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15:07 Uhr, 03.03.2022

Am Ölmarkt geht die Angst um

Die Invasion Russlands in die Ukraine führt am Markt zu Angebotsängsten. Russland ist einer der weltgrößten Förderer und Exporteure von Öl. Händler umgehen momentan das dortige Angebot, unter anderem auch aus Angst vor Sanktionen.

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  • WTI Öl
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    Kursstand: 109,25000 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 112,29500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London (Godmode-Trader.de) - Die Ölpreise setzten am Donnerstag ihre Rally zunächst beschleunigt fort. Die Sorte Brent sprang zwischenzeitlich auf über 116 Dollar je Barrel und damit auf den höchsten Stand seit August 2013. Die US-Rohölsorte West Texas Intermediate notierte in der Spitze bei über 113 Dollar je Barrel und markierte bei 113,31 Dollar ein neues 11-Jahreshoch. Zuletzt kamen die Notierungen wieder etwas zurück.

Die Invasion Russlands in die Ukraine führt am Markt zu Angebotsängsten. Russland ist einer der weltgrößten Förderer und Exporteure von Öl. Händler umgehen momentan das dortige Angebot, unter anderem auch aus Angst vor Sanktionen. Das treibt die Preise nach oben. Neue US-Sanktionen betreffen den russischen Raffineriesektor, an den keine Technologie mehr geliefert werden darf. Damit dürfte es für die dortigen Ölraffinerien schwieriger werden, notwendige Modernisierungen vorzunehmen. Russland exportiert neben Rohöl auch Ölprodukte. Bislang wurden die russischen Öl- und Gasexporte noch nicht ins Visier genommen, da die US-Regierung die Auswirkungen auf die globalen Ölmärkte und die Energiepreise in den USA abwägt. Darüber hinaus herrscht am Markt Sorge wegen der Möglichkeit eines kompletten Lieferausfalls Russlands, etwa als Folge eines Ausfuhrstopps Russlands .

Die OPEC+, darunter Russland, haben diese Woche beschlossen, die Fördermenge planmäßig ab April um 400.000 Barrel pro Tag zu erhöhen. Auf dem virtuellen Treffen am Mittwoch wurde der Ukraine-Krieg mit kaum einem Wort angesprochen, auch den Bitten vieler Industrieländer nach einer höheren Forderung wurde nicht stattgegeben.

Nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA ist Russland der drittgrößte Erdölproduzent der Welt und der größte Erdölexporteur auf den Weltmärkten. Die russischen Ausfuhren von Rohöl und Ölprodukten beliefen sich im Dezember vergangenen Jahres auf 7,8 Mio. Barrel pro Tag.

Unterdessen schmilzen die Ölvorräte in den USA. Die Lagerbestände des wichtigen Rohölumschlagplatzes Cushing in Oklahoma sind in der vergangenen Woche auf dem niedrigsten Stand seit 2018 gesunken. Die strategischen Reserven der USA fielen zugleich auf ein 20-Jahres-Tief - und das war noch vor einer weiteren Freigabe von Reserven, die das Weiße Haus am Dienstag gemeinsam mit anderen Industrienationen verkündete.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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