, um die Konjunktur nachhaltig zu stabilisieren. Dann könnte sich die Zinsstrukturkurve zum zweiten Mal irren und aus der Inversion folge keine Rezession, heißt es weiter.
„Solange die Zinsen fallen, indem die Zentralbanken die Geldpolitik weiter ausdehnen, ist der Rat für Anleger relativ einfach: investiert bleiben und sich von der Welle mittragen lassen. Dafür kann man auch passive Investments nutzen, wie z.B. ETFs. Denn der Markt differenziert in so einer Phase nicht und nahezu alle Anleihesegmente profitieren. Spannend wird es, wenn der Markt dreht und die Renditen steigen. Denn es klingelt leider niemand, wenn der Markt sein Hoch erreicht. Da hilft nur ein aktiver Asset Manager, der Hausse-Phasen nutzt und das Portfolio auf eine Baisse vorbereitet. Grundsätzlich sind auch Investitionen in Fremdwährungsanleihen für langfristige Investoren interessant, d.h. in globale Rentenfonds. Bei globalen Anleihen profitieren Investoren von höheren Renditen und unterschiedlich verlaufenden Konjunkturzyklen, die zu einer natürlichen Diversifikation führen. Im Währungsbereich sind zudem der mexikanische Peso und der Yuan interessant. Entspannt sich der Handelsstreit, dürften sie aufwerten. Die Zinsniveaus in Mexiko und China sind dem Rating entsprechend interessant“, so Wehner.
"Haben also nicht nur die Zentralbanken ihr Augenmaß verloren, sondern auch die Investoren? Ein Beispiel dafür ist die viel zitierte 100-jährige österreichische Staatsanleihe, die sich innerhalb von zwei Jahren im Kurs verdoppelt hat. Die Rendite lag im Tief bei 0,60 Prozent für eine Laufzeit von 100 Jahren."
Was echt jetzt?? ist doch ne Wahnsinns Rendite, außerdem ist zahlen fürs Anlegen in. Also warum nicht 1% zahlen... Macht dann in 100 Jahren? Ach ja stimmt........ Obwohl, wenn man 2% zahlt, kommt man dann wieder ins Plus...? Häh, muss doch mal Supermario anrufen, der kann das bestimmt erklären.......ach scheiss drauf einfach kaufen......