Aluminium: Preis klettert auf Fünfeinhalbjahreshoch

Frankfurt (GodmodeTrader.de) - Der LME-Aluminiumpreis ist heute erstmals seit März 2012 über 2.200 US-Dollar je Tonne gestiegen. Ausschlaggebend waren wohl Befürchtungen über Angebotsengpässe bei Aluminium und dessen Vorprodukt Alumina in China, wie die Analysten der Commerzbank im heutigen „TagesInfo Rohstoffe“ schreiben.

Die Regierung habe die Industriebetriebe in 28 Städten Nordchinas aufgefordert, ihre Produktion bis März zu reduzieren. Diese Region sei besonders von Smog während der Heizperiode betroffen. Nun bekämen darüber hinaus auch die Städte Luliang und Jinzhong eine 30-prozentige Reduktion der Alumina-Produktion für vier Monate ab Mitte November verordnet. Die chinesische Aluminiumproduktion könnte daher weiter ins Stocken geraten. Dies wiege umso schwerer, weil die Nachfrage sehr robust bleibe. Nach Aussage des chinesischen Aluminiumriesen Chinalco habe die Nachfrage in den ersten drei Quartalen des Jahres mit 26,25 Millionen Tonnen neun Prozent höher als im Vorjahr, wobei man für das vierte Quartal sogar eine Beschleunigung erwarte. Auch für das nächste Jahr rechne Chinalco mit einem starken Nachfragewachstum, heißt es weiter.

„Zwar hat Indonesien die Bauxitexporte nach China im Juli wieder aufgenommen und im September fast dreimal so viel exportiert wie noch im August, aber sie machten mit rund 300 Tsd. Tonnen nur einen kleinen Teil der chinesischen Gesamtimporte von 6,54 Millionen Tonnen aus. Die spekulativen Netto-Long-Positionen bei Aluminium an der LME sind zwar seit März eher rückläufig. Jedoch bleibt die Anzahl offener Positionen an der SHFE, die wir ebenfalls als Indikator für spekulatives Interesse ansehen, recht hoch. Deshalb sehen wir trotz eines besseren fundamentalen Umfeldes nur ein geringes Preispotenzial“, so die Commerzbank-Analysten.